Wenzel Seidl: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenzel Seidl, * 14. Jänner 1842 Gumpendorf, † 6. März 1921 Prater 47 (2, Große Zufahrtsstraße 47 [eigenes Haus]; Zentralfriedhof, Gruppe 64/17/16 [in Obhut der Gemeinde Wien]), Komiker, Volkssänger, genannt der "rote Seidl", Sohn eines Knopfdrechslers, der zugleich Lehrherr von [[Franz Fürst]] war (als Fürst Theaterdirektor geworden war, Vater Seidl sich aber mit seinem Gewerbe nicht mehr ernähren konnte, holte ihn Fürst als Logenschließer an sein Theater). Seidl spielte als Knabe
 
Wenzel Seidl, * 14. Jänner 1842 Gumpendorf, † 6. März 1921 Prater 47 (2, Große Zufahrtsstraße 47 [eigenes Haus]; Zentralfriedhof, Gruppe 64/17/16 [in Obhut der Gemeinde Wien]), Komiker, Volkssänger, genannt der "rote Seidl", Sohn eines Knopfdrechslers, der zugleich Lehrherr von [[Franz Fürst]] war (als Fürst Theaterdirektor geworden war, Vater Seidl sich aber mit seinem Gewerbe nicht mehr ernähren konnte, holte ihn Fürst als Logenschließer an sein Theater). Seidl spielte als Knabe
 
unter Direktor Pokorny am Theater an der Wien in Kinderkomödien, wurde dann aber Kellnerlehrling im Hotel "Zum weißen Rössel" (2, Taborstraße 8), wo er  
 
unter Direktor Pokorny am Theater an der Wien in Kinderkomödien, wurde dann aber Kellnerlehrling im Hotel "Zum weißen Rössel" (2, Taborstraße 8), wo er  
[[Josef Matras]] kennenlernte. Bis 1863 war Seidl als Kellner tätig; in diesem Jahr entdeckte ihn [[Karl Drexler]] und ließ ihn in der Gaststätte "[[Zum grünen Tor]]" in seiner Gesellschaft auftreten. Ebenso wie Jakob Binder (der "blade Binder") trat Seidl ("der rote Seidl") auch in der Gesellschaft der [[Fanny Komischer]] auf. Ab 1870 sang er mit [[Anton Amon senior]] als Ensemblemitglied in dessen Volkssängergesellschaft äußerst zugkräftige Duette. Mit [[Wilhelm Wiesberg]], mit dem er ab 1879 zusammenarbeitete, bildete er die "Gesellschaft Seidl und Wiesberg" (sieben Programmbücher im Nachlaß erhalten), nach deren Auflösung arbeitete Seidl allein; zur "Gesellschaft Seidl" gehörten neben [[Johann Sioly]] Lina Berg, Anton Gruber, Anton Schäfer und Julius Schwab sowie als "Lokalaufnehmer" sein Neffe Karl Baudisch. Nach dem Abgang Wiesbergs sang Seidl mit dem Natursänger Jauner; 1893 lernte er Anton Schäfer kennen, den er sofort engagierte und mit dem er bis 1906 Duette sang. Taxfreies Bürgerrecht (1903). Seidl besaß eine Villa in Hietzing; nach dem Tod seines Vaters übersiedelte er in den Prater.
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[[Josef Matras]] kennenlernte. Bis 1863 war Seidl als Kellner tätig; in diesem Jahr entdeckte ihn [[Karl Drexler]] und ließ ihn in der Gaststätte "[[Zum grünen Tor]]" in seiner Gesellschaft auftreten. Ebenso wie Jakob Binder (der "blade Binder") trat Seidl ("der rote Seidl") auch in der Gesellschaft der [[Fanny Komischer]] auf. Ab 1870 sang er mit [[Anton_Amon_(Volkssänger)|Anton Amon senior]] als Ensemblemitglied in dessen Volkssängergesellschaft äußerst zugkräftige Duette. Mit [[Wilhelm Wiesberg]], mit dem er ab 1879 zusammenarbeitete, bildete er die "Gesellschaft Seidl und Wiesberg" (sieben Programmbücher im Nachlaß erhalten), nach deren Auflösung arbeitete Seidl allein; zur "Gesellschaft Seidl" gehörten neben [[Johann Sioly]] Lina Berg, Anton Gruber, Anton Schäfer und Julius Schwab sowie als "Lokalaufnehmer" sein Neffe Karl Baudisch. Nach dem Abgang Wiesbergs sang Seidl mit dem Natursänger Jauner; 1893 lernte er Anton Schäfer kennen, den er sofort engagierte und mit dem er bis 1906 Duette sang. Taxfreies Bürgerrecht (1903). Seidl besaß eine Villa in Hietzing; nach dem Tod seines Vaters übersiedelte er in den Prater.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 11. August 2014, 14:09 Uhr

Daten zur Person
Personenname Seidl, Wenzel
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 15655
GND
Wikidata
Geburtsdatum 14. Jänner 1842
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. März 1921
Sterbeort Wien
Beruf Komiker, Volkssänger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.08.2014 durch WIEN1.lanm08gat
Begräbnisdatum 10. März 1921
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Gruppe 64/17/16
  • 2., Große Zufahrtsstraße 47 (Sterbeadresse)
  • 2., Große Zufahrtsstraße 47 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Wenzel Seidl, * 14. Jänner 1842 Gumpendorf, † 6. März 1921 Prater 47 (2, Große Zufahrtsstraße 47 [eigenes Haus]; Zentralfriedhof, Gruppe 64/17/16 [in Obhut der Gemeinde Wien]), Komiker, Volkssänger, genannt der "rote Seidl", Sohn eines Knopfdrechslers, der zugleich Lehrherr von Franz Fürst war (als Fürst Theaterdirektor geworden war, Vater Seidl sich aber mit seinem Gewerbe nicht mehr ernähren konnte, holte ihn Fürst als Logenschließer an sein Theater). Seidl spielte als Knabe unter Direktor Pokorny am Theater an der Wien in Kinderkomödien, wurde dann aber Kellnerlehrling im Hotel "Zum weißen Rössel" (2, Taborstraße 8), wo er Josef Matras kennenlernte. Bis 1863 war Seidl als Kellner tätig; in diesem Jahr entdeckte ihn Karl Drexler und ließ ihn in der Gaststätte "Zum grünen Tor" in seiner Gesellschaft auftreten. Ebenso wie Jakob Binder (der "blade Binder") trat Seidl ("der rote Seidl") auch in der Gesellschaft der Fanny Komischer auf. Ab 1870 sang er mit Anton Amon senior als Ensemblemitglied in dessen Volkssängergesellschaft äußerst zugkräftige Duette. Mit Wilhelm Wiesberg, mit dem er ab 1879 zusammenarbeitete, bildete er die "Gesellschaft Seidl und Wiesberg" (sieben Programmbücher im Nachlaß erhalten), nach deren Auflösung arbeitete Seidl allein; zur "Gesellschaft Seidl" gehörten neben Johann Sioly Lina Berg, Anton Gruber, Anton Schäfer und Julius Schwab sowie als "Lokalaufnehmer" sein Neffe Karl Baudisch. Nach dem Abgang Wiesbergs sang Seidl mit dem Natursänger Jauner; 1893 lernte er Anton Schäfer kennen, den er sofort engagierte und mit dem er bis 1906 Duette sang. Taxfreies Bürgerrecht (1903). Seidl besaß eine Villa in Hietzing; nach dem Tod seines Vaters übersiedelte er in den Prater.

Literatur

  • Josef Koller: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Wien: Gerlach & Wiedling 1931, Register
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 139