Albert Kofranek

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Daten zur Person
Personenname Kofranek, Albert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 64780
GND 1193682045
Wikidata
Geburtsdatum 1890
Geburtsort
Sterbedatum 1970
Sterbeort
Beruf Koch, Konditor, Kochbuchautor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Kochbücher
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 20.03.2020 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Albert Kofranek, * 1890, † 1977, Koch, Konditor.

Biografie

Albert Kofranek stammte aus einfachen Verhältnissen: Sein Vater arbeitete in einer Fabrik, seine Mutter konnte aufgrund einer schweren Erkrankung nicht selbst den Haushalt führen, deshalb war er wie auch seine beide Geschwister früh mit der Hausarbeit konfrontiert und lernte schon als Kind kochen. Nach der Schule absolvierte Albert Kofranek in Wien eine Konditorlehre. 1908 ging er als Kochlehrling nach Abbazzia. Nach seiner Rückkehr nach Wien fand er 1910 eine Anstellung im Innenstadt-Restaurant Hopfner. Als Volontär wollte er in Paris seine Ausbildung perfektionieren, doch wurde er im Ersten Weltkrieg in einem Internierungslager in der Bretagne festgehalten, wo er die Lagerküche für 1600 Personen leiten musste. Zurück in Österreich arbeitete er in renommierten Häusern wie dem Hotel Panhans am Semmering, dem Grand Hotel in Gastein, im Hotel Bristol und dem Opernrestaurant. Durch seine kunstvollen kalten Platten wurde er über Fachkreise hinaus bekannt. 1930 gewann Kofranek mit seinen Eiergerichten bei der Pariser Kochkunstausstellung eine Silbermedaille. Der Koch publizierte auch zum Thema: 1928 erschien im Mödlinger Verlag "Wiener Küche" das Kochbuch "Kalte Eiergerichte".

Daneben leitete Kofranek Kochkurse; zunächst in der Kochschule von Alice Urbach in der Goldeggasse, 1929 eröffnete er mit seiner Frau im Melker Hof eine eigene Kochschule und später auch ein Mittagsrestaurant.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte Albert Kofranek wie andere seiner prominente Kollegen, darunter Franz Ruhm, die Wiener Küche wiederzubeleben. Kofranek gab in seinem Kochbuch "Die gute Wiener Küche" (1950) auch "Geheimnisse aus der Wiener Hofküche" preis. Immerhin war Kofranek ein Schüler des Hofkochs Alexander Spörk gewesen. Unter dem Pseudonym schrieb er für den Kurier.

Nach wie vor war Kofranek ein Spezialist für die kalte Küche. Er richtete die Buffets für Staatsbesuche und Adelshochzeiten aus. 1955 begleitete er die österreichische Delegation zu den Staatsvertragsverhandlungen nach Moskau.

Literatur

  • Ingrid Haslinger: Die Wiener Küche. Eine Kulturgeschichte. Wien: Mandelbaum 2018
  • Albert Kofranek: Das Beste aus der Wiener Küche. Wien: Kremayr & Scheriau 1978