Walther Eidlitz: Unterschied zwischen den Versionen
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1917 veröffentlichte er erste Gedichte sowie das Theaterstück "Hölderlin - Szenen aus einem Schicksal", das 1919 in Berlin uraufgeführt wurde. Nach Ende des Weltkriegs konvertierte Eidlitz zum Christentum und ließ sich als freier Schriftsteller in Wien nieder. Geprägt wurden seine Ideen besonders von [[Martin Buber]], aber auch [[Rudolf Steiner]]s Anthroposophie. Es erschienen mehrere Erzählungen, Dramen und Novellen, unter anderem "Die Herbstvögel" (1921), "Der Berg in der Wüste" (1923) oder "Das Licht der Welt" (1932). Er bereiste Europa und Amerika und schrieb regelmäßig Feuilletons für die "[[Neue Freie Presse]]". Trotz seiner Herkunft sympathisierte Eidlitz mit dem Nationalsozialismus, was auch in seinem Werk "Reise nach den vier Winden" (1935) zum Ausdruck kam. Erfolgreich bemühte er sich um die Anerkennung als "Ehren-Arier". | 1917 veröffentlichte er erste Gedichte sowie das Theaterstück "Hölderlin - Szenen aus einem Schicksal", das 1919 in Berlin uraufgeführt wurde. Nach Ende des Weltkriegs konvertierte Eidlitz zum Christentum und ließ sich als freier Schriftsteller in Wien nieder. Geprägt wurden seine Ideen besonders von [[Martin Buber]], aber auch [[Rudolf Steiner]]s Anthroposophie. Es erschienen mehrere Erzählungen, Dramen und Novellen, unter anderem "Die Herbstvögel" (1921), "Der Berg in der Wüste" (1923) oder "Das Licht der Welt" (1932). Er bereiste Europa und Amerika und schrieb regelmäßig Feuilletons für die "[[Neue Freie Presse]]". Trotz seiner Herkunft sympathisierte Eidlitz mit dem Nationalsozialismus, was auch in seinem Werk "Reise nach den vier Winden" (1935) zum Ausdruck kam. Erfolgreich bemühte er sich um die Anerkennung als "Ehren-Arier". | ||
− | Nach dem "Anschluss" Österreichs im Jahr 1938 unternahm er eine längere Reise nach Indien, wo er bei Kriegsbeginn in einem britischen Lager interniert wurde und den deutschen Hindumönch Svami Sadanda kennenlernte, der ihn in der Geistesgeschichte des Subkontinents unterwies. | + | Nach dem "Anschluss" Österreichs im Jahr 1938 unternahm er eine längere Reise nach Indien, wo er bei Kriegsbeginn in einem britischen Lager interniert wurde und den deutschen Hindumönch Svami Sadanda kennenlernte, der ihn in der Geistesgeschichte des Subkontinents unterwies. 1946 kehrte Eidlitz, der sich nun auch Vamandas nannte, nach Europa zurück und ließ sich in Schweden nieder, wo er auch starb. Er erforschte die vedischen Schriften und veröffentlichte Bücher wie "Bhakta - Eine indische Odysee" (1951), "Die indische Gottesliebe" (1955; dieses Buch führte zum Bruch mit Sadanda) oder "Der Glaube und die heiligen Schriften der Inder" (1956). |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
* [http://www.sadananda.com/index.php?action=biography_vamandas Svami Sadananda Dasa: Vamandas] [Stand: 15.11.2016] | * [http://www.sadananda.com/index.php?action=biography_vamandas Svami Sadananda Dasa: Vamandas] [Stand: 15.11.2016] | ||
* [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=858 Forschungsstelle Kulturimpuls: Eidlitz, Walther] | * [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=858 Forschungsstelle Kulturimpuls: Eidlitz, Walther] | ||
+ | * Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Eidlitz, Walter [sic!], 2 Bände [Sign.: TP-010724] | ||
==Links== | ==Links== | ||
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Eidlitz Wikipedia: Walther Eidlitz] | * [http://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Eidlitz Wikipedia: Walther Eidlitz] |
Version vom 16. November 2016, 10:47 Uhr
Walther Eidlitz (Vamandas), * 28. August 1892 Wien, † 28. August 1976 Vaxholm, Schriftsteller.
Biographie
Walther Eidlitz stammte aus einer wohlhabenden jüdischen Familie in Eisenstadt. Nach der Matura begann er ein Studium an der Technischen Hochschule Wien, das er nicht abschloss. Im Ersten Weltkrieg diente er unter anderem als Wachsoldat in einem Kriegsgefangenenlager.
1917 veröffentlichte er erste Gedichte sowie das Theaterstück "Hölderlin - Szenen aus einem Schicksal", das 1919 in Berlin uraufgeführt wurde. Nach Ende des Weltkriegs konvertierte Eidlitz zum Christentum und ließ sich als freier Schriftsteller in Wien nieder. Geprägt wurden seine Ideen besonders von Martin Buber, aber auch Rudolf Steiners Anthroposophie. Es erschienen mehrere Erzählungen, Dramen und Novellen, unter anderem "Die Herbstvögel" (1921), "Der Berg in der Wüste" (1923) oder "Das Licht der Welt" (1932). Er bereiste Europa und Amerika und schrieb regelmäßig Feuilletons für die "Neue Freie Presse". Trotz seiner Herkunft sympathisierte Eidlitz mit dem Nationalsozialismus, was auch in seinem Werk "Reise nach den vier Winden" (1935) zum Ausdruck kam. Erfolgreich bemühte er sich um die Anerkennung als "Ehren-Arier".
Nach dem "Anschluss" Österreichs im Jahr 1938 unternahm er eine längere Reise nach Indien, wo er bei Kriegsbeginn in einem britischen Lager interniert wurde und den deutschen Hindumönch Svami Sadanda kennenlernte, der ihn in der Geistesgeschichte des Subkontinents unterwies. 1946 kehrte Eidlitz, der sich nun auch Vamandas nannte, nach Europa zurück und ließ sich in Schweden nieder, wo er auch starb. Er erforschte die vedischen Schriften und veröffentlichte Bücher wie "Bhakta - Eine indische Odysee" (1951), "Die indische Gottesliebe" (1955; dieses Buch führte zum Bruch mit Sadanda) oder "Der Glaube und die heiligen Schriften der Inder" (1956).
Literatur
- Svami Sadananda Dasa: Vamandas [Stand: 15.11.2016]
- Forschungsstelle Kulturimpuls: Eidlitz, Walther
- Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Eidlitz, Walter [sic!], 2 Bände [Sign.: TP-010724]