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Wilhelm Börner, * 26. Juni 1882 Laa an der Thaya, Niederösterreich, † 17. Dezember 1951 Wien 14, Beckmanngasse 4 (Urnenhain Krematorium, Widmung einer Grabstelle 1952), Schriftsteller, Arzt, Pädagoge. Nach Studium an der Universität Wien (Philosophie, Pädagogik, Germanistik; Schüler [[Friedrich Jodl|Friedrich Jodls]]) führte er Jodls Lebenswerk fort, wurde Erster Sekretär der von diesem gegründeten „Ethischen Gemeinde" und leitete diese ab 1919. Neben seinen philosophischen Arbeitsschwerpunkten widmete sich Börner der Volksbildung und wirkte besonders für die Idee der Volksbücherei; seine Aufsätze und Vorträge gegen die Schundliteratur haben sich ihre Aktualität bewahrt. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Literaturgeschichte. 1928 begründete Börner in Wien die „Lebensmüdenstelle". Börners entschiedene Ablehnung des Nationalsozialismus führte nach der Besetzung Österreichs zu seiner Verhaftung und zur Einlieferung in ein KZ; nur die Hilfe holländischer Gesinnungsfreunde ermöglichte ihm 1938 die Emigration in die USA; von dort kehrte er 1948 nach Österreich zurück. Börners Bibliothek kam durch ein Legat an die Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Zu Börners Werken gehören „Die ethische Bewegung" (1912), „Charakterbilder des Kindes" (1914), „Erziehung zur Friedensgesinnung" (1918), „Antisemitismus-Rassenfrage-Menschlichkeit" (1936) sowie die Biographie „Friedrich Jodl" (Stuttgart-Berlin 1911). Börner war der Hauptvertreter der freireligiösen Moralpädagogik und ein Vorkämpfer der Friedensbewegung in Österreich. [[Börnergasse]]. | Wilhelm Börner, * 26. Juni 1882 Laa an der Thaya, Niederösterreich, † 17. Dezember 1951 Wien 14, Beckmanngasse 4 (Urnenhain Krematorium, Widmung einer Grabstelle 1952), Schriftsteller, Arzt, Pädagoge. Nach Studium an der Universität Wien (Philosophie, Pädagogik, Germanistik; Schüler [[Friedrich Jodl|Friedrich Jodls]]) führte er Jodls Lebenswerk fort, wurde Erster Sekretär der von diesem gegründeten „Ethischen Gemeinde" und leitete diese ab 1919. Neben seinen philosophischen Arbeitsschwerpunkten widmete sich Börner der Volksbildung und wirkte besonders für die Idee der Volksbücherei; seine Aufsätze und Vorträge gegen die Schundliteratur haben sich ihre Aktualität bewahrt. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Literaturgeschichte. 1928 begründete Börner in Wien die „Lebensmüdenstelle". Börners entschiedene Ablehnung des Nationalsozialismus führte nach der Besetzung Österreichs zu seiner Verhaftung und zur Einlieferung in ein KZ; nur die Hilfe holländischer Gesinnungsfreunde ermöglichte ihm 1938 die Emigration in die USA; von dort kehrte er 1948 nach Österreich zurück. Börners Bibliothek kam durch ein Legat an die Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Zu Börners Werken gehören „Die ethische Bewegung" (1912), „Charakterbilder des Kindes" (1914), „Erziehung zur Friedensgesinnung" (1918), „Antisemitismus-Rassenfrage-Menschlichkeit" (1936) sowie die Biographie „Friedrich Jodl" (Stuttgart-Berlin 1911). Börner war der Hauptvertreter der freireligiösen Moralpädagogik und ein Vorkämpfer der Friedensbewegung in Österreich. [[Börnergasse]]. |
Version vom 27. Oktober 2013, 15:21 Uhr
Wilhelm Börner, * 26. Juni 1882 Laa an der Thaya, Niederösterreich, † 17. Dezember 1951 Wien 14, Beckmanngasse 4 (Urnenhain Krematorium, Widmung einer Grabstelle 1952), Schriftsteller, Arzt, Pädagoge. Nach Studium an der Universität Wien (Philosophie, Pädagogik, Germanistik; Schüler Friedrich Jodls) führte er Jodls Lebenswerk fort, wurde Erster Sekretär der von diesem gegründeten „Ethischen Gemeinde" und leitete diese ab 1919. Neben seinen philosophischen Arbeitsschwerpunkten widmete sich Börner der Volksbildung und wirkte besonders für die Idee der Volksbücherei; seine Aufsätze und Vorträge gegen die Schundliteratur haben sich ihre Aktualität bewahrt. Ein weiteres Arbeitsgebiet war die Literaturgeschichte. 1928 begründete Börner in Wien die „Lebensmüdenstelle". Börners entschiedene Ablehnung des Nationalsozialismus führte nach der Besetzung Österreichs zu seiner Verhaftung und zur Einlieferung in ein KZ; nur die Hilfe holländischer Gesinnungsfreunde ermöglichte ihm 1938 die Emigration in die USA; von dort kehrte er 1948 nach Österreich zurück. Börners Bibliothek kam durch ein Legat an die Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Zu Börners Werken gehören „Die ethische Bewegung" (1912), „Charakterbilder des Kindes" (1914), „Erziehung zur Friedensgesinnung" (1918), „Antisemitismus-Rassenfrage-Menschlichkeit" (1936) sowie die Biographie „Friedrich Jodl" (Stuttgart-Berlin 1911). Börner war der Hauptvertreter der freireligiösen Moralpädagogik und ein Vorkämpfer der Friedensbewegung in Österreich. Börnergasse.
Literatur
- Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
- Wilhelm Börner: Kritischer Optimismus. Wien: Sensen-Verlag 1971
- Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff., Bände 6, 7
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 23.06.1952, 24.06.1957, 15.12.1976