Arnold Deutsch

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Daten zur Person
Personenname Deutsch, Arnold
Abweichende Namensform
Titel Dr. rer. nat.
Geschlecht männlich
PageID 365372
GND
Wikidata Q85674
Geburtsdatum 21. Mai 1904
Geburtsort WIen
Sterbedatum 7. November 1942
Sterbeort
Beruf Chemiker
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Arnold Deutsch, * 21. Mai 1904 Wien, † 7. November 1942 Atlantik, Chemiker, Spion.

Biografie

Arnold Deutsch war der Sohn eines jüdischen Händlers aus der heutigen Slowakei. Er trat 1923 dem Kommunistischen Jugendverband bei, wo er unter anderem mit dem gleichaltrigen Alfred Klahr in Kontakt stand. Ein Jahr später wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs. Er begann ein Studium der Chemie an der Universität Wien, das er 1928 mit einer Dissertation "Über Silbersalze und Quecksilbersalze des Amidobenzothiazols, sowie eine neue Methode zur quantitativen Silberbestimmung" abschloss.

In weiterer Folge ging Deutsch nach Moskau, wo er Anfang der 1930er Jahre in den Dienst des sowjetischen Geheimdienstes GPU trat. Er diente zunächst als Kurier in Südosteuropa und im Nahen Osten, später in Belgien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland. Im April 1934 wurde er nach London beordert, wo er zu einer der zentralen Figur der sowjetischen Geheimdienstaktivitäten im Vereinigten Königreich avancierte. Unter anderem rekrutierte er mehrere britische Studenten um Kim Philby ("Cambridge Five"). Neben seiner Spionagetätigkeit studierte er an der philosophischen Fakultät der University of London, wurde 1937 aber in die Sowjetunion zurückgeholt. Hier überstand er die "Säuberungen" unter Stalin und arbeitete nach einem Intermezzo am Internationalen Institut für Wirtschaft ab 1941 wieder als Agent.

Im November 1942 befand er sich an Bord eines sowjetischen Tankers, der von einem deutschen Zerstörer torpediert wurde und versank. Nach Augenzeugenberichten soll Deutsch dabei ertrunken sein. 1953 wurde am Haus Schiffamtsgasse 18-20 eine Gedenktafel für ihn angebracht.

Weblinks