HS Glasergasse 8 (I.)

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Bildungseinrichtung Hauptschule
Datum von 1888
Datum bis 1989
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 360094
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
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  • 9., Glasergasse 8

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48° 13' 27.42" N, 16° 21' 47.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Bürgerschule für Knaben 1888 bis 1927, Bürgerschule und Hauptschule für Knaben 1927 bis 1930, Hauptschule für Knaben ab 1930, Hauptschule für Knaben und Mädchen von 1970 bis 1989, 9., Glasergasse 8.

Schulgründung

Die Knabenbürgerschule Glasergasse 8 wurde im Schuljahr 1888/1889 mit drei Schulstufen eröffnet. Die Vorgängerschule war dabei die Knabenbürgerschule Alserbachstraße 23, die bereits nach demselben Lehrplan eingerichtet worden war.

Nachdem das Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 die Schulpflicht bis zum vollendeten 14. Lebensjahr ausgedehnt und die Schulzeit auf acht Jahre verteilt hatte, brachte eine Novelle im Jahr 1882 die Teilung in fünfklassige Volks- und dreiklassige Bürgerschulen. In Wien sollte dies auch mit einer räumlichen Trennung einhergehen. So war im Bezirk Alsergrund zusätzlich zum Standort in der Währinger Straße 43 die Doppelbürgerschule Alserbachstraße 23 / Marktgasse 2 entstanden. Laut Schulchronik wurde der Standort in der Alserbachstraße als laut und ungünstig empfunden. 1886 wurde zunächst ein Haus in der Porzellangasse erworben, welches 1887 in ein Grundstück für den Bau der neuen Doppelbürgerschule eingetauscht wurde. Im Herbst 1888 war das neue Gebäude mit einer kleinen Verzögerung ab Oktober bezugsfertig.

Lehrpersonal und Unterricht

Bezüglich der Kontinuität des Lehrpersonals lässt sich feststellen, dass die Einrichtung der Bürgerschule 1884/1885 in der Alserbachstraße 23 gegenüber der achtklassigen Knabenschule davor einen komplett neuen Lehrkörper gebracht hatte. Damals wurden vier erste, drei zweite, und eine dritte Klasse eingerichtet. Dann aber änderte sich die Zusammensetzung bis zum letzten Schuljahr der Bürgerschule in der Alserbachstraße nur mehr leicht. Sieben von elf Lehrern waren noch dieselben wie am Beginn.

Was dann den Wechsel an die Glasergasse im Jahr 1888 betrifft, so übersiedelte der gesamte Lehrkörper unter dem Direktor Karl Schellenberger aus der Alserbachstraße geschlossen in die Glasergasse, wobei außerdem zwei Lehrer zusätzlich angestellt wurden. Der Lehrkörper umfasste dann einschließlich den Direktor insgesamt dreizehn Personen. Gegenüber dem letzten Jahrgang in der Alserbachstraße 1887/1888 mit 393 Schülern, waren es dann 450 Schüler im ersten Jahrgang der Knabenbürgerschule Glasergasse 1888/1889.

Im Laufe der nächsten Jahre kam es dann zu einem weiteren Anwachsen der Schülerzahl und der Klassen. So gab es im Schuljahr 1899/1900 533 Schüler, die sich auf fünf erste Klassen, vier zweite Klassen und zwei dritte Klassen verteilten. Der Lehrkörper war bis zur Jahrhundertwende auf 18 angewachsen.

Die Bürgerschule wird zur Hauptschule

Mit dem Schuljahr 1927/1928 wurde das neue Hauptschulgesetz umgesetzt. Das bedeutete, dass Schülerinnen und Schüler der bisherigen 5. Volksschulklassen nun für die erste Hauptschulklasse eingeteilt wurden. In der Glasergasse fand die Einteilung am 19. September 1927 statt. Drei erste Hauptschulklassen, davon zwei erste Klassenzüge und ein zweiter Klassenzug wurden eingerichtet. Weiters gab es die drei Bürgerschulstufen und zusätzlich einen sogenannten Lehrkurs. Infolge der Erhöhung der Klassenzahl mussten drei zusätzliche Lehrer aufgenommen werden. Im Lauf der nächsten drei Jahre liefen die letzten Bürgerschulklassen aus, sodass ab 1930/1931 die Umwandlung abgeschlossen war und es dann nur mehr Hauptschulklassen gab. Für den Zeitraum 1927 bis 1930 war die Glasergasse zugleich Bürgerschule und Hauptschule.

NS-Zeit

Im Schuljahr 1937/1938 hatte es in der Hauptschule Glasergasse 53 Schüler mosaischen Glaubens gegeben (von insgesamt 298 Schülern). Sie wurden aus der Schule vertrieben. Der frühere Direktor wurde nach dem "Anschluss" entlassen. Im Lehrkörper, der generell von 20 auf 13 reduziert wurde, fanden ebenfalls deutliche Veränderungen statt. Neun Lehrer und Lehrerinnen blieben, elf verließen die Schule, vier kamen im Laufe des Jahres 1938 neu dazu. Von 1939 bis 1945 hieß die Schule nach dem geänderten Straßennamen HS Scheuchgasse. Während des Zweiten Weltkriegs gab es dann noch deutlich weniger Schüler, etwa 130 Schüler im Schuljahr 1942/1943 und die Schule wurde auf vier Klassen reduziert. Damals gab es neun Lehrer und eine Lehrerin.

Nachkriegszeit

Bis 1964 war die Schule eine reine Knabenhauptschule, in den Jahren 1965-1966 lief sie kurz unter der Bezeichnung I. Knaben- und Mädchen Hauptschule, ehe sie dann 1967 (als sogenannte Glasergasse 8 I. Knaben Hauptschule) sowie 1968–1969 hier noch einmal als eine reine Knabenhauptschule aufschien. Ab 1970 gab es dann auf der Basis der früheren nach Geschlechtern geteilten Schule zwei gemischte Zweige der Glasergasse 8. Dieser Zweig der ehemaligen Knabenhauptschule bestand dann knapp 20 Jahre. Dann wurde die I. Hauptschule Glasergasse 1989 geschlossen. Ab da wurde nur mehr ein Zweig weitergeführt – derjenige der HS Glasergasse 8 (II.) – der dann schließlich in der heutigen MS Glasergasse 8 aufging.

Quellen