Verlag Wilhelm Frick

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verlag
Datum von 26. Oktober 1868
Datum bis unbekannt
Benannt nach Wilhelm Frick (Vater)
Prominente Personen
PageID 70516
GND
WikidataID
Objektbezug Verlagsgeschichte
Quelle Murray G. Hall: Österr. Verlagsgeschichte
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Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm09lue
  • 1., Graben 27

Frühere Adressierung
  • 1 (Graben, 22, von: 26 Oktober 1868, bis: 1875)
  • W Frick
  • Faesy & Frick (26 Oktober 1868)
  • Wilhelm Frick, k.k. Hofbuchhandlung (1881)

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48° 12' 31.55" N, 16° 22' 11.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Verlag Wilhelm Frick. Als Gründungsdatum für das Unternehmen gilt der 26. Oktober 1868, als Wilhelm Johann Karl Frick und Georg Paul Faesy (* 1. August 1843, Zürich – 1887, Wien) Teile aus der Konkursmasse des Julius Grosser übernahmen und am Graben 22 eine Sortimentsbuchhandlung namens Faesy & Frick eröffneten. Da es sich bei der Konkursmasse um jene der Firma Tendler & Comp. handelte, die aus der Buchhandlung von Johann Thomas von Trattner hervorgegangen war, reichten die Wurzeln des Unternehmens bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück.

Buchhandlung und Verlag spezialisierten sich auf landwirtschaftliche Fachliteratur sowie fremdsprachiger Literatur, verlegt wurden aber auch andere Werke wie beispielsweise Biografien oder Gedichte. 1869 erfolgte die Herausgabe des ersten landwirtschaftlichen Fachkatalogs. 1872 wurde der Buchhandlung der Titel eines k.u.k. Hoflieferanten verliehen. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurden mehrere Zeitschriften gegründet, darunter das "Österreichische landwirtschaftliche Wochenblatt", das "Centralblatt für das gesamte Forstwesen" sowie die "Wiener Obst- und Gartenzeitung". 1881 ging die Firma in alleinigen Besitz von Wilhelm Frick über, der das Unternehmen als "Wilhelm Frick, k.k. Hofbuchhandlung" weiterführte. Frick vergrößerte die Geschäftsräume, erweiterte aber auch das Sortiment und dehnte die Verlagstätigkeit aus. 1886 wurde die land- und forstwirtschaftliche Fach- und Familienzeitung "Fricks Rundschau" gegründet. Im selben Jahr starb der Firmeninhaber und die Buchhandlung ging in den Besitz der Witwe Anna Frick, geborene Fromme, über. Sie führte das Geschäft mit Albert Köhler als Geschäftsführer weiter, 1896 avancierte Köhler zum Miteigentümer.

Wilhelm Frick junior stieg 1900 in die elterliche Buchhandlung ein und übernahm sie am 1. Jänner 1909, nachdem Albert Köhler in den Ruhestand getreten war, als alleiniger Inhaber. Er entwickelte eine rege Verlagstätigkeit, insbesondere auf dem Gebiet der land- und forstwirtschaftlichen Fachliteratur. In den Jahren 1910/1911 wurden die Geschäftsräume nach Plänen des Architekten Hans Prutscher umgebaut und vergrößert. Während der Abwesenheit Wilhelm Fricks, der als Offizier am Ersten Weltkrieg teilnahm, wurden die Geschäfte vom Prokuristen Rudolf Bayer geführt. Im April 1915 wurde die Firma in eine Gesellschaft umgewandelt und der pensionierte Albert Köhler zum Geschäftsführer bestellt. Nach dessen Tod am 26. Februar 1917 folgte ihm ab März 1917 Rudolf Bayer als Geschäftsführer nach.

Von Beginn an bildeten fremdsprachige Literatur und landwirtschaftliche Fachliteratur Verlagsschwerpunkte. Darüber hinaus wurden aber auch zahlreiche weitere Genre bedient. Beispielsweise erschien bei Faesy & Frick der "Wiener Bädeker: Wanderungen durch Wien und Umgebung" sowie in 26 Heften der "Bericht über die Weltausstellung in Philadelphia 1876". Ein Prospekt aus dem Jahr 1937 kündigt zwölf Neuerscheinungen an, darunter drei Romane und ein Bildatlas der Wiener Musikgeschichte. Der Verlagszweig existiert nicht mehr, die Buchhandlung Wilhelm Frick betreibt Filialen in Wien, Oberösterreich und Salzburg [Stand 2020].


Quellen

  • Buchhandlung Wilhelm Frick 1868–1918. Wien I. Graben 27 bei d. Pestsäule. Wien: Frick 1918

Literatur