Venediger Au

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Venediger Au (1954)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung Unter den Felbern
Frühere Bezeichnung Ewlein, daz Venedig, Auf der Glashütten
Benannt nach
Bezirk 2
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 3323
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 12.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname Venediger Au.jpg
Bildunterschrift Venediger Au (1954)

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48° 13' 9.30" N, 16° 23' 48.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Venediger Au (2, zwischen Ausstellungs- und Lassallestraße; Venediger-Au-Park), Teil des Unteren Werds; als Gasse benannt 1905 (Verbauung mit fünfgeschossigen bürgerlichen Miethäusern hinter breiten Vorgärten.

Die Venediger Au bestand aus einer kleinen Au und mehreren Gärten und wurde 1411 als "Ewlein, daz Venedig" bezeichnet. Der Name dürfte sich von der Ähnlichkeit ableiten, die die von Wassergräben durchzogene Au mit der Lage der Lagunenstadt aufwies. Der für die Venediger Au oft angeführte Name "Unter den Felbern" ist irreführend und grundbücherlich nicht belegbar. Die oft als Namensgeberin für die Au zitierte Glashütte des Nikolaus Walch (1486) stand wohl "Unter den Felbern", nicht aber in der (eigentlichen) Venediger Au.

Bei der erstmaligen Vergabe der Gründe nördlich der heutigen Großen Stadtgutgasse im 17. Jahrhundert wird diese Gegend im Grundbuch "Auf der Glashütten" genannt.

Zwischen 1516 und 1521 wurden in der Venediger Au 55 Pflanzgärten errichtet, die nach der Verwüstung durch die Türken (1529) nicht wieder erstanden. 1569 stellte Maximilian II. in der Venediger Au für seine Hofjäger Grundstücke zur Verfügung und legte damit den Grundstein zur späteren Vorstadt Jägerzeile.

An der Ausstellungsstraße entstanden Prateretablissements, darunter der Zirkus Busch, der Zirkus Zentral und Präuschers Panoptikum.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 99
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 39
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 13, 356
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 54
  • Hans Rotter / Adolf Schmieger: Das Ghetto in der Wiener Leopoldstadt. Wien: Burgverlag 1926, S. 35
  • Leopold Steiner: Irrtümer in der Literatur über den Unteren Werd beziehungsweise über die Leopoldstadt. In: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien. 21 1966, S. 44 f.