Zwingburg: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
}} | }} | ||
Unter dem Namen Zwingburg war eine Unterkunft in der Wiener [[Kanalisation]], die von Obdachlosen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt wurde, bekannt. Dabei handelt es sich um einen Raum unter dem [[Schwarzenbergplatz]], der vom [[Wienfluss]] aus über mehrere niedrige Röhren erreichbar ist. Die Röhren, welche teilweise nur auf dem Bauch kriechend passierbar sind, führen zu einem Schacht in dem der Sammelkanal fließt. Der Name deutet darauf hin, dass dieser Unterschlupf insbesondere für die Polizei nur schwer zugänglich war. Zwischen Röhre und Eingang der „Zwingburg“ diente ein Holzbrett als Steg, dieses konnte, nahte die Polizei, jederzeit entfernt werden. Zudem führten mehrere Fluchtgänge aus der Kammer heraus. (Siehe auch [[Küche]], [[Schmittn]], [[Die fliegenden Brücken|Fliegende Brücken]]) | Unter dem Namen Zwingburg war eine Unterkunft in der Wiener [[Kanalisation]], die von Obdachlosen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt wurde, bekannt. Dabei handelt es sich um einen Raum unter dem [[Schwarzenbergplatz]], der vom [[Wienfluss]] aus über mehrere niedrige Röhren erreichbar ist. Die Röhren, welche teilweise nur auf dem Bauch kriechend passierbar sind, führen zu einem Schacht in dem der Sammelkanal fließt. Der Name deutet darauf hin, dass dieser Unterschlupf insbesondere für die Polizei nur schwer zugänglich war. Zwischen Röhre und Eingang der „Zwingburg“ diente ein Holzbrett als Steg, dieses konnte, nahte die Polizei, jederzeit entfernt werden. Zudem führten mehrere Fluchtgänge aus der Kammer heraus. (Siehe auch [[Küche]], [[Schmittn]], [[Die fliegenden Brücken|Fliegende Brücken]]) | ||
+ | |||
+ | *Emil Kläger: Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens. Ein Wanderbuch aus dem Jenseits. Wien: Mitschke 1908 |
Version vom 2. Juli 2015, 17:30 Uhr
Unter dem Namen Zwingburg war eine Unterkunft in der Wiener Kanalisation, die von Obdachlosen Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt wurde, bekannt. Dabei handelt es sich um einen Raum unter dem Schwarzenbergplatz, der vom Wienfluss aus über mehrere niedrige Röhren erreichbar ist. Die Röhren, welche teilweise nur auf dem Bauch kriechend passierbar sind, führen zu einem Schacht in dem der Sammelkanal fließt. Der Name deutet darauf hin, dass dieser Unterschlupf insbesondere für die Polizei nur schwer zugänglich war. Zwischen Röhre und Eingang der „Zwingburg“ diente ein Holzbrett als Steg, dieses konnte, nahte die Polizei, jederzeit entfernt werden. Zudem führten mehrere Fluchtgänge aus der Kammer heraus. (Siehe auch Küche, Schmittn, Fliegende Brücken)
- Emil Kläger: Durch die Wiener Quartiere des Elends und Verbrechens. Ein Wanderbuch aus dem Jenseits. Wien: Mitschke 1908