Versicherungen: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1858 in Wien die Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherung Der Anker als Aktiengesellschaft. 1911 errichtete die Gesellschaft am Hof ein neues Verwaltungsgebäude, im Zuge dessen die berühmte Ankeruhr entstand.<ref>125 Jahre „Der Anker“. Wien 1983, S. 3-22.</ref>  
 
* 1858 in Wien die Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherung Der Anker als Aktiengesellschaft. 1911 errichtete die Gesellschaft am Hof ein neues Verwaltungsgebäude, im Zuge dessen die berühmte Ankeruhr entstand.<ref>125 Jahre „Der Anker“. Wien 1983, S. 3-22.</ref>  
* 1860 in Wien die k. k. priv. Versicherungsgesellschaft österreichischer Phönix. 1889 wurde der Lebensversicherungsbestand auf eine eigene Gesell-schaft, den Lebens-Phönix, übertragen. Dieser ging infolge krimineller Machenschaften 1936 in Konkurs (Phönix-Skandal), was die gesamte österreichi-sche Versicherungswirtschaft in eine tiefe Krise stürzte. Die Sachversicherung Phönix, die mit dem Skandal nichts zu tun hatte, wurde 1938 in Wiener Allianz Versicherungs-AG umbenannt. Sie firmiert heute unter Allianz Elementar Versicherungs-AG.
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* 1860 in Wien die k. k. priv. Versicherungsgesellschaft österreichischer Phönix. 1889 wurde der Lebensversicherungsbestand auf eine eigene Gesell-schaft, den Lebens-Phönix, übertragen. Dieser ging infolge krimineller Machenschaften 1936 in Konkurs (Phönix-Skandal), was die gesamte österreichische Versicherungswirtschaft in eine tiefe Krise stürzte.<ref>Gerhard Schreiber: Die Interunfall Versicherung und die Riunione Adriatica di Sicurtà in Wien (1890 – 2004). Dissertation Uni Wien 2007, S. 44-46; Rohrbach, Versicherungsgeschichte Bd. 3, 108-111.</ref> Die Sachversicherung Phönix, die mit dem Skandal nichts zu tun hatte, wurde 1938 in Wiener Allianz Versicherungs-AG umbenannt. Sie firmiert heute unter Allianz Elementar Versicherungs-AG.<ref>Maritta Roloff / Alois Mosser: Wiener Allianz, gegründet 1860. Wien 1991, S. 155.</ref>
* 1882 in Wien die Erste Österreichischen Allgemeinen Unfallversicherungs-Gesellschaft (Erste Allgemeine) als Aktiengesellschaft, eine Tochtergesell-schaft der Generali als Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. 1998 wurden Erste Allgemeine und Generali Leben miteinander verschmolzen.  
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* 1882 in Wien die Erste Österreichischen Allgemeinen Unfallversicherungs-Gesellschaft (Erste Allgemeine) als Aktiengesellschaft, eine Tochtergesellschaft der Generali als Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. 1998 wurden Erste Allgemeine und Generali Leben miteinander verschmolzen.<ref> Schreiber / Schreiber, Gut gebrüllt, S. 11.</ref>
* 1890 in Wien die Internationale Unfallversicherungs-Actien-Gesellschaft (Interunfall) eine Tochtergesellschaft der Riunione Adriatica di Sicurtà als zweiter Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. Sie wurde 2004 mit der Generali Österreich verschmolzen.  
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* 1890 in Wien die Internationale Unfallversicherungs-Actien-Gesellschaft (Interunfall) eine Tochtergesellschaft der Riunione Adriatica di Sicurtà als zweiter Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. Sie wurde 2004 mit der Generali Österreich verschmolzen.<ref>Schreiber, Interunfall, S. 70-73.</ref> 
 
* 1897 in Wien die (Anglo-)Elementar Versicherungs-AG, die 1997 in der Al-lianz Elementar Versicherungs AG aufgegangen ist.
 
* 1897 in Wien die (Anglo-)Elementar Versicherungs-AG, die 1997 in der Al-lianz Elementar Versicherungs AG aufgegangen ist.
* 1898 in Wien die Städtische Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums Lebens- und Rentenversicherung, heute als Wiener Städtische Versicherung bekannt, zum 50jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph. Die Gesellschaft ist hat heute im 1955 erbauten Ringturm ihren Hauptsitz.
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* 1898 in Wien die Städtische Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums Lebens- und Rentenversicherung, heute als Wiener Städtische Versicherung bekannt, zum 50jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph.<ref>50 Jahre Ringturm. Wiener Städtische Versicherung. Wien 2005, S. 20-23.</ref> Die Gesellschaft ist hat heute im 1955 erbauten Ringturm ihren Hauptsitz.
* 1899 in Wien die registrierte Hilfscasse Kranken Unterstützungskasse „Collegialität“als Gegenseitigkeitsverein für Angestellte. Sie war damit die erste private Krankenversicherung Österreichs. Sie wurde 1991 in die Austria-Collegialität und 1999 mit ihr in die UNIQA übergeführt.
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* 1899 in Wien die registrierte Hilfscasse Kranken Unterstützungskasse „Collegialität“als Gegenseitigkeitsverein für Angestellte. Sie war damit die erste private Krankenversicherung Österreichs.<ref>75 Jahre Collegialität. 1899 – 1974. Wien 1974, S. 7 f.</ref> Sie wurde 1991 in die Austria-Collegialität und 1999 mit ihr in die UNIQA übergeführt.
 
* 1910 in Wien die Kosmos Allgemeine Versicherungs-AG ab 1928 als Zürich Kosmos Versicherungs-AG bekannt.
 
* 1910 in Wien die Kosmos Allgemeine Versicherungs-AG ab 1928 als Zürich Kosmos Versicherungs-AG bekannt.
* 1921 in Wien der Krankenschutz – Erste Allgemeine Krankenversiche-rungsanstalt auf Gegenseitigkeit, der 1938 in einen deutschen Krankenversi-cherer übergeführt wurde. 1946 neu gegründet unter Austria Versicherungs-verein auf Gegenseitigkeit. Ab 1960 Firmierung unter Austria-ÖVAG. 1999 in die UNIQA Versicherung einbezogen.
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* 1921 in Wien der Krankenschutz – Erste Allgemeine Krankenversiche-rungsanstalt auf Gegenseitigkeit, der 1938 in einen deutschen Krankenversi-cherer übergeführt wurde. 1946 neu gegründet unter Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.<ref>Johann Hanslik: Genealogie der Versicherungsunternehmen Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Rohrbach (Hg.), Versicherungsgeschichte Österreichs. Bd. 3, S. 1164.</ref> Ab 1960 Firmierung unter Austria-ÖVAG. 1999 in die UNIQA Versicherung einbezogen.
* 1922 in Wien die Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer (kurz Bundesländer) unter Beteiligung von acht Bundesländern. In der NS-Zeit Firmierung unter Ostmark-Versicherung.  
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* 1922 in Wien die Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer (kurz Bundesländer) unter Beteiligung von acht Bundesländern. In der NS-Zeit Firmierung unter Ostmark-Versicherung.<ref>Isabella Ackerl: Ein Österreichischer Weg. Von der Ersten Republik zu einem gemeinsamen europäischen Markt (75 Jahre Bundesländer-Versicherung). Wien 1997, S. 43 f.</ref>
* 1936 in Wien die Österreichische Versicherungs-AG (ÖVAG) als Auffang-gesellschaft für die Lebensversicherungsverträge des zahlungsunfähigen Lebens Phönix.
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* 1936 in Wien die Österreichische Versicherungs-AG (ÖVAG) als Auffanggesellschaft für die Lebensversicherungsverträge des zahlungsunfähigen Lebens Phönix.
  
 
==Zwischenkriegszeit und NS-Zeit==
 
==Zwischenkriegszeit und NS-Zeit==

Version vom 13. März 2017, 19:05 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation Unternehmen„Unternehmen“ befindet sich nicht in der Liste (Anstalt, Behörde, Firma, Institution, Verein, Politische Partei, Unternehmung, Gericht, Fonds, Konfessionelle Verwaltungseinheit, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art der Organisation“.
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Letzte Änderung am 13.03.2017 durch WIEN1.lanm08wei

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Anfänge

Die Anfänge des Versicherungswesens[1] reichen weit zurück. Bereits im Mittelalter und der Frühen Neuzeit gab es Vorläufer und Frühformen wie Nachbarschaftshilfe, Bruderschaften, Bauernassekuranzen, Schiffsdarlehen (Bodmerei) etc.[2] Noch im 19. Jahrhundert war die Trennlinie zwischen Selbsthilfevereinen, Privat- und Sozialversicherung fließend. Ein Beispiel dafür ist der 1798 in Graz gegründete „Kaufmännische Versicherungsverein“, die heutige Merkur Versicherung.[3]

Die ersten Initiativen zur Gründung von privaten Versicherungsgesellschaften gingen in Österreich – beginnend mit 1740 – von Maria-Theresia aus. Sie gab für deren Gründung – nach dem Muster der deutschen Feuerassozietäten, die für Häuser eine verpflichtende Feuerversicherung vorsahen – mehrere Patente heraus. Diese blieben jedoch wirkungslos, da sie das Misstrauen der Bevölkerung erweckten, die darin eine neue Steuer sah. Auch die Hofentschließung von Kaiser Franz II. (I.) von 1802, in der er von der Versicherungspflicht abwich und die Freiwilligkeit der Versicherung betonte, blieb erfolglos.

Nur Salzburg und Teile Oberösterreichs, die damals unter bayerischer Herrschaft standen, wurden 1811 in die bayerische Feuerversicherungsanstalt einbezogen. Nach der Rückkehr zu Österreich (1815) entstanden daraus später die Landesversicherungsanstalten für Salzburg und für Oberösterreich. Tirol schloss sich 1825 dm Muster an.[4]

Die "Magna Charta" und erste Gründungswelle

Die wahre Geburtsstunde der (Privat-)Versicherung in Österreich schlug erst am 4. September 1819.

Bereits unter dem Einfluss des Liberalismus – und wahrscheinlich dem Diktat der leeren Kassen folgend – erging durch Franz I.(II.) eine kaiserliche Entschließung, gewissermaßen die Magna Charta der österreichischen Versicherung:

"Die Feuerversicherungsanstalten in Meinen Staaten sind durch Privatunternehmungen zu gründen und zu erhalten. In voller Anerkennung der großen Vortheile, welche aus solchen Anstalten sowohl dem Staate im allgemeinen, als den Theilnehmern erwachsen, werde Ich auf die Zustandebringung derselben gerichteten Unternehmungen Meinen Schutz und Meine kräftigste Unterstützung angedeihen lassen. Die Hofkanzlei wird auch ihrerseits in den geeigneten Wegen darauf einwirken, daß solche Unternehmungen zu Stande kommen, und der Unterricht über die Vortheile der Feuerversicherungsanstalten gehörig verbreitet werde..."[5]

Diese Entschließung war Grundlage für die Privilegierung der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründeten Versicherungsgesellschaften. Die Geschäftspläne der neu zu gründenden „Anstalten“ waren jedoch "dem Gubernium zur vorläufigen Einsicht und Prüfung vorzulegen".[6]

Die Auswirkungen dieses Erlasses ließen nicht lange auf sich warten. Innerhalb weniger Jahre wurde eine Reihe von Versicherungsunternehmen – Aktiengesellschaf-ten und Gegenseitigkeitsvereine (Wechselseitige) – gegründet:

  • 1822 in Triest die k. k. priv[ilegierte] Azienda Assicuratrice (kurz Azienda genannt) als Aktiengesellschaft für die Feuerversicherung.[7]
  • 1824 in Wien die k. k. priv. Erste österreichische (Brand-)Versicherungs-Gesellschaft (Erste) als Aktiengesellschaft, deren Nachfolgerin die heutige „Donau-Versicherung“ ist.[8]
  • 1824 in Wien die k. k. priv. wechselseitige Brandschaden – Versicherungs-Anstalt (Wechselseitige), die im 20. Jahrhundert in die Wiener Städtische Versicherung eingegliedert wurde.[9]
  • 1826 in Mailand die Compagnia di Assicurazione contro i danni degl´incendi, sulla vita dell´uomo e per le rendite vitalize (Compagnia) als Feuer- und Lebensversicherung, erstmals eine Versicherungsgesellschaft für mehr als eine Sparte.
  • 1828 in Graz die k.k. priv. innerösterreichische Brandschaden-Versicherungs-Anstalt als Wechselseitige für die Feuerversicherung. Sie fir-miert heute unter Grazer Wechselseitige Versicherung (GRAWE). In der NS-Zeit wurde sie in Südmark-Versicherung umbenannt.[10]
  • 1831 in Triest die k. k. priv. Assicurazioni Generali Austro-Italiche (Generali) als Aktiengesellschaft für die Feuer-, Transport und Lebensversicherung. Sie war die erste Gesellschaft der Monarchie, die die Lebensversicherung auf mathematischer Grundlage betrieb. Die Niederlassung in Wien wurde 1977 in zwei Aktiengesellschaften (Generali Leben und Generali Rück) umgewandelt. Die Generali Leben und die Erste Allgemeine wurden 1998 zur Generali Versicherung AG verschmolzen.[11]
  • 1838 in Triest die k. k. priv. Riunione Adriatica di Sicurtà (Riunione oder RAS) als Aktiengesellschaft für die Feuer- und Transportversicherung. Sie wurde 2007 mit der deutschen Allianz-Versicherung verschmolzen.[12]

Jede der drei Triestiner Gesellschaften eröffnete noch in ihrem Gründungsjahr eine Generalagentschaft in der Haupt- und Residenzstadt Wien.

  • 1839 in Wien die Allgemeine Wechselseitige Capitalien- und Rentenversicherungsanstalt als erste reine Lebensversicherung, die später in Janus umbenannt wurde und als zweite Wurzel der Wiener Städtischen Versicherung gilt.[13]

Die zweite Gründerwelle

Damit war die erste Gründungswelle abgeschlossen. Erst zwanzig Jahre später fanden weitere Gründungen statt, viele im Vorfeld der Spekulationswelle, die schließlich zum Börsenkrach von 1873 führte, dem manche zum Opfer fielen. In der Folge werden daher nur mehr die wichtigsten genannt. Gegründet wurden:

  • 1858 in Wien die Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherung Der Anker als Aktiengesellschaft. 1911 errichtete die Gesellschaft am Hof ein neues Verwaltungsgebäude, im Zuge dessen die berühmte Ankeruhr entstand.[14]
  • 1860 in Wien die k. k. priv. Versicherungsgesellschaft österreichischer Phönix. 1889 wurde der Lebensversicherungsbestand auf eine eigene Gesell-schaft, den Lebens-Phönix, übertragen. Dieser ging infolge krimineller Machenschaften 1936 in Konkurs (Phönix-Skandal), was die gesamte österreichische Versicherungswirtschaft in eine tiefe Krise stürzte.[15] Die Sachversicherung Phönix, die mit dem Skandal nichts zu tun hatte, wurde 1938 in Wiener Allianz Versicherungs-AG umbenannt. Sie firmiert heute unter Allianz Elementar Versicherungs-AG.[16]
  • 1882 in Wien die Erste Österreichischen Allgemeinen Unfallversicherungs-Gesellschaft (Erste Allgemeine) als Aktiengesellschaft, eine Tochtergesellschaft der Generali als Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. 1998 wurden Erste Allgemeine und Generali Leben miteinander verschmolzen.[17]
  • 1890 in Wien die Internationale Unfallversicherungs-Actien-Gesellschaft (Interunfall) eine Tochtergesellschaft der Riunione Adriatica di Sicurtà als zweiter Spezialversicherer nur für die Unfallversicherung. Sie wurde 2004 mit der Generali Österreich verschmolzen.[18]
  • 1897 in Wien die (Anglo-)Elementar Versicherungs-AG, die 1997 in der Al-lianz Elementar Versicherungs AG aufgegangen ist.
  • 1898 in Wien die Städtische Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums Lebens- und Rentenversicherung, heute als Wiener Städtische Versicherung bekannt, zum 50jährigen Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph.[19] Die Gesellschaft ist hat heute im 1955 erbauten Ringturm ihren Hauptsitz.
  • 1899 in Wien die registrierte Hilfscasse Kranken Unterstützungskasse „Collegialität“als Gegenseitigkeitsverein für Angestellte. Sie war damit die erste private Krankenversicherung Österreichs.[20] Sie wurde 1991 in die Austria-Collegialität und 1999 mit ihr in die UNIQA übergeführt.
  • 1910 in Wien die Kosmos Allgemeine Versicherungs-AG ab 1928 als Zürich Kosmos Versicherungs-AG bekannt.
  • 1921 in Wien der Krankenschutz – Erste Allgemeine Krankenversiche-rungsanstalt auf Gegenseitigkeit, der 1938 in einen deutschen Krankenversi-cherer übergeführt wurde. 1946 neu gegründet unter Austria Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit.[21] Ab 1960 Firmierung unter Austria-ÖVAG. 1999 in die UNIQA Versicherung einbezogen.
  • 1922 in Wien die Versicherungsanstalt der österreichischen Bundesländer (kurz Bundesländer) unter Beteiligung von acht Bundesländern. In der NS-Zeit Firmierung unter Ostmark-Versicherung.[22]
  • 1936 in Wien die Österreichische Versicherungs-AG (ÖVAG) als Auffanggesellschaft für die Lebensversicherungsverträge des zahlungsunfähigen Lebens Phönix.

Zwischenkriegszeit und NS-Zeit

In der Zwischenkriegszeit erweiterten die meisten Versicherungsgesellschaften ihre Angebotspalette erheblich, sodass es seitdem mit wenigen Ausnahmen nur mehr Komposit(Allsparten-)Versicher gibt. Infolge des „Anschlusses“ im Jahre 1938 kam es in der Ostmark (Österreich) zu einer Generalbereinigung im Versicherungswesen. Es gab immer noch eine Unzahl von Kleinstversicherern, Unterstützungsvereinen etc., die entweder aufgelöst oder einer großen Versicherung zugeschlagen wurden. Das wurde nach 1945 beibehalten.

Zweite Republik

Neu gegründet wurden nach dem Zweiten Weltkrieg folgende Gesellschaften:

  • 1956 in Wien die D.A.S. Rechtsschutz AG als Spezialversicherer ausschließ-lich für die Rechtsschutzversicherung.
  • 1969 in Wien die Raiffeisen (Lebens-)Versicherung AG vorerst nur für die Lebensversicherung als erster Bankenversicherer in Österreich. 1999 wurde sie in die UNIQA eingegliedert, blieb aber als Vertriebsmarke bestehen.
  • 1985 in Wien die Sparkassen-(s-)Versicherung AG ebenfalls als Lebensver-sicherer und als Bankenversicherung der Sparkassen Gruppe. Heute ist sie Teil der Vienna Insurance Group (VIC).
  • 1999 in Wien die Uniqa Versicherungen AG als Zusammenschluss von Bun-desländer, Raiffeisen und Austria-Collegialität.

Infolge des EU-Beitritts Österreichs und der Ostöffnung internationalisierte sich das Geschäftsfeld der österreichischen Versicherungsunternehmen sehr stark, beson-ders in den CEE-Staaten (Central and Eastern Europe). Es bildeten sich durch Über-nahmen und Neugründungen einige Konzerne: Die drei größten sind Vienna Insurance Group (Wiener Städtische), UNIQA und Generali, die zusammen etwa 60 % der gesamten Prämieneinnahmen österreichischer Versicherer auf sich vereinigen.

Literaturverzeichnis

  • 50 Jahre Ringturm. Wiener Städtische Versicherung. Wien 2005.
  • 75 Jahre Collegialität. 1899 – 1974. Wien 1974.
  • 100 Jahre Interunfall, 150 Jahre RAS. Wien 1989.
  • 100 Jahre Wechselseitige Brandschaden Versicherungs-Anstalt. 1824 – 1924. Wien 1924.
  • 125 Jahre „Der Anker“. Wien 1983
  • Isabella Ackerl: Ein Österreichischer Weg. Von der Ersten Republik zu einem gemeinsamen europäischen Markt (75 Jahre Bundesländer-Versicherung). Wien 1997.
  • Die Jahrhundertfeier der Assicurazioni Generali 1831 – 1931. Novara 1934.
  • Peter Eigner / Andrea Helige (Hg.): Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Wien 1999.
  • E. Fachini: Viribus Unitis. Entstehung, Grundsätze und Entwicklung des Versicherungswesens in Österreich-Ungarn. Wien 1888.
  • Johann Hanslik: Genealogie der Versicherungsunternehmen Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Rohrbach (Hg.), Versicherungsgeschichte Österreichs. Bd. 3, S. 1159 – 1207.
  • Johann Hanslik: Sicherheit im Wandel der Zeit. Ein Überblick über das Versicherungswesen. Graz 1985
  • Max Leimdörfer: 100 Jahre Donau-Versicherung 1867 – 1967. Wien 1967.
  • Wolfgang Rohrbach (Hg.): Versicherungsgeschichte Österreichs. Bd. 1-13, Wien 1988, 1992-2015.
  • Maritta Roloff / Alois Mosser: Wiener Allianz, gegründet 1860. Wien 1991.
  • Gerhard Schreiber / Renate Schreiber: Gut gebrüllt, Löwe! Die Generali Gruppe in Österreich 1977 – 2011. Wien 2012.
  • Gerhard Schreiber: Die Interunfall Versicherung und die Riunione Adriatica di Sicurtà in Wien (1890 – 2004). Dissertation Uni Wien 2007. http://othes.univie.ac.at/244/
  • Gerhard Schreiber: Solidität und Moralität. Riunione Adriatica di Sicurtà in Wien 1838 – 1890. Diplomarbeit Uni Wien 2004.
  • Hans Urbanski: 150 Jahre Generali, 100 Jahre Erste Allgemeine. Ursprung, Geschichte und Motivation. Wien/Zürich/New York 1982.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Schreiber auf Basis der Dokumente des Historischen Archivs der Generali Gruppe Österreich (HAGG). https://www.generali.at/privatkunden/ueber-uns/generali-gruppe-oesterreich/geschichte/historisches-archiv/
  2. Gerhard Schreiber: Solidität und Moralität. Riunione Adriatica di Sicurtà in Wien 1838 – 1890. Diplomarbeit Uni Wien 2004, S. 25 f.; Wolfgang Rohrbach (Hg.): Versicherungsgeschichte Österreichs. Bd. 1, Wien 1988, S. 57-152.
  3. Rohrbach, Versicherungsgeschichte Bd. 1, S. 132.
  4. E. Fachini: Viribus Unitis. Entstehung, Grundsätze und Entwicklung des Versicherungswesens in Österreich-Ungarn. Wien 1888, S. III.
  5. Hofkanzley-Verordnung Zl. 29125 vom 4.9.1819, zit. nach Max Leimdörfer: 100 Jahre Donau-Versicherung 1867 – 1967. Wien 1967, S. 5.
  6. Kurrende Nr. 23235 vom 13.10.1819. Kopie im HAGG, Karton 22, Mappe 1.
  7. Die Jahrhundertfeier der Assicurazioni Generali 1831 – 1931. Novara 1934, S. 14 f.; Rohrbach, Versicherungsgeschichte Bd. 1, S. 249 f.
  8. Leimdörfer, 100 Jahre, S. 6 f.
  9. Peter Eigner / Andrea Helige (Hg.): Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Wien 1999, S. 41; 100 Jahre Wechselseitige Brandschaden Versicherungs-Anstalt. 1824 – 1924. Wien 1924, S. 7-12.
  10. Rohrbach, Versicherungsgeschichte Bd. 1, S. 223 f.
  11. Die Jahrhundertfeier; Hans Urbanski: 150 Jahre Generali, 100 Jahre Erste Allgemeine. Ursprung, Geschichte und Motivation. Wien/Zürich/New York 1982; Gerhard Schreiber / Renate Schreiber: Gut gebrüllt, Löwe! Die Generali Gruppe in Österreich 1977 – 2011. Wien 2012.
  12. Schreiber, Solidität, S. 49-54.
  13. Eigner / Helige, Österreichische Wirtschafts- und Sozialgeschichte, S. 42; Fachini, Viribus Unitis, S. 67 f.
  14. 125 Jahre „Der Anker“. Wien 1983, S. 3-22.
  15. Gerhard Schreiber: Die Interunfall Versicherung und die Riunione Adriatica di Sicurtà in Wien (1890 – 2004). Dissertation Uni Wien 2007, S. 44-46; Rohrbach, Versicherungsgeschichte Bd. 3, 108-111.
  16. Maritta Roloff / Alois Mosser: Wiener Allianz, gegründet 1860. Wien 1991, S. 155.
  17. Schreiber / Schreiber, Gut gebrüllt, S. 11.
  18. Schreiber, Interunfall, S. 70-73.
  19. 50 Jahre Ringturm. Wiener Städtische Versicherung. Wien 2005, S. 20-23.
  20. 75 Jahre Collegialität. 1899 – 1974. Wien 1974, S. 7 f.
  21. Johann Hanslik: Genealogie der Versicherungsunternehmen Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. In: Wolfgang Rohrbach (Hg.), Versicherungsgeschichte Österreichs. Bd. 3, S. 1164.
  22. Isabella Ackerl: Ein Österreichischer Weg. Von der Ersten Republik zu einem gemeinsamen europäischen Markt (75 Jahre Bundesländer-Versicherung). Wien 1997, S. 43 f.