Wolfgang Denk: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. Juni 2014, 15:21 Uhr

Daten zur Person
Personenname Denk, Wolfgang
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 3025
GND
Wikidata
Geburtsdatum 21. März 1882
Geburtsort Linz, Oberösterreich
Sterbedatum 4. Februar 1970
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 16.06.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 8., Wickenburggasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 7. März 1952, Übernahme: 20. März 1952)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 5. Dezember 1957, Übernahme: 12. Dezember 1957)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1954)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1964)
  • Billroth-Medaille der Gesellschaft der Ärzte (Verleihung: 1953)
  • Ehrenring der Stadt Linz (Verleihung: 1957)


  • Rektor der Universität Wien (1948 bis 1949)
  • Präsident der Gesellschaft der Ärzte (1946 bis 1968)

Wolfgang Denk, * 21. März 1882 Linz, 4. Februar 1970 Wien 8, Wickenburggasse 26, Chirurg, Sohn des Augenarztes Karl Denk. Nach Studium an der Wiener Universität (Dr. med. univ. 1907) sollte Denk auf Wunsch seines Vaters Ophthalmologe werden und strebte daher eine Ausbildungsstelle an der von Ernst Fuchs geleiteten zweiten Universitäts-Augenklinik an. Nachdem er vier Monate am Institut für experimentelle Pathologie unter Richard Paltauf gearbeitet hatte, wirkte Denk 1908-1924 (unterbrochen durch Fronteinsatz im Dienst des Malteser-Ritterordens während des Balkankriegs 1912/1913 und im Ersten Weltkrieg) an der ersten Chirurgischen Universitäts-Klinik in Wien als Assistent bei Anton von Eiselsberg, dessen Persönlichkeit und Arbeitsweise ihn so sehr beeindruckten, daß er sich endgültig der Chirurgenlaufbahn zuwandte (Habilitation 1916, ao. Prof. 1923). 1924-1928 leitete Denk die erste Chirurgische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung, war 1928-1931 Ordinarius und Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Klinik Graz und 1931-1954 (als Nachfolger Julius von Hocheneggs) Leiter der zweiten Chirurgischen Universitäts-Klinik Wien; 1934-1938 war er auch Ratsherr. 1953 gründete Denk das Krebsforschungsinstitut (9, Borschkegasse 4) in Wien, dessen Leitung er bis 1966 innehatte. Denks etwa 200 wissenschaftlichen Publikationen (darunter 5 Handbuch-Beiträge) betrafen vor allem die Chirurgie der Thoraxorgane (Speiseröhre, Lunge, Herz) sowie die Krebsforschung. Insbesondere machte er sich verdient um die chirurgische Therapie der Tuberkulose (künstliche Pneumothorax) und um die Diagnostik und möglichst radikale operative Entfernung des Bronchuskarzinoms, wofür er internationale Anerkennung erhielt. 1957 war Denk bei der Bundespräsidentenwahl gemeinsamer Kandidat von ÖVP und FPÖ, unterlag jedoch mit 48,9 % der Stimmen knapp dem SPÖ-Kandidaten Adolf Schärf. Denk war 1948/1949 Rektor der Universität Wien, 1946-1968 Präsident der Gesellschaft der Ärzte in Wien, 1950 Vizepräsident, der Internationale Association of University Professors and Teachers und 1946-1958 Präsident des Obersten Sanitätsrats; Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, der Deutschen Geselschaft für Chirurgie, der American Association for Thoracic Surgery und der Société Internationale de Chirurgie; Ehrenring der Stadt Wien (7. März 1952), Billroth-Medaille (1953) und Ehrenmitglied (1957) der Gesellschaft der Ärzte in Wien, Ehrenring der Stadt Linz (1957), Ehrendoktor der Universität Graz (1962). Präsident der von ihm mitbegründeten Österreichischen Gesellschaft zur Erforschung und Bekämpfung der Krebskrankheit.

Literatur

  • Biographisches Lexikon von Oberösterreich. 9 Bände. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag 1955-1968
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Who is who in Österreich. Zug: Who is who, Verlag für Personalenzyklopädien 1.1979 - 19.2003; 20.2005 - lfd.
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 121. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1971, S. 312 ff.
  • Edmund Guggenberger [Hg.]: Oberösterreichische Ärztechronik. Wien: Möbius 1962, S. 158
  • Franz Spath: Zur Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Graz 1986 (Publikationen Archiv Universität Graz 18), S. 85 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 74 (1962), S. 181 f.
  • Die Wiener Bürgerschaft. Eine biographische Darstellung der Wiener Stadtvertretung. Wien: Patria-Verlag 1936, S. 70
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 29.03.1967
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Nachrufe

  • Acta Chirurgica Austriaca 2 (1970), S. 55 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 82 (1970), S. 245 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift 83 (1971), S. 742
  • Wiener medizinische Wochenschrift 120 (1970), S. 141 f.
  • Österreichische Apothekerkammer: Österreichische Apotheker-Zeitung (ÖAZ) 38 (1983), S. 1103 ff.
  • Helmut Wyklicky: Historisches zum Krebsproblem. In memoriam Wolfgang Denk. In: Der praktische Arzt 37 (1983), S. 249 ff.