Theodor Steib
- Gattin Martha Dorweckinger
- Tochter Maria Catharine Steib
Theodor (Theodorus) Steib (* 19. Mai 1627 Wien, Pfarre St. Stephan, † 8. Juni 1663 Baden, Schweiz), Maler, Gattin (14. Juli 1657) Martha, geborene Dorweckinger.
Biografie
Theodorus Steib wurde als ehelicher Sohn des Tagwerkers Jacob Steib (auch Staib) aus Uxenhausen in Schwaben und Margarethe Steib, geborene Ernbeer, geboren, die 1623 in der Pfarre St. Stephan geheiratet hatten und beide vor der Heirat ihres Sohnes (14. Juli 1657) verstarben. Theodor Steib wurde um 1628 ohne Arme und Hände geboren, lernte jedoch mit seinen Füßen Bilder zu malen sowie hölzerne Bilder zu Schnitzen. Diese verkaufte er als Kunstwerke und konnte auf diese Weise als "würdiger Armer" Almosen empfangen. 1651 trug er sich bei einem rund zwei Wochen dauernende Aufenhalt in Regensburg in das Stammnbuch der Familie Dornauer ein. Im Dezember 1651 zog er auch auf die Wintermesse in die Reichsstadt Rothenburg, um dort anzufertigen und Bilder zu verkaufen, und war im Februar 1652 auch in Nürnberg.
Am 14. Juli 1657 heiratete er in der Schottenkirche Zu Unserer Lieben Frau Martha, geborene Dorweckinger, eheliche Tochter des damals bereits verstorbenen hiesigen bürgerlichen Greißlers Hans Dorweckinger und seiner Gattin Cäcilia. Zeugen waren der Schneider Georg Schullner und der Hausmeister im "Zinzerdorferschen Haus" Andreas Schweigheißel.
Am 19. Juni 1658 wurde ihre Tochter Maria Catharina in der Schottenkirche getauft. Paten waren Maria Catharina und Georg Häberl sowie Maria Magdalena Enßbauer. Am 31. Mai 1660 wurde ebenfalls in der Schottenkirche ihr Sohn Georg getauft, dessen Paten Georg Ernreich Enßbauer sowie Maria Catharina und Georg Häberl waren.
Im Mai 1663 reiste die Familie nach Baden in der Schweiz, weil das dortige Heilwasser viele viele kranke und arme Menschen anzog, die sich dort Besserung ihrer Leiden erhofften. Am 8. Juni 1663 start Steib in Baden, kurz darauf auch sein Kind. In der Folge ließ sich sein Frau Martha am 17. Juni 1663 vom Rat der Stadt Baden eine Bestätigung über den Tod ihres Mannes und des gemeinsamen Kindes ausstellen und sie fortan als Witwe lebte. Auf dem Rückweg nach Wien konnte sie mithilfe dieses Dokuments von anderen Städten und Institutionen als würdige Arme geduldet und unterstützt werden.
Quellen
- Pfarre St. Stephan, Taufbuch: Band 8, fol. 213: Taufe von Theodor Steib
- Schottenpfarre, Trauungsbuch: Band 8, fol. 135: Trauung von Theodorus Steib und Martha Dorweckingerin
- Schottenpfarre, Taufbuch: Band 13, fol. 162: Taufe von Maria Catharina Steib
- Schottenpfarre, Taufbuch: Band 13, fol. 252: Taufe von Georg Steib
- Pfarre St. Stephan, Trauungsbuch: Band 12, fol. 62: Trauung Jacob Steib und Margarethe Ernbeer
- Der dreiundzwanzigjährige Johann Theodor Steib, um 1652. Einblattdruck, Germanisches Nationalsmuseum, Inventarnummer HB849
Literatur
- Egon vom Berchem: Das Stammbuch der Familie Donauer aus Regensburg. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde 85 (1930), S. 81-87, hier 83
- Bruno Fischer: Baden und die Armen in der frühen Neuzeit. Der Umgang mit Armenfürsorge und Bettel in einer Kleinstadt der schweizerischen Eidgenossenschaft und ihrer Umgebung. Lizenziatsarbeit Universität Zürich. Zürich 2004, S. 62
- Florian Huggenberger: Theodorus Steib – Ein Fußmaler auf dem Weihnachtsmarkt. Verein Alt-Rothenburg e.V. (2022), mit Abbildung
- Benjamin Ryser: Baden und die Armenfürsorge in der Frühen Neuzeit. Akteure und Praktiken gegen den gesellschaftlichen Untergrund. In: Badener Neujahrsblätter 92 (2017)