Leopoldauer Friedhof
48° 15' 45.42" N, 16° 26' 28.39" E zur Karte im Wien Kulturgut
Der Altleopoldauer beziehungsweise Leopoldauer Friedhof (21., Leopoldauer Platz 77) lag ursprünglich um die Kirche und wurde circa zu der Zeit angelegt, als das Gebiet 1489 zur Pfarre erhoben wurde. 1806 brach man die an der Gassenseite längs der Kirche errichtete Friedhofsmauer ab und ließ Teile des Friedhofes auf. Der Friedhof wurde 1872, als überließ das Stift Klosterneuburg der Gemeinde Leopoldau ein Feld, das direkt an den Friedhof grenzte, überliegt (Weihe 11. August). Die Gemeinde bezahlte zwei Gulden pro Quadratklafter für das 1.340 Quadratklafter große Grundstück. Er diente zu dieser Zeit zur Bestattung der Verstorbenen des ehemaligen Vorortes Leopoldau und war nur für katholische Verstorbene bestimmt.
Weitere Erweiterung erfolgten 1906 und 1910 erweitert, zudem wurde er 1910 mit einer Mauer umgeben. Die Neubelegung von verfallenen Gräbern ermöglichte 1915 zusätzliche Belegung des Friedhofes. Die Neubelegung wurde jedoch bereits 1923 wieder eingestellt.
1925 wurde der Friedhof für Beerdigungen gesperrt. Die für 1933 gesetzte Frist wurde jedoch nicht eingehalten und der Pfarrer der Leopoldau erreichte 1934 die Wiedereröffnung des Leopoldauer Friedhofes. Am 12. März 1945 wurde der Friedhof während eines Luftangriffs durch acht Bombentreffer schwer beschädigt und zahlreiche Grabstätten zerstört, woraufhin auf dem Dachboden des Pfarrhofes eine provisorische Leichenkammer eingerichtet wurde.
1953 gehörte der Leopoldauer Friedhof zu den 1975 zu sperrenden Friedhöfen, dennoch wurde 1957 die Vergabe heimgefallener Gräber mit der Einschränkung genehmigt, dass das Benützungsrecht für die Gräber mit Ende 1975 erlöschen würde. Als der der Wiener Gemeinderat 1965 die Anzahl der Friedhöfe, die gesperrt werden sollten, von neun auf 16 erhöhte, verlängerte der Gemeinderat die Sperrung der Friedhöfe 1975 um zehn Jahre. Am 26. September 1980 hob der Gemeinderat die Sperre nach Volksbefragung auf.
Da auf dem Friedhof keine Aufbahrungshalle existiert, wurden die Verstorbenen bis 1945 in den Wohnhäusern aufgebahrt, was jedoch 1945 verboten wurde. Daraufhin bahrte man die Verstorbenen römisch-katholischen Glaubens in der Kirche auf, während andere Personen vor dem Friedhofskreuz aufgebahrt wurden. Seit 1982 werden auch Angehöriger anderer christlicher Religionen in der Kirche aufgebahrt.
1881 erhielt das abgetrennte Donaufeld einen eigenen Friedhof (21., heute Hans-Hirsch-Park). Dafür wurde am 9. Juli 1880 aus dem Vermögen der bisherigen Gemeinde ein Grundstück in der Ried "Wolfsgärten" zur Errichtung eines Friedhofs zur Verfügung gestellt, der am 19. Mai 1881 geweiht wurde. Er diente bis 1903 als Begräbnisstätte und wurde 1922 in eine Gartenanlage, den heutigen Hans-Hirsch-Park, umgewandelt.
Siehe auch: Neuleopoldauer Friedhof, Leopoldauer Friedhöfe, Donaufelder Friedhof
Liste der auf dem Leopoldauer Friedhof bestatteten Personen
Im Wien Geschichte Wiki gibt es 2 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.
| Bild | Personenname | Beruf | Geburtsdatum | Sterbedatum | Grabstelle |
|---|---|---|---|---|---|
| Franz Mittasch | Lehrer Sportler | 30 Juni 1932 | 22 November 2015 | Gruppe E, Nummer 8 | |
| Roman Rautner | Maurer Politiker | 27 Dezember 1925 | 8 Januar 2001 | Gruppe 2, Reihe 13, Nummer 3 |
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 2106 - Leopoldau, Totenprotokoll
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Friedhofsbücher und Sterbeverzeichnisse, 2107 - Leopoldau, Friedhof
Literatur
- Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 56 ff.
Weblinks
- Friedhöfe Wien: Leopoldauer Friedhof [Stand: 27.09.2023]
