Willibald Plöchl: Unterschied zwischen den Versionen

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Plöchl Willibald, * 7. Juli 1907 St. Pölten, † 27. Mai 1984 Wien 9, Universitätsstraße 10, Jurist, Rechtshistoriker, Kirchenrechtler.
 
Plöchl Willibald, * 7. Juli 1907 St. Pölten, † 27. Mai 1984 Wien 9, Universitätsstraße 10, Jurist, Rechtshistoriker, Kirchenrechtler.

Aktuelle Version vom 2. August 2023, 12:06 Uhr

Daten zur Person
Personenname Plöchl, Willibald
Abweichende Namensform
Titel DDr., Dr. h.c., Univ. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 15809
GND 118595121
Wikidata Q1169813
Geburtsdatum 7. Juli 1907
Geburtsort St. Pölten
Sterbedatum 27. Mai 1984
Sterbeort Wien
Beruf Jurist, Rechtshistoriker, Kirchenrechtler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 2.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 4. Juni 1984
Friedhof Friedhof Hietzing
Grabstelle Gruppe 57, Nummer 105
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 9., Universitätsstraße 10 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Dekan der juridischen Fakultät der Universität Wien (1953 bis 1954)
  • Dekan der juridischen Fakultät der Universität Wien (1962 bis 1963)
  • Direktor der Sommerhochschule der Universität Wien (1950 bis 1968)
  • Konsulent der Referatskommission für das Recht der Ostkirchen (09.1973)
  • Präsident der Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen (1969 bis 1969)
  • Präses der rechtshistorischen Staatsprüfungskommission (bis 1969)
  • Vizepräsident der Katholischen Akademie (bis 1973)
  • Vizepräses der staatswissenschaftlichen Staatsprüfungskommission )
  • Vorsitzender des Kultursenates des Landes Niederösterreich )
  • Vorstand des Instituts für Europäische Rechtsgeschichte (bis 1968)
  • Vorstand des Instituts für Kanonisches Recht der Universität Wien )

  • Ehrenzeichen für die Befreiung Österreichs (Verleihung: 1978)
  • Kardinal Innitzer Preis (Verleihung: 26. Mai 1972, Übernahme: 2. Dezember 1972)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: Jänner 1963)
  • Wiener Ehrenmedaille in Gold (Verleihung: 22. Mai 1978, Übernahme: 23. Oktober 1978)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 23. September 1970, Übernahme: 4. Dezember 1970)
  • Ehrenplakette des Landes Niederösterreich (Verleihung: 1978)
  • Goldene Hippolyt-Medaille (Verleihung: 1977)
  • Goldenes Kreuz vom Heiligen Berge Athos (Verleihung: Dezember 1971)
  • Großer Kardinal-Innitzer-Preis (Verleihung: 26. Mai 1972, Übernahme: 2. Dezember 1972)
  • Komturkreuz des Silvesterordens (Verleihung: 1965)
  • Leopold-Kunschak-Preis für Publizistik (Übernahme: 12. November 1977)
  • Goldenes Komturkreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 18. Juni 1968)

Plöchl Willibald, * 7. Juli 1907 St. Pölten, † 27. Mai 1984 Wien 9, Universitätsstraße 10, Jurist, Rechtshistoriker, Kirchenrechtler.

Biographie

Willibald Plöchl besuchte zunächst das Stiftsgymnasium Steitenstetten und wechselte dann an die Handelsakademie in Wien, wo er Anschluss an katholische Studentenverbindungen fand. Nach der Matura 1926 studierte er an der Konsularakademie (Diplom 1929) und Rechtswissenschaften an der Universität Wien (Dr. iur. 1931). Schon während seines Studiums schrieb er für die “Reichspost“. 1933 trat er in den Verwaltungsdienst der niederösterreichischen Landesregierung ein, wo unter anderem die Verfolgung der illegalen Nationalsozialisten zu seinen Aufgaben zählte. 1935 habilitierte er sich im Fach Kirchenrecht unter besonderer Berücksichtigung des orientalischen Kirchenrechts an der Universität Wien. 1936 gehörte er kurz dem Führerrat der Vaterländischen Front an, wurde aber aufgrund seiner legitimistischen Überzeugung wieder entlassen. Aufgrund seines entschiedenen Auftretens für ein unabhängiges Österreich und seines Engagements gegen illegale Nationalsozialisten wurde der überzeugte Katholik sofort nach dem “Anschluss“ aus dem Landesdienst entlassen und von der Universität verwiesen. Nachdem er kurz in Gestapohaft gekommen war, verließ Plöchl noch im September 1938 seine Heimat und gelangte zunächst nach Nimwegen, wo er 1939/1940 an der Universität lehrte. 1941 ging er in die USA, wo er Visiting Professor an der Catholic University of America in Washington wurde. Hier bemühte er sich vergeblich wie schon zuvor in Frankreich, gemeinsam mit anderen Emigranten eine österreichische Exilregierung zu bilden und deren Anerkennung durch die USA zu erreichen. 1947 kehrte er nach Österreich zurück und wurde 1948 zum Professor für Kirchenrecht an die Universität Wien berufen. Im selben Jahr wurde er Vorstand des Instituts für Kirchenrecht. In den Studienjahren 1953/1954 sowie 1962/1963 war Plöchl Dekan der juridischen Fakultät. Plöchls Hauptwerk ist eine fünfbändige Geschichte des Kirchenrechts (1953-1969). Bereits lange vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil war Plöchl überzeugter Anhänger der Ökumene und hielt mit hochrangigen Vertretern der Ostkirchen Kontakt. Er wirkte an der Gründung der ökumenisch ausgerichteten “Gesellschaft für das Recht der Ostkirchen“ mit, deren erster Präsident er wurde.

Gedenktafel

Zur Erinnerung daran, dass er im Haus Universitätsstraße 10 gewohnt hat, wird anlässlich seines 100. Geburtstages neben dem Hauseingang eine Gedenktafel angebracht.

Literatur

  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach 134. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1984, S. 326 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 05.07.1972, 05.07.1977
  • Herbert Fritz / Peter Krause [Hg.]: Farben tragen, Farbe bekennen 1938-1945. Katholische Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Wien: Österreichischer Verein für Studentengeschichte 2013

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