Der Sturm

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Zeitung
Datum von 3. März 1910
Datum bis März 1932
Benannt nach
Prominente Personen Herwarth Walden, Else Lasker-Schüler, Lothar Schreyer, Richard Dehmel, Alfred Döblin, Karl Kraus, Adolf Loos, Heinrich Mann, René Schickele
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  • Katharinenstraße (Berlin) 5

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"Der Sturm" war eine "Wochenschrift für Kultur und die Künste", die von 1910 bis 1932 von Herwarth Walden herausgegeben wurde.

Geschichte

Die zunächst in wöchentlicher, dann halbmonatlicher und ab 1915 meist monatlicher Frequenz erschienene Zeitschrift "Der Sturm" war eine avantgardistische Veröffentlichung, die dem Expressionismus zuzuordnen ist. Nach mehreren Versuchen, ein Periodikum auf dem deutschsprachigen Markt zu etablieren, war "Der Sturm" für Herwarth Walden der erste, der von Erfolg gekrönt war. Das Blatt erschien im Selbstverlag in Berlin, dazu schrieb der Herausgeber in der ersten Nummer einen programmatischen Text, aus dem auch die ideologische Nähe zu Karl Kraus deutlich wird:

"Zwei Worte. Zum vierten Male treten wir mit einer neuen Zeitschrift in die Oeffentlichkeit. Dreimal versuchte man, mit gröbsten Vertragsbrüchen unsere Tätigkeit zu verhindern, die von den Vielzuvielen peinlich empfunden wird. Wir haben uns entschlossen, unsere eigenen Verleger zu sein. Denn wir sind noch immer so glücklich, glauben zu können, daß an die Stelle des Journalismus und des Feuilletonismus wieder Kultur und die Künste treten können. Die Schriftleitung der Wochenschrift DER STURM"[1]

Unter dem Namen "(Der) Sturm" betätigte sich Walden noch weiters, indem er im März 1912 eine "Sturm-Galerie" in Berlin eröffnete. Hieran wird der Fokus auf bildender Kunst deutlich. In dieser Galerie ließ Walden etwa Bilder des "Blauen Reiters" ausstellen. Ferner gab eines einen sogenannten "Sturmkreis", im "Sturmverlag" erschienen diverse Publikationen von und zur Kunst (Dramen, Mappen, Monografien, Kunstpostkarten etc.), es wurden "Sturm-Abende" ausgerichtet, eine "Sturm-Kunstschule" sowie eine "Sturm-Buchhandlung" in den 1910er Jahren eingerichtet. Die Bestrebungen Waldens und seiner zahlreichen Mitarbeiter:innen zielten also darauf, aus der Zeitschrift eine Marke im vielseitigen Kunstbetrieb zu machen.

Zu der langen Liste an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehörten unter Anderem Peter Altenberg, Max Brod, Richard Dehmel, Alfred Döblin, Knut Hamsun, Karl Kraus, Selma Lagerlöf, Else Lasker-Schüler, Adolf Loos, Heinrich Mann, Paul Scheerbart und René Schickele.

Da der Nationalsozialismus als politische Bewegung in Deutschland mehr und mehr Einfluss gewann, wanderte Walden 1932 nach Russland aus und die Zeitschrift wurde nicht weitergeführt; die letzte Ausgabe wurde im März 1932 veröffentlicht.

Quellen

Literatur

  • Henriette Herwig / Andrea von Hülsen-Esch [Hg.]: Der Sturm. Literatur, Musik, Graphik und die Vernetzung in der Zeit des Expressionismus. Berlin/Boston: De Gruyter 2015
  • Karla Bilang: Frauen im "STURM". Künstlerinnen der Moderne. Berlin: AvivA 2013
  • Barbara Alms: Der Sturm im Berlin der zehner Jahre. Bremen: Hauschild 2000
  • Georg Brühl: Herwarth Walden und "Der Sturm". Leipzig: Edition Leipzig 1983
  • Volker Pirsich: Der Sturm. Eine Monographie. Herzberg: Bautz 1985
  • Lothar Schreyer: Erinnerungen an Sturm und Bauhaus. Was ist des Menschen Bild? München: Langen/Müller 1956
  • Wikipedia: Der Sturm

Referenzen