Winterpalais: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Palais wurde an der Stelle mehrerer kleiner, von Eugen 1694 und 1695 angekaufter Häuser 1696-1724 in verschiedenen Bauperioden durch [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] und [[Johann Lukas von Hildebrandt]] erbaut. Die Arbeiten Fischers fallen in die Jahre 1695-1698; 1702 übernahm Hildebrandt die Bauleitung; er fügte nach Zukauf eines Nachbargrundstücks (1703) fünf Achsen in Richtung Seilerstätte an (1708/1709) und nach Zukauf eines weiteren Areals (1719) ebenfalls fünf Achsen in Richtung Kärntner Straße (1723/1724), wobei er sich der Konzeption Fischers anglich.  
  
Nach Eugens Tod (1736) verkaufte dessen Erbin Viktoria Herzogin von Sachsen-Hildburghausen das Palais dem Staat, der es durch Erwerbung angrenzender Häuser vergrößerte und darin verschiedene Ämter unterbrachte. 1752 befand sich hier der Sitz der obersten Montanbehörde, seit 1848 des Finanzministeriums der Monarchie beziehungsweise seit 1918 der Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Winterpalais renoviert.
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Nach Eugens Tod (1736) verkaufte dessen Erbin Viktoria Herzogin von Sachsen-Hildburghausen das Palais dem Staat, der es durch Erwerbung angrenzender Häuser vergrößerte und darin verschiedene Ämter unterbrachte. 1752 befand sich hier der Sitz der obersten Montanbehörde, seit 1848 des Finanzministeriums der Monarchie beziehungsweise seit 1918 der Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Winterpalais renoviert. 2014 wurden die Prunkräume des generalsanierten Palais der [[Österreichische Galerie Belvedere|Österreichischen Galerie Belvedere]] übergeben, die hier Sondrausstellungen durchführt.
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== Inneres==
 
== Inneres==

Version vom 15. Mai 2015, 16:12 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Winterpalais des Prinzen Eugen
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach, Johann Lukas von Hildebrandt
Prominente Bewohner
PageID 11387
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.05.2015 durch WIEN1.lanm08swa
  • 1., Himmelpfortgasse 8
  • Nr.: 1021 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 1022 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 964 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 989 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 990 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)

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48° 12' 20.25" N, 16° 22' 21.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Winterpalais (des Prinzen Eugen; 1, Himmelpfortgasse 8), ehemaliges Stadtpalais des Prinzen Eugen von Savoyen (die Bezeichnung Winterpalais bürgerte sich im Sprachgebrauch ein, obwohl praktisch alle Adelspalais innerhalb der Befestigungen „Winterpalais" [im Gegensatz zu den „Sommerpalais" in den Vorstädten] waren).


Geschichte

Das Palais wurde an der Stelle mehrerer kleiner, von Eugen 1694 und 1695 angekaufter Häuser 1696-1724 in verschiedenen Bauperioden durch Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt erbaut. Die Arbeiten Fischers fallen in die Jahre 1695-1698; 1702 übernahm Hildebrandt die Bauleitung; er fügte nach Zukauf eines Nachbargrundstücks (1703) fünf Achsen in Richtung Seilerstätte an (1708/1709) und nach Zukauf eines weiteren Areals (1719) ebenfalls fünf Achsen in Richtung Kärntner Straße (1723/1724), wobei er sich der Konzeption Fischers anglich.

Nach Eugens Tod (1736) verkaufte dessen Erbin Viktoria Herzogin von Sachsen-Hildburghausen das Palais dem Staat, der es durch Erwerbung angrenzender Häuser vergrößerte und darin verschiedene Ämter unterbrachte. 1752 befand sich hier der Sitz der obersten Montanbehörde, seit 1848 des Finanzministeriums der Monarchie beziehungsweise seit 1918 der Republik. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Winterpalais renoviert. 2014 wurden die Prunkräume des generalsanierten Palais der Österreichischen Galerie Belvedere übergeben, die hier Sondrausstellungen durchführt.


Inneres

Das Vestibül mit der Prunkstiege, deren Podest von vier Atlanten (von Giovanni Giuliani) getragen wird, die Reliefs an den Steinpfeilern von Lorenzo Mattielli, die Stuckdekorationen und Supraporten (Darstellungen der Taten des Herkules) von Santino Bussi, die Deckengemälde (Apoll im Sonnenwagen, Fama, Sturz des Ikarus) von Louis Dorigny und die Prunkräume im ersten Stock (Schlachtenbildersaal und Grüner Salon [beide ursprünglich Bibliotheken], Goldkabinett, Blauer und Roter Salon [ehemaliges Schlafzimmer Eugens] mit Architekturmalerei von Marcantonio Chiarini, Gästeschlafzimmer und Gelber Salon [beide ursprünglich Galerie], Arbeitszimmer Eugens [Deckengemälde von Peter Strudel, in den anderen Räumen von Louis Dorigny]) machen das Gebäude zu einem der schönsten der Barockzeit.

Im Hof

Wandbrunnen mit Delphin und Putten.


Literatur

  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 83 f.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 81 f.
  • Beppo Mauhart [Hg.]: Das Winterpalais des Prinzen Eugen. Von der Residenz des Feldherrn zum Finanzministerium der Republik. Wien [u.a.]: Molden 1979
  • Grimschitz, Hildebrandt: Der Stadtpalast des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse in Wien. S. 65 f.

(weitere Literatur)

  • Bruno Grimschitz: Wiener Barockpaläste. Wien: Wiener Verl. 1944, S. 15 ff.
  • Viktor Hofmann von Wellenhof: Der Winterpalast des Prinzen Eugen von Savoyen, jetzt k.k. Finanzministerium in Wien. Wien: Hof- u. Staatsdr. 1904
  • Eva Kraft: Die Restaurierungsarbeiten im Winterpalais des Prinzen Eugen. In: Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege (ÖZKD) 1 (1947), S. 62-72
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 82 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 337