Universität Wien (Hauptgebäude)
48° 12' 46.87" N, 16° 21' 39.10" E zur Karte im Wien Kulturgut
Universität, neue (1, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1; amtlich nur Universität).
1) Gebäude
Nachdem Heinrich Ferstel 1871/1872 (nach der Freigabe des Exerzier- und Paradeplatzes zur Verbauung) nach Vorstudien in Italien Pläne entworfen hatte, wurde die Universität 1873-1884 im Stil der italienischen Renaissance errichtet und am 10.Oktober 1884 feierlerlich eröffnet. 1944/1945 durch Bomben schwer beschädigt (besonders stark der südliche, der juridischen Fakultät zugewiesene Trakt), wurde die Universität bis 1953 wiederhergestellt und 1965 anläßlich der 600-Jahr-Feier ihres Bestehens (aus welchem Anlaß der Internationale Historikerkongreß in Wien abgehalten und von der Stadt Wien die Hochschuljubiläumsstiftung begründet wurde) gründlich renoviert. Der Baukomplex besitzt einen großen Arkadenhof (50 x 40 m) und acht kleinere Höfe, die Hauptfassade (mit Auffahrtsrampe) ist durch vortretende Eckrisalite und den überhöhten Mittelteil gegliedert.
In den Arkaden des Haupthofs befinden sich an Pfeilern und Wänden zahlreiche Denkmäler (Büsten, Reliefs usw.) berühmter Profesoren, in seiner Mitte steht der Kastaliabrunnen von Edmund Hellmer. Das Heldendenkmal in der Aula schuf Josef Müllner 1922 (enthüllt 1924).
Großer Festsaal mit Statuen Herzog Rudolfs IV. und Maria Theresias, 1932-1935 Bau des Auditorium maximum (größter Hörsaal) anstelle des dritten Hofs. Die Bombenschäden (1944/1945) wurden bis 1953 weitgehend behoben (Vorlesungsbeginn am 29. Mai 1945).
Da viele Räume den Erfordernissen des modernen Universitätsbetriebs nicht mehr genügten, wurde der Lehrbetrieb nach und nach in neuerbaute Institute verlegt.
Im Haus verblieben unter Anderem
- Rektorat
- Dekanat
- Direktorat
- Universitätsbibliothek und
- Institut für österreichische Geschichtsforschung (IföG).
Die Universiät besitzt in der Umgebung zahlreiche Institute, darunter das Juridicum und das Neue Institutsgebäude 1, Universitätsstraße 7.
2) Institution
Literatur
- Stud. zur Gesch. der U. W. (7 Bde., 1965), darin: l (1985): 600 J. Theol. Fak. an der Univ. W. 1384-1984;
- 3 (1986): 100 J. Univ. am Ring. Wiss. u. Forschung an der Univ. W. seit 1884
- 5 (1990): „Durch Erkenntnis zu Freiheit u. Glück..." Frauen an der
Univ. W. (ab 1897)
- Ringstraße l, 164IT.; 4, 192IT.; 8/3, 44(T.;
Franz Gall, Kleiner Führer durch die U. W. (1965); dsbe., Die In- signien der Univ. W. (1965); Karl Jordak, Die Univ. W. 1365-1965 (1965; Österr.-Reihe 282/284); Richard Meister, Ruhmeshalle der Wr. U. Gesch. der Wr. U. (1934); Thomas Maisei, Die Denkmäler im Arkadenhof der Univ. W. Biograph. Skizzen (1990; Grundriß- skizze des Arkadenhofs mit Einzeichnung der topograph. Lage der Denkmäler); Heinrich Ferstel, Über den Neubau der Wr. k. k. U., in: ZÖIAV 3 (1878), 148IT., 151 IT., 155IT.; dsbe., Die k. k. U. in W., in: Wr. Monumentalbauten 4 (1892); dsbe., Die neue k. k. U. in W., in: ABZ 59 (1894), 3ff.; Bibl. l, 225ff.