Walther Rentmeister

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Walther Rentmeister
Daten zur Person
Personenname Rentmeister, Walther
Abweichende Namensform
Titel Mag. pharm.
Geschlecht männlich
PageID 56352
GND
Wikidata
Geburtsdatum 3. Dezember 1894
Geburtsort Feldbach (Steiermark)
Sterbedatum 3. Dezember 1964
Sterbeort Peggau (Steiermark)
Beruf Apotheker, Politiker
Parteizugehörigkeit Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ereignis Zweiter Weltkrieg
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Walther Rentmeister.jpg
Bildunterschrift Walther Rentmeister

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen der NSDAP
  • Dienstauszeichnung NSDAP Bronze (10 Jahre)
  • Dienstauszeichnung NSDAP Silber (15 Jahre)
  • Dienstauszeichnung NSDAP Gold


  • Deutsche Universitätssängerschaft „Barden“ Prag (1917 bis 1933)
  • Kompanieführer Deutsch-Böhmische Volkswehr (11.1918 bis 12.1918)
  • NSDAP Landesleiter Kärnten (1919 bis 1925)
  • Kärntner Heimatschutz (1920 bis 1922)
  • Mitglied des Gemeinderates von Klagenfurt (1921 bis 1923?)
  • Ordner Truppe NSDAP (1922 bis 1923)
  • Vaterländischer Schutzbund (1923)
  • NSDAP Ortsgruppenleiter Klagenfurt (1923 bis 1925)
  • Reichsredner (1925 bis 1935)
  • Mitglied der NSDAP ab (01.09.1919) (Nr. 51.546) (05.05.1926)
  • Wiener Gauleiter (1926 bis 1928)
  • Kreisleiter Niederösterreich (11.1928 bis 06.1933)
  • NSDAP Reichsparteileitungsmitglied (bis 1938)
  • Mitglied der SA (1931)
  • Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag (21.05.1932 bis 23.06.1933)
  • Pharmazierat )
  • Beiratsmitglied Reichsführung Deutsche Apothekerschaft )
  • Mitglied des Großdeutschen Reichstages (1938 bis 1945)
  • Gauredner )
  • Reichsfachredner Deutsche Arbeitsfront )
  • Beirat: Sozialverwaltung; Gesundheitswesen und Volkspflege (1939 bis 1943)
  • Ratsherr (NS-Zeit) (11.05.1939 bis 1943)
  • SA-Standartenführer (01.1942)
  • SA-Oberführer (11.1944)
  • Beigeordneter/Stadtrat Wohnungs- und Siedlungswesen, vorläufig beauftragt 06.11.1942, formell ernannt (01.05.1943 bis 04.1943)

Walther Rentmeister, * 3. Dezember 1894 Feldbach (Steiermark), ✝︎ 3. Dezember 1964 Peggau (Steiermark), Apotheker, Politiker.

Biografie

Walther Rentmeister wurde am 3. Dezember 1894 als Sohn eines Kaufmanns in Feldbach, Steiermark, geboren. Er war verheiratet. Zunächst dem römisch-katholischen Glauben zugehörig, trat er nach 1938 aus der Kirche aus und galt dann laut nationalsozialistischer Diktion als "gottgläubig".

Er studierte Pharmazie an der Deutschen Universität in Prag (Mag. pharm.) und arbeitete von 1922 bis 1925 als Sachbearbeiter in Apotheken bei der Landwirtschaftlichen Krankenkasse in Klagenfurt. Von 1926 bis 1933 war er als angestellter Apotheker (Quellenapotheke, 10, Quellenstraße 45) tätig. Wegen illegaler Tätigkeit für die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) floh er nach Deutschland und wurde am 30. Oktober 1933 aus Österreich ausgebürgert.

Ab dem 9. November 1935 war er als SA-Obersturmbannführer in der Gruppe "Hilfswerk Nordwest" in Bad Godesberg tätig und von 1934 bis 1938 als Reichshauptstellenleiter, dabei von 1936 bis 1937 als Amtsleiter bei der Deutschen Arbeitsfront (Geschäftsführer Internationales Zentralbüro "Freude und Arbeit"). Von April bis November 1939 war er Kreisleiter Kreis V.

Von 1938 bis 1945 arbeite er wieder als Apotheker der arisierten Apotheke in Wien 10, Gudrunstraße 150. Am 8. November 1942 erfolgte die Bestellung eines Verwalters für die Apotheke, da Rentmeister ein Stadtratsmandat übernahm. Nach 1945 wurde er von der Gemeinde Wien aus dem Dienst entlassen und seine Bezüge eingestellt.

Er nahm am Ersten und Zweiten Weltkrieg teil. Von Februar bis April 1942 war er als Feldapotheker in Neapel (Afrikakorps), wurde allerdings am 4. November 1942 unabkömmlich gestellt.

Vom 11. Mai 1939 bis 1943 war er Ratsherr.

Am 22. Mai 1945 wurde Rentmeister in St. Gilgen verhaftet und unter anderem in Glasenbach interniert. Ab dem 9. Juni 1947 war er im Landesgericht Wien in Untersuchungshaft. Das Volksgericht Wien verurteilte ihn am 16. September 1948 wegen der Paragrafen 10 und 11 Verbotsgesetz und der Paragrafen 3 und 4 Kriegsverbrechergesetz (KVG) zu sechs Jahren schweren Kerker und Vermögensverfall (Vg 12 b Vr 3268/1947). Am 30. August 1949 erfolgte seine bedingte Entlassung aus der Strafanstalt Stein an der Donau.

Die nach der NS-Amnestie 1957 geforderte Wiedereinstellung beziehungsweise Abfertigung wurde mit Stadtsenatsbeschluss vom 14. Jänner 1958 abgewiesen: Er wurde ohne Zuerkennung von Ruhegenuss ausgeschieden. Von September 1955 bis Dezember 1958 arbeitete er wieder als angestellter Apotheker in Niederösterreich, Oberösterreich und im Burgenland. Von 1959 bis 1964 war er selbstständiger Apotheker in Peggau (Steiermark).

Siehe auch: Ratsherren (NS-Zeit) (mit Auflistung aller Ratsherren)

Quellen

Literatur

  • Biographisches Handbuch des NÖ Landtages und der NÖ Landesregierung 1921–dato, S. 106
  • Alfred Elste: Kärntens braune Elite. 20 biographische Skizzen der "Alten Kämpfer" der NSDAP. Wien: Hermagoras 2</2>1997
  • Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat. "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien [u.a.]: Lit-Verlag 2010, S. 857 f.

Weblinks