Wilhelm Kosch: Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn und Nikolsburg ging Wilhelm Kosch 1899 nach Wien, um hier zunächst Rechtswissenschaften zu studieren, wechselte dann aber zum Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte nach Breslau und Prag, wo er 1904 mit der Dissertation "Adalbert Stifter und die Romantik" promovierte. Seit seiner Studentenzeit engagierte sich Kosch in verschiedenen katholischen und deutschnationalen Studentenverbindungen. | Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn und Nikolsburg ging Wilhelm Kosch 1899 nach Wien, um hier zunächst Rechtswissenschaften zu studieren, wechselte dann aber zum Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte nach Breslau und Prag, wo er 1904 mit der Dissertation "Adalbert Stifter und die Romantik" promovierte. Seit seiner Studentenzeit engagierte sich Kosch in verschiedenen katholischen und deutschnationalen Studentenverbindungen. | ||
− | Danach wurde er Redaktionssekretär der Zeitschrift "Deutsche Arbeit" in Prag. Die Deutsche Gesellschaft der Wissenschaften und Künste beauftragte Kosch mit der Ordnung des [[Adalbert Stifter]]-Nachlasses. Ab 1905 arbeitete der Germanist als Bibliothekar an der Deutschen Universität in Prag bevor er als Professor für Deutsche Literaturgeschichte an die Universität Freiburg/Schweiz berufen wurde. Von 1911 bis 1914 war Kosch außerordentlicher Professor in Czernowitz, 1914 | + | Danach wurde er Redaktionssekretär der Zeitschrift "Deutsche Arbeit" in Prag. Die Deutsche Gesellschaft der Wissenschaften und Künste beauftragte Kosch mit der Ordnung des [[Adalbert Stifter]]-Nachlasses. Ab 1905 arbeitete der Germanist als Bibliothekar an der Deutschen Universität in Prag bevor er als Professor für Deutsche Literaturgeschichte an die Universität Freiburg/Schweiz berufen wurde. Von 1911 bis 1914 war Kosch außerordentlicher Professor in Czernowitz, 1914 ging er nach München, wo er als freier Schriftsteller lebte. Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] übersiedelte er nach Linz und bekam einen Lehrauftrag an der Montanuniversität Leoben. Ab 1923 war er ordentlicher Professor für deutsche Literatur- und Theatergeschichte an der Universität Nimwegen. |
Koschs Forschungsschwerpunkte waren vor allem die deutsche Romantik und Klassik. Kosch ist der Begründer des "Deutschen Literatur-Lexikons", das mittlerweile in der dritten Auflage erscheint und das immer noch mit seinem Namen verbunden ist und der [[Joseph von Eichendorff]]-Gesamtausgabe. Nach seiner Emeritierung 1950 lebte er in Wien und arbeitete als Lexikograf. | Koschs Forschungsschwerpunkte waren vor allem die deutsche Romantik und Klassik. Kosch ist der Begründer des "Deutschen Literatur-Lexikons", das mittlerweile in der dritten Auflage erscheint und das immer noch mit seinem Namen verbunden ist und der [[Joseph von Eichendorff]]-Gesamtausgabe. Nach seiner Emeritierung 1950 lebte er in Wien und arbeitete als Lexikograf. |
Version vom 17. Juli 2018, 13:47 Uhr
- Präsident der Eichendorff-Gesellschaft )
Wilhelm Kosch, * 2. Oktober 1879 Drahan (Mähren), † 20. Dezember 1960 Wien, Germanist.
Biografie
Wilhelm Kosch wurde 1879 als Sohn von Josef Kosch (1850 – 1940) und dessen Frau Marie, (geborenen Sostag, (1855 – 1904) geboren. Der Vater war Ingenieur und Hofrat bei der Mährischen Statthalterein in Brünn. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Brünn und Nikolsburg ging Wilhelm Kosch 1899 nach Wien, um hier zunächst Rechtswissenschaften zu studieren, wechselte dann aber zum Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte nach Breslau und Prag, wo er 1904 mit der Dissertation "Adalbert Stifter und die Romantik" promovierte. Seit seiner Studentenzeit engagierte sich Kosch in verschiedenen katholischen und deutschnationalen Studentenverbindungen.
Danach wurde er Redaktionssekretär der Zeitschrift "Deutsche Arbeit" in Prag. Die Deutsche Gesellschaft der Wissenschaften und Künste beauftragte Kosch mit der Ordnung des Adalbert Stifter-Nachlasses. Ab 1905 arbeitete der Germanist als Bibliothekar an der Deutschen Universität in Prag bevor er als Professor für Deutsche Literaturgeschichte an die Universität Freiburg/Schweiz berufen wurde. Von 1911 bis 1914 war Kosch außerordentlicher Professor in Czernowitz, 1914 ging er nach München, wo er als freier Schriftsteller lebte. Nach dem Ersten Weltkrieg übersiedelte er nach Linz und bekam einen Lehrauftrag an der Montanuniversität Leoben. Ab 1923 war er ordentlicher Professor für deutsche Literatur- und Theatergeschichte an der Universität Nimwegen.
Koschs Forschungsschwerpunkte waren vor allem die deutsche Romantik und Klassik. Kosch ist der Begründer des "Deutschen Literatur-Lexikons", das mittlerweile in der dritten Auflage erscheint und das immer noch mit seinem Namen verbunden ist und der Joseph von Eichendorff-Gesamtausgabe. Nach seiner Emeritierung 1950 lebte er in Wien und arbeitete als Lexikograf.
Quellen
- Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv: Wilhelm Kosch [Signatur: TP 026576]
Literatur
- Christoph König [Hg.]: Internatioles Germanistenlexikon. 1800 – 1950. Berlin: Walter de Gruyter 2003
- Österreichischer Cartellverband: Wilhelm Kosch