Denkmal Täter und Opfer der Wiener Schutzpolizei

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Daten zur Erinnerung
Art des Erinnerns Denkmal
Status existiert
Gewidmet
Datum von 2000
Datum bis
Stifter Bundesministerium für Inneres
Art des Stifters Bund
Architekt
Standort Im Gebäude
Ortsbezug Ohne Ortsbezug
Bezirk 1
Historischer Bezug Nationalsozialismus
Thema der Erinnerung Tod
Gruppe NS-Opfer generell, Jüdinnen und Juden
Geschlechtsspezifik Beide
PageID 52721
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle POREM
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Letzte Änderung am 14.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Schottenring 7-9

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48° 12' 53.86" N, 16° 21' 50.26" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Am 18. Jänner 2000 wurde ein Denkmal enthüllt, das an die Täter und Opfer der Wiener Schutzpolizei während des Nationalsozialismus erinnern soll. Gestiftet wurde das von Josef Colz gestaltete Denkmal von der Bundespolizeidirektion Wien, Generalinspektorat der Sicherheitswache. Es befindet sich in der Bundespolizeidirektion Wien am Schottenring.

Die Inschrift des Denkmals lautet:

"IN DER ZEIT VON 1938 – 1945
HAT ES IN DEN REIHEN
DER WIENER
SCHUTZPOLIZEI AUCH
TÄTER UND OPFER DES
NATIONALSOZIALISTISCHEN
GEWALTREGIMES GEGEBEN.
SCHUTZPOLIZISTEN
WURDEN ZU VERBRECHEN
AN JUDEN UND ANDEREN
OPFERN MISSBRAUCHT.
DIESES WERK IST MAHNUNG
UND GEDENKEN AN
MENSCHEN, DEREN LEID,
DEREN NOT, DEREN MUT,
DEREN SCHULD UND DEREN
LEBENSVERACHTUNG."

Das Denkmal ist nicht öffentlich zugänglich. Es befindet sich im Stiegenhaus, 6. Stock. Der Festakt zur Enthüllung fand in der Marokkanerkaserne im 3. Bezirk statt. Es sprachen der Generalinspektor der Wiener Sicherheitswache, Franz Schnabl, der Präsident der Österreichischen Nationalbank, Adolf Wala, die Zeithistorikerin Erika Weinzierl, Josef Colz, Polizeipräsident Peter Stiedl sowie die damalige Vizebürgermeisterin Grete Laska.

Finanziert wurde es von der Österreichischen Nationalbank und der Casinos Austria AG.

Der Text des Denkmals sorgte für Kritik. So sprach der Politikwissenschafter Thomas Geldmacher in Bezug auf die Formulierung, dass es in den Reihen der Wiener Schutzpolizei Täter und Opfer des nationalsozialistischen Gewaltregimes gegeben habe, von einer "unwesentlich modifizierten Neuauflage der klassischen österreichischen Opferthese" und kritisierte, dass die systematische Einbindung und Beteiligung der österreichischen Polizei als Institution in die NS-Verbrechen unkommentiert blieb.

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934–1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Ergänzungen I. Wien: Deuticke 2001, S. 23 f.
  • Thomas Geldmacher: "Wir als Wiener waren ja bei der Bevölkerung beliebt". Österreichische Schutzpolizisten und die Judenvernichtung in Ostgallizien 1941-1944. Wien: Mandelbaum 2002, S. 163f.
  • Peter Huemer: Die Missbrauchten. Warum in Österreich auch die Folterer Opfer sind. In: Der Standard, 25.1.2000, S. 33