Hans Prutscher

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Daten zur Person
Personenname Prutscher, Hans
Abweichende Namensform Prutscher, Johann
Titel
Geschlecht männlich
PageID 35687
GND 140773312
Wikidata Q1581854
Geburtsdatum 5. Dezember 1873
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 25. Jänner 1959
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Architekt, Tischler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 30. Jänner 1959
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hans Prutscher, * 5. Dezember 1873 Wien, † 25. Jänner 1959 Wien, Architekt, Tischler.

Biografie

Hans Prutscher wurde ebenso wie sein Bruder Otto in eine alte Wiener Tischlerfamilie hineingeboren. Im Betrieb des Vaters Johann Prutscher lernte er das Tischlerhandwerk. Anschließend absolvierte er zusätzlich noch eine Maurerlehre. Beide Handwerksberufe weckten sein späteres Interesse an Architektur. Hierin bildete sich Prutscher, der kein einschlägiges Studium nachzuweisen hatte, als Autodidakt aus und sammelte Praxis in österreichischen sowie ausländischen Bau- und Architekturkanzleien. Nebenher vernachlässigte er jedoch nicht seinen erlernten Beruf und führte nach dem Tod des Vaters den Tischlereibetrieb von 1911 bis 1958 weiter. Durch seine Stellung als Tischlermeister in einem Wiener Traditionsbetrieb bewegte sich Hans Prutscher auch in der Wiener Gesellschaft, was ihm zu Bekanntheit und zahlreichen Bauaufträgen verhalf.

Architektonisches Werk

Vor 1914 entwarf Hans Prutscher vornehmlich Wohn- und Geschäftshäuser, wendete sich aber nach dem Krieg der Gestaltung von Sakralbauten und Grabdenkmälern zu. Seine Formensprache lehnte sich zunächst an Otto Wagner an, entwickelt sich dann jedoch selbstständig unter Einbindung von Prutschers kunsthandwerklichen Interessen in Richtung Art déco weiter. Zahlreiche seiner Bauten nehmen Motive aus Prutschers erlerntem Tischlerberuf auf. So hatte er beispielsweise eine Vorliebe für die Übersetzung von Drechslerarbeiten in Putz oder Baukeramik.

Zu den bedeutendsten Bauten Hans Prutschers in Wien zählen die Meidlinger Trainkaserne (1903–1905), der Elsahof, Neubaugasse 25 (1911), der Paulahof, Westbahnstraße 26 (1912), Miethaus Lerchenfelderstraße 35 mit dem Phönixkino, Kirche und Ordenshaus der Schwestern vom göttlichen Heiland in der Kaiserstraße 23 beziehungsweise 25–31 (1924–1926) sowie die Maria-vom-Berge-Karmel-Kirche auf dem Stefan-Fadinger-Platz.

Neben diesen selbstständigen Bauten gestaltete Hans Prutscher zahlreiche nicht mehr erhaltene Geschäftsportale und Ladeneinrichtungen. Weitere Werke Prutschers befinden sich in Salzburg, Niederösterreich, Kärnten und der Tschechischen Republik.

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Salzburg: Residenz 1990-2010, Band III/1–3
  • Wolfgang Johannes Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989
  • Géza Hájos: Hans Prutscher und einige Probleme der Wiener Architektur vor dem ersten Weltkrieg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für vergleichende Kunstforschung in Wien (1978), Nr. 1, S. 5_6
  • Hans Prutscher: Auslese meiner Arbeiten. Wien: Selbstverlag [1929]


Weblinks