Walther von der Vogelweide: Unterschied zwischen den Versionen

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Walther von der Vogelweide, * um 1168 vermutlich Vogelweidhof, Grödnertal, Südtirol, † nach 1228 Würzburg, Franken, Dichter, Minnesänger.  
 
Walther von der Vogelweide, * um 1168 vermutlich Vogelweidhof, Grödnertal, Südtirol, † nach 1228 Würzburg, Franken, Dichter, Minnesänger.  
  
Lehrzeit und Aufstieg Walther von der Vogelweides als Sänger sind mit dem Hof Leopolds V. († 1194) und Friedrichs I. († 1198) eng verbunden; von Leopold VI. wurde er (vielleicht im Zusammenhang mit dem Streit mit seinem früheren Lehrmeister [[Reinmar von Hagenau]]) nicht
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Lehrzeit und Aufstieg Walther von der Vogelweides als Sänger sind mit dem Hof Leopolds V. († 1194) und Friedrichs I. († 1198) eng verbunden; von Leopold VI. wurde er (vielleicht im Zusammenhang mit dem Streit mit seinem früheren Lehrmeister [[Reinmar von Hagenau]]) nicht mehr beschäftigt. Walther von der Vogelweide agitierte für den deutschen König Philipp von Schwaben (regierte 1198-1208). Zur Hochzeit Leopolds VI. mit Theodora von Byzanz kam er 1203 im Gefolge des Passauer Bischofs Wolfger (der Walther von der Vogelweide am 12. November 1204 in Zeiselmauer einen Pelzrock schenkte [einzige urkundliche Nennung in den Reiserechnungen Wolfgers]) nochmals nach Wien. Anschließend hielt er sich möglicherweise in Aquileja auf, agitierte für König Otto V. (regierte 1208-1214) und läßt sich 1212 in Frankfurt nachweisen, zwischen 1213 und 1217 in Thüringen, 1219 in Wien und Mödling, dann wieder in Aquileja, 1220 in Aachen; er erhielt von Kaiser Friedrich II. ein Lehen und warb 1227 für dessen Kreuzzug. In Wien wohnte Walther von der Vogelweide wohl im Bereich des Herzoghofs Am Hof.
mehr beschäftigt. Walther von der Vogelweide agitierte für den deutschen König Philipp von Schwaben (regierte 1198-1208). Zur Hochzeit Leopolds VI. mit Theodora von Byzanz kam er 1203 im Gefolge des Passauer Bischofs Wolfger (der Walther von der Vogelweide am 12. November 1204 in Zeiselmauer einen Pelzrock schenkte [einzige urkundliche Nennung in den Reiserechnungen Wolfgers]) nochmals nach Wien. Anschließend hielt er sich möglicherweise in Aquileja auf, agitierte für König Otto V. (regierte 1208-1214) und läßt sich 1212 in Frankfurt nachweisen, zwischen 1213 und 1217 in Thüringen, 1219 in Wien und Mödling, dann wieder in Aquileja, 1220 in Aachen; er erhielt von Kaiser Friedrich II. ein Lehen und warb 1227 für dessen Kreuzzug. In Wien wohnte Walther von der Vogelweide wohl im Bereich des Herzoghofs Am Hof.
 
  
 
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* Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], S. 106
 
* Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], S. 106
 
* Eugen Thurnher: Herr Walther von der Vogelweide. In: "Das österreichische Wort" (Stiasny-Bücherei), 44 (1959)
 
* Eugen Thurnher: Herr Walther von der Vogelweide. In: "Das österreichische Wort" (Stiasny-Bücherei), 44 (1959)
* 1000 Jahre Babenberger in Österreich. Katalog Lilienfeld 1976, S. 544A
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* Erich Zollner [Red.]: Niederösterreichische Jubiläumsausstellung. 1000 Jahre Babenberger in Österreich Lilienfeld. Katalog. Wien: Amt der NÖ Landesregierung 1976, S. 544A
* K. H. Halbach: Walther von der Vogelweide. 4. Auflage 1983
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* K. H. Halbach: Walther von der Vogelweide. Stuttgart: Metzler <sup>4</sup>1983
* G. Hahn: Walther von der Vogelweide. 1986
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* Gerhard Hahn: Walther von der Vogelweide. Eine Einführung. München: Artemis 1986
 
* Romanische Kunst in Österreich. Katalog Krems 1964, S. 24 f., 341
 
* Romanische Kunst in Österreich. Katalog Krems 1964, S. 24 f., 341
* E. Schönbach: Walther von der Vogelweide 4. Auflage 1923 (von H. Schneider)
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* Anton E. Schönbach: Walther von der Vogelweide Berlin: Hofmann <sup>4</sup>1923 (von H. Schneider)
* C. v. Kraus: Walther von der Vogelweide. Untersuchungen. 1935
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* C. v. Kraus: Walther von der Vogelweide. Untersuchungen. Berlin: de Gruyter 1935
* Dietrich Kralik: Walther von der Vogelweide  gegen Reinmar. 1955
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* Dietrich Kralik: Walther gegen Reinmar. Wien: Rohrer 1955
* K. K. Klein: Zur Spruchdichtung und Heimatfrage Walther von der Vogelweides. 1952
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* K. K. Klein: Zur Spruchdichtung und Heimatfrage Walthers von der Vogelweide. Innsbruck: Wagner 1952
* Niederösterreichischer Kulturbericht November 1992, S. 8 f.
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* Niederösterreichischer Kulturbericht 11 (1992), S. 8 f.
 
* Die Presse; 30.01.1993, S. X
 
* Die Presse; 30.01.1993, S. X

Version vom 14. März 2014, 17:21 Uhr

Daten zur Person
Personenname Walther von der Vogelweide
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4474
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1168 JL
Geburtsort vermutlich: Vogelweidhof, Grödnertal, Südtirol
Sterbedatum 1228 JL
Sterbeort Würzburg, Franken
Beruf Dichter, Minnesänger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 14.03.2014 durch WIEN1.lanm09bar
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Walther von der Vogelweide, * um 1168 vermutlich Vogelweidhof, Grödnertal, Südtirol, † nach 1228 Würzburg, Franken, Dichter, Minnesänger.

Lehrzeit und Aufstieg Walther von der Vogelweides als Sänger sind mit dem Hof Leopolds V. († 1194) und Friedrichs I. († 1198) eng verbunden; von Leopold VI. wurde er (vielleicht im Zusammenhang mit dem Streit mit seinem früheren Lehrmeister Reinmar von Hagenau) nicht mehr beschäftigt. Walther von der Vogelweide agitierte für den deutschen König Philipp von Schwaben (regierte 1198-1208). Zur Hochzeit Leopolds VI. mit Theodora von Byzanz kam er 1203 im Gefolge des Passauer Bischofs Wolfger (der Walther von der Vogelweide am 12. November 1204 in Zeiselmauer einen Pelzrock schenkte [einzige urkundliche Nennung in den Reiserechnungen Wolfgers]) nochmals nach Wien. Anschließend hielt er sich möglicherweise in Aquileja auf, agitierte für König Otto V. (regierte 1208-1214) und läßt sich 1212 in Frankfurt nachweisen, zwischen 1213 und 1217 in Thüringen, 1219 in Wien und Mödling, dann wieder in Aquileja, 1220 in Aachen; er erhielt von Kaiser Friedrich II. ein Lehen und warb 1227 für dessen Kreuzzug. In Wien wohnte Walther von der Vogelweide wohl im Bereich des Herzoghofs Am Hof.

Vogelweidhof, Vogelweidplatz, Walter-von-der-Vogelweide-Gasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß 1973. Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, S. 37 ff.
  • Erich Zöllner: Geschichte Österreichs. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien / München: Österreichischer Bundesverlag [u.a.], S. 106
  • Eugen Thurnher: Herr Walther von der Vogelweide. In: "Das österreichische Wort" (Stiasny-Bücherei), 44 (1959)
  • Erich Zollner [Red.]: Niederösterreichische Jubiläumsausstellung. 1000 Jahre Babenberger in Österreich Lilienfeld. Katalog. Wien: Amt der NÖ Landesregierung 1976, S. 544A
  • K. H. Halbach: Walther von der Vogelweide. Stuttgart: Metzler 41983
  • Gerhard Hahn: Walther von der Vogelweide. Eine Einführung. München: Artemis 1986
  • Romanische Kunst in Österreich. Katalog Krems 1964, S. 24 f., 341
  • Anton E. Schönbach: Walther von der Vogelweide Berlin: Hofmann 41923 (von H. Schneider)
  • C. v. Kraus: Walther von der Vogelweide. Untersuchungen. Berlin: de Gruyter 1935
  • Dietrich Kralik: Walther gegen Reinmar. Wien: Rohrer 1955
  • K. K. Klein: Zur Spruchdichtung und Heimatfrage Walthers von der Vogelweide. Innsbruck: Wagner 1952
  • Niederösterreichischer Kulturbericht 11 (1992), S. 8 f.
  • Die Presse; 30.01.1993, S. X