Johann Josef Prechtl

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Daten zur Person
Personenname Prechtl, Johann Josef
Abweichende Namensform Prechtl, Johann Joseph
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18024
GND 118838490
Wikidata Q104286
Geburtsdatum 16. November 1778
Geburtsort Bischofsheim an der Rhön
Sterbedatum 28. Oktober 1854
Sterbeort Wien
Beruf Naturwissenschaftler, Techniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 28.09.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 43D, Reihe 1, Nummer G1
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 4., Favoritenstraße 18 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 9. November 1846)

  • Direktor des polytechnischen Instituts in Wien (1815)

Prechtl Johann Josef (1849 Ritter von), * 16. 11. 1778 Bischofsheim an der Rhön, Bayern, † 28. Oktober 1854 Wien 4., Favoritenstraße 18 (Zentralfriedhof), Physiker, Industrietechniker, Naturforscher, Gattin Rosine Andre, Sohn eines fürstlich-würzburgischen Kommerzienrats und Vorstehers eines Eisenhüttenwerks.

Er studierte Philosophie und Jus an der Universität Würzburg, kam 1801 nach Wien, um beim damaligen Reichshofrat zu praktizieren, folgte jedoch bald dem Ruf von Reichsfürst Johann Taaffe, als Erzieher in dessen Haus nach Brunn zu kommen, wo er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit auch dem Studium der Naturwissenschaten widmen konnte. 1804 wurde seine Arbeit „Über die Physik des Feuers" von der Holländischen Gesellschaft der Wissesnschaft in Haarlem preisgekrönt. 1809 betraute ihn die Niederösterreichische Landesregierung mit der Organisation der Real- und Navigationsakademie in Triest, die er als Direktor leitete. 1810 kehrte Prechtl als Lehrer an die Realakademie bei St. Anna in Wien zurück und begann einen Plan für die Errichtung des Wiener Instituts auszuarbeiten. 1814 legte er über Aufforderung innerhalb weniger Monate einen Detailplan vor und wurde am 24. Dezember 1814 zum Direktor des neu zu errichtenden Instituts bestellt, das dank seiner unermüdlichen Tätigkeit am 3. November 1815 als „K. k. Polytechnisches Institut" eröffnet wurde. Ab 1819 erschienen unter seiner Leitung die „Jahrbücher des k. k. Polytechnischen Instituts in Wien", 1830-1835 leitete er die Herausgabe einer 50bändigen „Technologischen Encyklopädie". 1849 legte er auf eigenen Wunsch die Leitung des Polytechnikums zurück.

Ehrenmitglied beziehungsweise korrespondierendes Mitglied von insgesamt 28 gelehrten und gemeinnützigen Gesellschaften (darunter auch Gesellschaft der Ärzte); Regierungsrat (1818), Ehrenbürger der Stadt Wien (9. November 1846), Gründungsmitglied der Akademie der Wissenschaften (14. Mai 1847), Ritterkreuz Leopold-Orden (21. November 1849 [anlässlich seines Rücktritts als Direktor des Polytechnikums]).

Prechtlgasse, Prechtlherme.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 26. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Band 2. Leipzig: Barth 1863-1904
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 6 (1856), S. 77 ff. (Schriftenverzeichnis: S. 107 ff.)
  • Fritz Knoll: Österreichische Naturforscher, Ärzte und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1957, S. 151 ff.
  • 150 Jahre Technische Hochschule Wien. 1965, Register
  • Hedwig Gollob: Geschichte der Technischen Hochschule Wien. Nach neugefundenem Aktenmaterial bearbeitet. Wien: Gerold 1964, S. 7 ff.
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 2: Vom Biedermeier bis zur Gründung der modernen Parteien. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 140 ff.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 43
  • Walter Wagner: Geschichte der Akademie der bildenden Künste in Wien. Wien: Rosenbaum 1967 (Veröffentlichungen der Akademie der Bildenden Künste in Wien, N.F. 1), S. 439
  • Josef Kallbrunner: Andre und Prechtl. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1 (1884)
  • Monatsblatt des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 2 (1924), S. 108
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 61
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S.184
  • Perspektiven der Wissenschaftsgeschichte 3 (1988), Register