Wolfgang Denk: Unterschied zwischen den Versionen

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Wolfgang Denk, * 21. März 1882 Linz, 14. Februar 1970 Wien 8, Wickenburggasse 26, Chirurg, Sohn des Augenarztes Karl Denk. Nach Studium an der Wiener Universität (Dr. med. univ. 1907) sollte Denk auf Wunsch seines Vaters Ophthalmologe werden und strebte daher eine Ausbildungsstelle an der von [[Ernst Fuchs]] geleiteten zweiten Universitäts-Augenklinik an. Nachdem er vier Monate am Institut für experimentelle Pathologie unter [[Richard Paltauf]] gearbeitet hatte, wirkte Denk 1908-1924 (unterbrochen durch Fronteinsatz im Dienst des Malteser-Ritterordens während des Balkankriegs 1912/1913 und im Ersten Weltkrieg) an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien als Assistent bei [[Anton Eiselsberg|Anton von Eiselsberg]], dessen Persönlichkeit und Arbeitsweise ihn so sehr beeindruckten, daß er sich endgültig der Chirurgenlaufbahn zuwandte (Habilitation 1916, ao. Prof. 1923). 1924-1928 leitete Denk die erste Chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, war 1928-1931 Ordinarius und Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Klinik Graz und 1931-1954 (als Nachfolger [[Julius Hochenegg|Julius von Hocheneggs]]) Leiter der zweiten Chirurgischen Universitäts-Klinik Wien; 1934-1938 war er auch Ratsherr. 1953 gründete Denk das Krebsforschungsinstitut (9, Borschkegasse 4) in Wien, dessen Leitung er bis 1966 innehatte. Denks etwa 200 wissenschaftlichen Publikationen (darunter 5 Handbuch-Beiträge) betrafen vor allem die Chirurgie der Thoraxorgane (Speiseröhre, Lunge, Herz) sowie die Krebsforschung. Insbesondere machte er sich verdient um die chirurgische Therapie der Tuberkulose (künstliche Pneumothorax) und um die Diagnostik und möglichst radikale operative Entfernung des Bronchuskarzinoms, wofür er internationale Anerkennung erhielt. 1957 war Denk bei der Bundespräsidentenwahl gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ, unterlag jedoch mit 48,9 % der Stimmen knapp dem SPÖ-Kandidaten [[Adolf Schärf]]. Denk war 1948/1949 Rektor der Universität Wien, 1946-1968 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien, 1950 Vizepräsident, der Internationale Association of University Professors and Teachers und 1946-1958 Präsident des Obersten Sanitätsrats; Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Geselschaft für Chirurgie, der American Association for Thoracic Surgery und der Société Internationale de Chirurgie; Ehrenring der Stadt Wien (7. März 1952), Billroth-Medaille (1953) und Ehrenmitglied (1957) der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Ehrenring der Stadt Linz (1957), Ehrendoktor der Universität Graz (1962). Präsident der von ihm mitbegründeten Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit.  
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Wolfgang Denk, * 21. März 1882 Linz, † 4. Februar 1970 Wien, Chirurg, Politiker.
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==Biografie==
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Wolfgang Denk wurde als Sohn des Augenarztes Karl Denk in Linz geboren. Nach dem Studium an der [[Universität Wien]] (Dr. med. univ. 1907) sollte Denk auf Wunsch seines Vaters Ophthalmologe werden und strebte daher eine Ausbildungsstelle an der von [[Ernst Fuchs (Augenarzt)|Ernst Fuchs]] geleiteten zweiten Universitäts-Augenklinik an. Nachdem er vier Monate am Institut für experimentelle Pathologie unter [[Richard Paltauf]] gearbeitet hatte, wirkte Denk 1908 bis 1924 (unterbrochen durch Fronteinsätze im Dienst des Malteser-Ritterordens während des Balkankriegs 1912/1913 und im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]) an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien als Assistent bei [[Anton Eiselsberg|Anton von Eiselsberg]], dessen Persönlichkeit und Arbeitsweise ihn so sehr beeindruckten, dass er sich endgültig der Chirurgenlaufbahn zuwandte (Habilitation 1916, ao. Prof. 1923).  
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1924 bis 1928 leitete Denk die erste Chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, war 1928 bis 1931 Ordinarius und Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Klinik Graz und 1931 bis 1954 (als Nachfolger [[Julius Hochenegg|Julius von Hocheneggs]]) Leiter der zweiten Chirurgischen Universitäts-Klinik Wien. Im Austrofaschismus war Denk Mitglied der Vaterländischen Front und gehörte in den Jahren 1934 bis 1938 als Vertreter der Wissenschaft der [[Wiener Bürgerschaft]] an.  
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1953 gründete Wolfgang Denk das Krebsforschungsinstitut ([[Alsergrund|9]], [[Borschkegasse]] 4) in Wien, dessen Leitung er bis 1966 innehatte. Denks etwa 200 wissenschaftlichen Publikationen (darunter fünf Handbuch-Beiträge) betrafen vor allem die Chirurgie der Thoraxorgane (Speiseröhre, Lunge, Herz) sowie die Krebsforschung. Insbesondere machte er sich verdient um die chirurgische Therapie der Tuberkulose (künstliche Pneumothorax) und um die Diagnostik und möglichst radikale operative Entfernung des Bronchuskarzinoms, wofür er internationale Anerkennung erhielt.  
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Denk ließ sich 1957 bei der [[Bundespräsident]]enwahl als gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ aufstellen, unterlag jedoch mit 48,9 Prozent der Stimmen knapp dem SPÖ-Kandidaten [[Adolf Schärf]]. 1948/1949 war er Rektor der Universität Wien und 1946 bis 1968 Präsident der [[Gesellschaft der Ärzte]] in Wien. Er fungierte 1950 als Vizepräsident der International Association of University Professors and Teachers und 1946 bis 1958 als Präsident des Obersten Sanitätsrats. Zudem war er Ehrenmitglied der [[Österreichische Akademie der Wissenschaften|Akademie der Wissenschaften]], der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, der American Association for Thoracic Surgery und der Société Internationale de Chirurgie.
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Für seine Leistungen wurde Wolfgang Denk vielfach ausgezeichnet. Auch war er Ehrenmitglied (1957) der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Ehrendoktor der Universität Graz (1962) und Präsident der von ihm mitbegründeten Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit.  
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++ee5a68d9-554f-42fb-ae82-e29ba84e209fVERA#Akt_____ee5a68d9-554f-42fb-ae82-e29ba84e209fVERA  Meldezettel von Wolfgang Denk (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00009737ma8Invent#Ser_____00009737ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Biographische Sammlung und Dokumentation, A4:] Wolfgang Denk
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*[https://www.wien.gv.at/kultur/wienbibliothek/sammlung/dokumentation.html#tag Wienbibliothek im Rathaus: Tagblattarchiv]: Völkischer Beobachter, Wiener Ausgabe, 21.03.1942)
 +
*[[Österreichisches Staatsarchiv]] − [[Archiv der Republik und Zwischenarchiv|Archiv der Republik]], Bundesministerium für Inneres, Gauakten: 6.801
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*Österreichisches Staatsarchiv − Archiv der Republik, Christlichsoziale Partei, Organisation Wien, Parteileitung, Korrespondenz: Zl. 103/34
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*Österreichisches Staatsarchiv − [[Kriegsarchiv]], Qualifikationsliste: 439
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*Österreichische Gesellschaft für historische Quellenstudien, Biographische Sammlung
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
+
* Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934−1945 im Vergleich. Wien: Lit-Verlag 2010, S. 766
* Biographisches Lexikon von Oberösterreich. 9 Bände. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1955-1968
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* Christian Dickinger: Österreichs Präsidenten. Von Karl Renner bis Thomas Klestil. Wien: Ueberreuter 2000, S. 81 f.
* Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
 
* [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
 
* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
 
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
 
* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
* Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979 - 19.2003; 20.2005 - lfd.
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* Michael Hubenstorf: Medizinische Fakultät 1938−1945. In: Gernot Heiß / Siegfried Mattl / Sebastian Meissl / Edith Saurer / Karl Stuhlpfarrer [Hg.]: Willfährige Wissenschaft. Die Universität Wien 1938−1945. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1989, S. 243−249
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* Franz Spath: Zur Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1986 (Publikationen Archiv Universität Graz 18), S. 85 ff.
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* Karl R. Stadler. Adolf Schärf. Mensch, Politiker, Staatsmann: Wien / München / Zürich: Europaverlag 1982, S. 478−482
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* Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979−19.2003; 20.2005−lfd.
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* Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
 
* Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 121. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971, S. 312 ff.
 
* Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 121. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971, S. 312 ff.
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* Amtsblatt der Stadt Wien, 29.03.1967
 +
* Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser−Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
 
* Edmund Guggenberger [Hg.]: Oberösterreichische Ärztechronik. Wien: Möbius 1962, S. 158
 
* Edmund Guggenberger [Hg.]: Oberösterreichische Ärztechronik. Wien: Möbius 1962, S. 158
* Franz Spath: Zur Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1986 (Publikationen Archiv Universität Graz 18), S. 85 ff.
 
 
* Wiener klinische Wochenschrift 74 (1962), S. 181 f.
 
* Wiener klinische Wochenschrift 74 (1962), S. 181 f.
 +
* Biographisches Lexikon von Oberösterreich. 9 Bände. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1955−1968
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* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
 
* Die Wiener Bürgerschaft. Eine biographische Darstellung der Wiener Stadtvertretung. Wien: Patria-Verlag 1936, S. 70
 
* Die Wiener Bürgerschaft. Eine biographische Darstellung der Wiener Stadtvertretung. Wien: Patria-Verlag 1936, S. 70
* Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 29.03.1967
+
* Das Neue Wien und seine Bürgerschaft. Eine Darstellung des ständischen Aufbaues der Stadt Wien. Almanach für die bundesunmittelbare Stadt Wien. Wien: Beck 1935, S. 70
* Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
+
* [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925−lfd.
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* Acta Chirurgica Austriaca. Band 2. 1970, S. 55 ff.
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* Wiener klinische Wochenschrift. Heft 82. Wien / New York: Springer. 1970, S. 245 f.
+
* Acta Chirurgica Austriaca 2 (1970), S. 55 ff.
* Wiener klinische Wochenschrift. Heft 83. Wien / New York: Springer. 1971, S. 742
+
* Wiener klinische Wochenschrift 82 (1970), S. 245 f.
* Wiener medizinische Wochenschrift. Heft 120. Wien: Springer 1970, S. 141 f.  
+
* Wiener klinische Wochenschrift 83 (1971), S. 742
* Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung ÖAZ. Heft 38. Wien: Österreichische Apotheker-Verlags Gesellschaft 1983, S. 1103 ff.
+
* Wiener medizinische Wochenschrift 120 (1970), S. 141 f.  
* Helmut Wyklicky: Historisches zum Krebsproblem. In memoriam Wolfgang Denk. In: Der praktische Arzt. Heft 37. 1983, S. 249 ff.
+
* Österreichische Apotheker-Zeitung (ÖAZ) 38 (1983), S. 1103 ff.
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* Helmut Wyklicky: Historisches zum Krebsproblem. In memoriam Wolfgang Denk. In: Der praktische Arzt 37 (1983), S. 249 ff.
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==Weblinks==
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* [https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&POLLAY=histpolsuche&PERSONCD=2015081215565020&SUCHNAME=Denk%20Wolfgang&HP=Y&PERIODE=&RF=AS&ICD=2011021810155040 POLAR − Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv − Räte der Stadt Wien 1934-1938: Wolfgang Denk]
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Denk_(Chirurg) Wikipedia: Wolfgang Denk (Chirurg)]
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*[http://geschichte.univie.ac.at/en/persons/wolfgang-denk-o-prof-dr-med Universität Wien: Wolfgang Denk, o. Prof. Dr. med.]
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*[https://austria-forum.org/af/Biographien/Denk%2C_Wolfgang Austria-Forum: Denk, Wolfgang]

Aktuelle Version vom 7. November 2023, 14:07 Uhr

Daten zur Person
Personenname Denk, Wolfgang
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 3025
GND 133746577
Wikidata Q1527699
Geburtsdatum 21. März 1882
Geburtsort Linz
Sterbedatum 4. Februar 1970
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg, Mitglied der Wiener Bürgerschaft
Parteizugehörigkeit Vaterländische Front
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 8., Wickenburggasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 7. März 1952, Übernahme: 20. März 1952)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 5. Dezember 1957, Übernahme: 12. Dezember 1957)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1954)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1964)
  • Billroth-Medaille der Gesellschaft der Ärzte (Verleihung: 1953)
  • Ehrenring der Stadt Linz (Verleihung: 1957)


  • Vorstand des II. Chirurgischen Universitätsklinik Wien (1931)
  • Rat der Stadt Wien (17.05.1934 bis 16.03.1938)
  • Rektor der Universität Wien (1948 bis 1949)
  • Präsident der Gesellschaft der Ärzte (1946 bis 1968)
  • Präsident des Obersten Sanitäts-Rates (1946 bis 1958)
  • Prodekan der Medizinischen Fakultät (1946 bis 1947)
  • Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften )
  • Leiter des Krebsforschungsinstituts (1954 bis 1966)

Wolfgang Denk, * 21. März 1882 Linz, † 4. Februar 1970 Wien, Chirurg, Politiker.

Biografie

Wolfgang Denk wurde als Sohn des Augenarztes Karl Denk in Linz geboren. Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1907) sollte Denk auf Wunsch seines Vaters Ophthalmologe werden und strebte daher eine Ausbildungsstelle an der von Ernst Fuchs geleiteten zweiten Universitäts-Augenklinik an. Nachdem er vier Monate am Institut für experimentelle Pathologie unter Richard Paltauf gearbeitet hatte, wirkte Denk 1908 bis 1924 (unterbrochen durch Fronteinsätze im Dienst des Malteser-Ritterordens während des Balkankriegs 1912/1913 und im Ersten Weltkrieg) an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien als Assistent bei Anton von Eiselsberg, dessen Persönlichkeit und Arbeitsweise ihn so sehr beeindruckten, dass er sich endgültig der Chirurgenlaufbahn zuwandte (Habilitation 1916, ao. Prof. 1923).

1924 bis 1928 leitete Denk die erste Chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, war 1928 bis 1931 Ordinarius und Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Klinik Graz und 1931 bis 1954 (als Nachfolger Julius von Hocheneggs) Leiter der zweiten Chirurgischen Universitäts-Klinik Wien. Im Austrofaschismus war Denk Mitglied der Vaterländischen Front und gehörte in den Jahren 1934 bis 1938 als Vertreter der Wissenschaft der Wiener Bürgerschaft an.

1953 gründete Wolfgang Denk das Krebsforschungsinstitut (9, Borschkegasse 4) in Wien, dessen Leitung er bis 1966 innehatte. Denks etwa 200 wissenschaftlichen Publikationen (darunter fünf Handbuch-Beiträge) betrafen vor allem die Chirurgie der Thoraxorgane (Speiseröhre, Lunge, Herz) sowie die Krebsforschung. Insbesondere machte er sich verdient um die chirurgische Therapie der Tuberkulose (künstliche Pneumothorax) und um die Diagnostik und möglichst radikale operative Entfernung des Bronchuskarzinoms, wofür er internationale Anerkennung erhielt.

Denk ließ sich 1957 bei der Bundespräsidentenwahl als gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ aufstellen, unterlag jedoch mit 48,9 Prozent der Stimmen knapp dem SPÖ-Kandidaten Adolf Schärf. 1948/1949 war er Rektor der Universität Wien und 1946 bis 1968 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien. Er fungierte 1950 als Vizepräsident der International Association of University Professors and Teachers und 1946 bis 1958 als Präsident des Obersten Sanitätsrats. Zudem war er Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, der American Association for Thoracic Surgery und der Société Internationale de Chirurgie.

Für seine Leistungen wurde Wolfgang Denk vielfach ausgezeichnet. Auch war er Ehrenmitglied (1957) der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Ehrendoktor der Universität Graz (1962) und Präsident der von ihm mitbegründeten Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit.

Quellen

Literatur

  • Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934−1945 im Vergleich. Wien: Lit-Verlag 2010, S. 766
  • Christian Dickinger: Österreichs Präsidenten. Von Karl Renner bis Thomas Klestil. Wien: Ueberreuter 2000, S. 81 f.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Michael Hubenstorf: Medizinische Fakultät 1938−1945. In: Gernot Heiß / Siegfried Mattl / Sebastian Meissl / Edith Saurer / Karl Stuhlpfarrer [Hg.]: Willfährige Wissenschaft. Die Universität Wien 1938−1945. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1989, S. 243−249
  • Franz Spath: Zur Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1986 (Publikationen Archiv Universität Graz 18), S. 85 ff.
  • Karl R. Stadler. Adolf Schärf. Mensch, Politiker, Staatsmann: Wien / München / Zürich: Europaverlag 1982, S. 478−482
  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979−19.2003; 20.2005−lfd.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 121. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971, S. 312 ff.
  • Amtsblatt der Stadt Wien, 29.03.1967
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser−Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Edmund Guggenberger [Hg.]: Oberösterreichische Ärztechronik. Wien: Möbius 1962, S. 158
  • Wiener klinische Wochenschrift 74 (1962), S. 181 f.
  • Biographisches Lexikon von Oberösterreich. 9 Bände. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1955−1968
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Die Wiener Bürgerschaft. Eine biographische Darstellung der Wiener Stadtvertretung. Wien: Patria-Verlag 1936, S. 70
  • Das Neue Wien und seine Bürgerschaft. Eine Darstellung des ständischen Aufbaues der Stadt Wien. Almanach für die bundesunmittelbare Stadt Wien. Wien: Beck 1935, S. 70
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925−lfd.

Nachrufe

  • Acta Chirurgica Austriaca 2 (1970), S. 55 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 82 (1970), S. 245 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift 83 (1971), S. 742
  • Wiener medizinische Wochenschrift 120 (1970), S. 141 f.
  • Österreichische Apotheker-Zeitung (ÖAZ) 38 (1983), S. 1103 ff.
  • Helmut Wyklicky: Historisches zum Krebsproblem. In memoriam Wolfgang Denk. In: Der praktische Arzt 37 (1983), S. 249 ff.

Weblinks