Alexander Gotthold Efraim Freud

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Daten zur Person
Personenname Freud, Alexander Gotthold Efraim
Abweichende Namensform Freud, Alexander
Titel Hon.-Doz.
Geschlecht männlich
PageID 26614
GND 127945563
Wikidata Q23903090
Geburtsdatum 19. April 1866
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 22. April 1943
Sterbeort Toronto, Kanada 4060459-7
Beruf Tarifeur, Redakteur, Geschäftsmann
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.04.2024 durch WIEN1.lanm09kka
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 2., Pfeffergasse 1 (Geburtsadresse)
  • 3., Hintere Zollamtsstraße 11 (Wohnadresse)
  • 3., Untere Viaduktgasse 55 (Wohnadresse)
  • 9., Grünentorgasse (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Kaiserlicher Rat (Verleihung: 1902)
  • Ehrenpreis der Deutschen Bahnen (Verleihung: 1908)

Alexander Gotthold Efraim Freud, * 19. April 1866 Wien, † 22. April 1943 Toronto, Kanada, Tarifeur, Redakteur, Geschäftsmann.

Biografie

Alexander Gotthold Efraim Freud, Bruder von Sigmund Freud, verließ nach Absolvierung der Unterstufe das Gymnasium und trat 1889 in die Redaktion der 1882 gegründeten und damals führenden Fachzeitschrift "Allgemeine Tarif-Anzeiger" von Moritz Münz ein. Dort wurde er mit dem Eisenbahntarifwesen vertraut und veröffentlichte in der Zeitschrift ab 1895 auch eigene Fachbeiträge. Ab 1896 wird er als Redakteur bezeichnet. Ab 1889 war Freud der erste gerichtliche Sachverständige für Tarifwesen in der Monarchie. Von 1890 bis 1910 war er Honorardozent an der Exportakademie und hielt Vorlesungen über Tarif- und Transportwesen. 1909 wurde er Tarifreferent der Handelskammer Wien sowie des Zentralverbands der Industriellen Österreichs.

In dem 1892 in Wien gegründeten Verein "Communication", der sich die Förderung allgemeiner Interessen auf dem Gebiet des öffentlichen Verkehrswesens zum Ziel setzte, wurde Freud 1896 zum Leiter der Tarifsektion ernannt. Am 16. Dezember 1900 wurde Freud Mitgesellschafter des Verlags "Allgemeine Tarif-Anzeiger", Ende 1904 (nach dem Ausscheiden von Münz) Alleininhaber. 1904 veröffentlichte er mit Ernst Seidler das Werk "Die Eisenbahntarife in ihren Beziehungen zur Handelspolitik", das 1908 den Ehrenpreis der Deutschen Bahnen erhielt.

Freud wohnte in Wien 9., Grünentorgasse (bei seiner Mutter), ab 1908 in Wien 3., Hintere Zollamtsstraße 11, gegen Ende des Ersten Weltkriegs in Wien 3., Untere Viaduktgasse 55 und vor seiner Emigration in 1., Biberstraße 14. 1930 wurde über seine Initiative in Wien der "Erste Internationale Tarifeurkongreß" abgehalten.

Freud war seit 1908 mit Sophie Schreiber verheiratet. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Februar 1938 konnte das Ehepaar am 19. April des gleichen Jahres Österreich unter Zurücklassung ihres gesamten Vermögens verlassen und gelangte über die Schweiz und Großbritannien 1941 nach Kanada.

Freud war Ehrenmitglied des Vereins der Tarifeure, der 1912 in Wien gegründet worden war. 1982 wurde ihm zu Ehren die "Professor-Alexander-Freud-Medaille" gestiftet. Freud verstarb 1943 in Toronto. Im 3. Bezirk erinnert seit 1993 eine Gedenktafel an ihn.

Quellen

Literatur

  • Franz Kursidem: Professor Alexander Freud - ein Leben für die Verkehrswirtschaft. Manuskript. Wien o.J. (Wiener Stadt- und Landesarchiv, Biographische Sammlung)


Alexander Gotthold Efraim Freud im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.