Anny von Newald-Grasse

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Anny von Newald-Grasse, 1910
Daten zur Person
PersonennameName der Person Newald-Grasse, Anny von
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Newald-Grasse, Annie; Grasse, Anna; Rihl, Anna Emilia Elisabeth; Riehl, Anny
Titel Edle
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  39666
GNDGemeindsame Normdatei 116991054
Wikidata Q59653263
GeburtsdatumDatum der Geburt 17. Februar 1875
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 7. Februar 1952
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Pianistin, Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 8.07.2024 durch WIEN1.lanm09lue
BestattungsdatumDatum der Bestattung  15. Februar 1952
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Heiligenstadt
Grabstelle Teil A, Gruppe 4, Nummer 114
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  historisches Grab
BildnameName des Bildes Anny von Newald-Grasse.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Anny von Newald-Grasse, 1910
  • 9., Schwarzspanierstraße 15 (Wohnadresse)
  • 9., Währinger Straße 22 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anny von Newald-Grasse, * 17. Februar 1875 Wien, † 7. Februar 1952 Wien, Pianistin, Schriftstellerin, Musikpädagogin.

Biografie

Anny von Newald-Grasse kam als Tochter von Theresia Rihl, geborene Kellner, und Anton Rihl in Wien zur Welt. Über ihre Mutter ist nichts bekannt. Ihr Vater war Journalist, arbeitete unter anderem mit Anton Langer und Carl Costa zusammen und dürfte in den 1870er und 1880er Jahren als "Administrator" an der Herausgabe der humoristisch-satirischen Wochenschrift "Hans-Jörgel von Gumpoldskirchen" mitgewirkt haben.

Anny (auch: Anna) Rihl, die bereits ab 1894 als Pianistin und Korrepetitorin auftrat, studierte bis 1896 Klavier am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. Zu ihren Lehrern zählten Hans Schmitt, Johann Nepomuk Fuchs und Hermann Grädener. Ab 1900 war sie mit dem Advokaten, Musikschriftsteller und Wagner-Verehrer Ludwig Grasse verheiratet. Nach dessen plötzlichen Tod 1903 ging sie im Juli 1905 mit dem Schriftsteller und Historiker Julius Newald, dem Sohn des ehemaligen Wiener Bürgermeisters gleichen Namens, eine zweite Ehe ein. Mit beiden Ehemännern verband sie die Liebe zur Musik.

Anny Newald-Grasse trat als Vortragskünstlerin im In- und Ausland auf und prägte das Kultur- und vor allem Musikleben nicht nur in Wien, sondern auch in der Wachau und besonders in Melk, wo sie elf Jahre lang wohnhaft war. Ab 1902 veröffentlichte sie lokalhistorische und kulturgeschichtliche Feuilletons sowie Musikkritiken. Im Laufe ihres Lebens publizierte sie in rund 90 verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften, darunter in "Der Merker", "Wiener Stimmen", "Deutsches Volksblatt" oder "Neues Wiener Tagblatt" sowie im "Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien", in Beilagen zur "St. Pöltner Zeitung" und verschiedenen heimatkundlichen Blättern.

Die Pianistin und Schriftstellerin brachte sich aktiv ins Vereinsleben katholisch-konservativ ausgerichteter Verbände ein. Sie fungierte als Chorbegleiterin im Schubertbund, war Präsidentin des katholischen Schulvereines und Vizepräsidentin der deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft.

Das Ehepaar Newald-Grasse übersiedelte 1916 wieder nach Wien. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1921 und aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage in den darauffolgenden Jahren sah sich Anny Newald-Grasse gezwungen, in Familienbesitz befindliche Immobilien zu verkaufen. Nachdem ihr Vermögen der Inflation zum Opfer gefallen war, suchte sie 1932 bei der Stadt Wien um Erhalt einer "Künstler-Pension" an. Ab 1. Jänner 1933 erhielt sie eine Ehrenpension der Stadt Wien in der Höhe von 100 Schilling monatlich. Die Tonkünstlerin und Schriftstellerin verstarb 1952.

Die Wienbibliothek im Rathaus verwahrt einen sieben Inventarnummern umfassenden musikalischen Splitternachlass mit Musikhandschriften von unter anderem Jakob Dont, Karl Holzapfel oder Kamillo Horn sowie einen 402 Inventarnummern umfassenden Teilnachlass in der Handschriftensammlung, der überwiegend Korrespondenzstücke von und an Anny von Newald-Grasse enthält. Darunter befinden sich etwa Schriftstücke von Adele Strauss oder Kamillo Horn, aber auch Schreiben Dritter an Ludwig Grasse und Julius Newald.


Werke (Auswahl)

  • Der Riesenpudding vom Wiener Volksfest am 18. August 1864. In: Deutsche Heimat 15 (1912)
  • Die vergessene "Linie". In: Die Zeit, 29.12.1918, S. 5
  • Die Catalani in Wien. In: Der Merker 9 (1918) 6
  • Fanny Elßlers Gastspiel in Mailand vor 70 Jahren. In: Der Merker 9 (1918) 5
  • Wiener Vergnügen und Kunst vor fünfzig Jahren (1867). In: Der Merker 9 (1918)
  • Alte Volksgartenerinnerungen. In: Die Zeit, 23.03.1919, S. 5
  • Anna Strauß. Zum 50. Todestag der Mutter des Walzerkönigs. In: Deutsches Volksblatt, 25.02.1920, S. 4
  • Die schlafende Bahn. In: Wiener Stimmen, 25.07.1922, S. 3
  • Wiener Sommer vor 50 Jahren. In: Wiener Stimmen, 24.08.1922, S. 3
  • Allerseelenzeit! Ein Gang durch alte Wiener Friedhöfe. In: Reichspost, 02.11.1922, S. 1
  • Neue Altwienerlieder. Worte und Weisen von Emil Hofmann. Klaviersatz von Anny Newald-Grasse. Bilder von Willy Stieborsky. Wien: Österreichischer Schulbücherverlag 1924
  • Therese Krones: Aus ihrer Lebensgeschichte. Freudenthal: W. Krommer 1930


Quellen

Literatur

  • Ilse Korotin [Hg.]: biografiA. Lexikon österreichischer Frauen. Band 2. Wien / Köln / Weimar: Böhlau 2016, S. 2382 f.


Anny von Newald-Grasse im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks