Wiener Sängerknaben: Unterschied zwischen den Versionen

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* F. J. Grobauer: Die Nachtigallen aus der Wiener Burgkapelle. 1954
 
* F. J. Grobauer: Die Nachtigallen aus der Wiener Burgkapelle. 1954
 
* Franz Endler: Die Wiener Sängerknaben. 1974
 
* Franz Endler: Die Wiener Sängerknaben. 1974
* Gottfried Heindl: Wien-Brevier einer Stadt. l972, S. 182 ff.
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* Gottfried Heindl: Wien-Brevier einer Stadt. 1972, S. 182 ff.

Version vom 1. Dezember 2014, 11:26 Uhr

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Art der Organisation Verein
Datum von 1924
Datum bis
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Letzte Änderung am 1.12.2014 durch DYN.elwu

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Wiener Sängerknaben.

Hofsängerknaben

Sie berufen sich auf die Tradition der Hofsängerknaben, die ab dem Spätmittelalter (schon vor der Kapellreform von 1498) im Personalstand der Hofmusikkapelle nachgewiesen sind. Die eigentliche Gründung des Chors erfolgte zur Blütezeit niederländischen Musik 1498 durch ein Dekret Maximilians I. Der Chor wurde fortan aus der Privatschatulle der habsburgischen Kaiser erhalten; er bestand zu Beginn nur aus acht "Singern" (deren Führung in den Händen des Kapellmeisters der Hofmusikkapelle, Georg Slatkonia, lag).

Nach etwa vier Jahrzehnten ging man daran, den Nachwuchs aus der eigenen Bevölkerung zu wählen, doch dann entwickelte sich dank der großen Fürsorge die Hofmusikkapelle und mit ihr die Institution der Sängerknaben sehr rasch.

Aufgabe der circa 14-20 Knaben war die musikalische Gestaltung der Messe; sie unterstanden einem Kantor, später dem Hofkapellmeister. Aufgrund einer profunden musikalischen Ausbildung waren viele Sängerknaben auch nach dem Stimmbruch als Musiker tätig (beispielsweise Joseph Haydn, Michael Haydn, Franz Schubert, Clemens Krauss).

Im Lauf der Jahrhunderte erlebte der Chor die befruchtende Periode der italienischen Renaissance des Musiklebens, den Durchbruch einer völlig neuen Kunstgattung, der Oper, und die glanzvollste Zeit der Hofkapelle in der Periode der Wiener Klassik, in der Haydn, Mozart und Beethoven ihre unerreichten Instrumentalmessen komponierten.

Wiener Sängerknaben

Mit der Auflösung der Hofmusikkapelle 1920 war auch das Ende der Kapellknaben gekommen, doch der damalige Rektor der Burgkapelle, Monsignore Josef Schnitt (ab 1921), setzte sich für eine Fortführung der Tradition ein. 1924 wurde das Sängerknabeninstitut neu als "Wiener Sängerknaben" gegründet und kontinuierlich zu einem professionellen Musikbetrieb ausgestaltet.

Seit 1935 bestehen vier Chöre, von denen jeweils einer den sonntäglichen Gottesdienst in der Burgkapelle betreut, während die übrigen für Konzerte, Welttourneen, Filme und so weiter zur Verfügung stehen.

Seit 1948 dient das Augartenpalais den Sängerknaben als Internat und Übungsstätte. Die Sängerknaben unterstehen (wie die Hofburgkapelle) dem Unterrichtsministerium. Ein eigener Chor ("Chorus Viennensis") vereint ehemalige Sängerknabe, die als Tenöre, Baritone oder Bässe weiterhin (oft gemeinsam mit den aktiven Sängerknaben) auftreten.

Literatur

  • Rudolf Holzer, Josef Schnitt: Die Wiener Sängerknaben. 1953
  • F. J. Grobauer: Die Nachtigallen aus der Wiener Burgkapelle. 1954
  • Franz Endler: Die Wiener Sängerknaben. 1974
  • Gottfried Heindl: Wien-Brevier einer Stadt. 1972, S. 182 ff.