Vermählungsbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen

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1) 1702 gelobte Leopold I., eine Säule zu Ehren des heiligen Josef zu errichtet, wenn sein erstgeborener Sohn Joseph (I.), die Festung Landau einnähme und glücklich heimkehre. Nach Josephs siegreicher Rückkehr begannen die Arbeiten nach einem Entwurf von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]]; der Tempel mit der Gruppe der Vermählung Mariens wurde aus Holz gearbeitet. Der Galgen und der Pranger, die hier standen, wurden weggerissen und auf diesem Platz fortan keine Exekutionen mehr durchgeführt. Das hölzerne Modell, 1706 vollendet und am 19. März aufgerichtet, stellte einen Tempel mit sechs Säulen dar, dessen Entwurf von Joseph I. selbst herrühren soll. Die Figuren (Maria, Josef, Hohepriester) hatte Antonio Corradini aus Erz gegossen, auf der rechten Seite des Piedestals stand die allegorische Figur der Demut, auf der linken jene der Reinheit.
 
1) 1702 gelobte Leopold I., eine Säule zu Ehren des heiligen Josef zu errichtet, wenn sein erstgeborener Sohn Joseph (I.), die Festung Landau einnähme und glücklich heimkehre. Nach Josephs siegreicher Rückkehr begannen die Arbeiten nach einem Entwurf von [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]]; der Tempel mit der Gruppe der Vermählung Mariens wurde aus Holz gearbeitet. Der Galgen und der Pranger, die hier standen, wurden weggerissen und auf diesem Platz fortan keine Exekutionen mehr durchgeführt. Das hölzerne Modell, 1706 vollendet und am 19. März aufgerichtet, stellte einen Tempel mit sechs Säulen dar, dessen Entwurf von Joseph I. selbst herrühren soll. Die Figuren (Maria, Josef, Hohepriester) hatte Antonio Corradini aus Erz gegossen, auf der rechten Seite des Piedestals stand die allegorische Figur der Demut, auf der linken jene der Reinheit.
  
2) Karl VI. ließ das Votivdenkmal, das durch Wind und Wetter stark gelitten hatte, 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen Tempel auf korinthische Säulen aus weißem Marmor und Erz (Bronzebaldachin von Glockengießer [[Johann Baptist Divall]]) nach einer Zeichnung von [[Joseph Emanuel Fischer von Erlach]] errichten (Grundsteinlegung am 14. August 1729, Weihe durch Kardinal Graf Kollonitsch am 14.April 1732); an beide Seiten kamen Springbrunnen (anstelle des einen hatte sich ein im 16. Jahrhundert errichtete Röhrenbrunnen der [[Hernalser Wasserleitung]] befunden [zuletzt 1633 erneuert]).
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2) Karl VI. ließ das Votivdenkmal, das durch Wind und Wetter stark gelitten hatte, 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen Tempel auf korinthische Säulen aus weißem Marmor und Erz (Bronzebaldachin von Glockengießer [[Johann Baptist Divall]]) nach einer Zeichnung von [[Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach]] errichten (Grundsteinlegung am 14. August 1729, Weihe durch Kardinal Graf Kollonitsch am 14.April 1732); an beide Seiten kamen Springbrunnen (anstelle des einen hatte sich ein im 16. Jahrhundert errichtete Röhrenbrunnen der [[Hernalser Wasserleitung]] befunden [zuletzt 1633 erneuert]).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 28. Oktober 2013, 17:00 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Josefsbrunnen
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach
Prominente Bewohner
PageID 3904
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.10.2013 durch WIEN1.lanm08w15
  • 1., Hoher Markt

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48° 12' 39.20" N, 16° 22' 22.65" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vermählungsbrunnen (1, Hoher Markt; eigentlich Josefsbrunnen).

1) 1702 gelobte Leopold I., eine Säule zu Ehren des heiligen Josef zu errichtet, wenn sein erstgeborener Sohn Joseph (I.), die Festung Landau einnähme und glücklich heimkehre. Nach Josephs siegreicher Rückkehr begannen die Arbeiten nach einem Entwurf von Johann Bernhard Fischer von Erlach; der Tempel mit der Gruppe der Vermählung Mariens wurde aus Holz gearbeitet. Der Galgen und der Pranger, die hier standen, wurden weggerissen und auf diesem Platz fortan keine Exekutionen mehr durchgeführt. Das hölzerne Modell, 1706 vollendet und am 19. März aufgerichtet, stellte einen Tempel mit sechs Säulen dar, dessen Entwurf von Joseph I. selbst herrühren soll. Die Figuren (Maria, Josef, Hohepriester) hatte Antonio Corradini aus Erz gegossen, auf der rechten Seite des Piedestals stand die allegorische Figur der Demut, auf der linken jene der Reinheit.

2) Karl VI. ließ das Votivdenkmal, das durch Wind und Wetter stark gelitten hatte, 1725 abtragen und als Ersatz dafür einen Tempel auf korinthische Säulen aus weißem Marmor und Erz (Bronzebaldachin von Glockengießer Johann Baptist Divall) nach einer Zeichnung von Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach errichten (Grundsteinlegung am 14. August 1729, Weihe durch Kardinal Graf Kollonitsch am 14.April 1732); an beide Seiten kamen Springbrunnen (anstelle des einen hatte sich ein im 16. Jahrhundert errichtete Röhrenbrunnen der Hernalser Wasserleitung befunden [zuletzt 1633 erneuert]).

Literatur

  • Richard Perger: Der Hohe Markt. 1970
  • Richard Perger: Der Hohe Markt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1970 (Wiener Geschichtsbücher, 3), S. 62 ff .
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 83
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 472 f.
  • Thomas Zacharias: Joseph Emanuel Fischer von Erlach. 1960, S.155 f.
  • Leopold Mazakarini: Der Vermählungsbrunnen am Hohen Markt. In: Frühe Denkmäler mit politischen und zeitgeschichtlichen Aussagen (Gesellschaft für Natur- und Heimatkunde [Hg.], 2) 1987, S. 16 ff.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 94 f.
  • Janecek 27
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956 , S. 61 (Maria-Vermählungs-Säule).