Theodor Herzl: Unterschied zwischen den Versionen

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*Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, 93, S. 259 ff.; 108
 
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*Wiener Zeitung, 4. 7. 1904
 
*Wiener Zeitung, 4. 7. 1904
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*Theodor Herzl: Ein echter Wiener. Feuilletons, kommentiert von Andre Heller. Wien: Edition Wien-Verlag 1986
  
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Literaturangaben
 
  
*Theodor Herzl. Ein echter Wiener. Feuilletons, kommentiert von Andre Heller (1986)
 
 
*Klaus Dethlogg: Theodor Herzl (1986)  
 
*Klaus Dethlogg: Theodor Herzl (1986)  
 
*Amos Elon: Theodor Herzl (1973)  
 
*Amos Elon: Theodor Herzl (1973)  

Version vom 15. Oktober 2013, 15:42 Uhr

Daten zur Person
Personenname Herzl, Theodor
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur.
Geschlecht männlich
PageID 12784
GND
Wikidata
Geburtsdatum 2. Mai 1860
Geburtsort Pest
Sterbedatum 3. Juli 1904
Sterbeort Sanatorium Edlach an der Rax
Beruf Schriftsteller, Dramatiker, Feuilletonist, Erzähler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.10.2013 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Jerusalem
  • 9., Berggasse 6 (Wohnadresse)
  • 9., Türkenstraße 9 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Theodor Herzl, * 2. Mai 1860 Pest, Ungarn (Budapest), † 3. Juli 1904 Sanatorium Edlach an der Rax, Niederösterreich (Döblinger Friedhof, ab 1949 Jerusalem, Herzlberg), Schriftsteller, Dramatiker, Feuilletonist, Erzähler, Gattin (25. Juni 1889 Reichenau, Niederösterreich) Julie Naschauer, Sohn des Kaufmanns Jakob Herzl (* 1835 Semlin, † 1902 Wien) und dessen Gattin (1858) Johanna Diamant.

Herzl genoß eine deutsch-liberale Erziehung und übersiedelte 1878 mit seiner Familie nach Wien, wo er an der Universität Wien Jus studierte (Dr. jur. 1884). Durch seinen Beitritt zur Burschenschaft „Albia" wurde Herzl erstmals mit dem Antisemitismus konfrontiert. 1884/1885 folgte praktische Rechtstätigkeit an Gerichten in Wien und Salzburg. Von Jugend an schriftstellerisch tätig, wurde Herzl 1885 freier Schriftsteller, schrieb Feuilletons für verschiedene Zeitungen und verfaßte als Theaterschriftsteller Gesellschaftsstücke und Lustspiele, die auf vielen Bühnen, auch am Burgtheater, zur Aufführung gelangten. Von Oktober 1891 bis Ende 1894 arbeitete Herzl als Korrespondent der Neuen Freien Presse in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Wien begann er sich mit der Frage des Zionismus zu beschäftigen. Ursprünglich sah er die Lösung der Judenfrage in der völligen Integration der Juden in anderen Völkern, kam jedoch aufgrund eingehender Analysen zu der Erkenntnis, daß nur die Gründung eines eigenen Judenstaats die Konfliktsituation beseitigen könne.

Am 14. Februar 1896 erschien das Büchlein „Der Judenstaat. Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage" (Breitensteins Verlagsbuchhandlung, 9, Währinger Straße 5); noch im selben Jahr begann Herzl politische Kontakte (unter anderem mit Wilhelm II. und Sultan Abdul Hamid II., den Regierungen von England, Rußland und Italien sowie dem Papst) aufzunehmen und begründete die Wochenschrift „Die Welt" (Redaktion und Administration 9, Türkenstraße 9). Er wohnte damals 9, Berggasse 6.

Am 29. August 1897 wurde auf seine Initiative der erste Zionistenkongreß nach Basel einberufen, die Zionistische Weltorganisation gegründet und das „Basler Programm" (Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina) angenommen. 1901 kam es zur Gründung des jüdischen Nationalfonds und zur Erwerbung von Boden als Nationalbesitz des jüdischen Volks. In seinem Roman „Altneuland" (1902) zeichnete er bereits ein konkretes Bild des neu zu schaffenden Staatsgebildes in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht. Die 1948 erfolgte Gründung des Staates Israel geht auf Herzls Gedankengut zurück. Theodor-Herzl-Hof (Gedenktafel, enthüllt 15. Mai 1960).


Literatur

  • Matthias Bernath [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. 4 Bände. München: Oldenbourg 1974-1981
  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. München: A. Francke 1973-1975 (weitere Literatur)
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Bern: Francke 1949 ff.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935, Band 18 (Michael Simon)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (Werkverzeichnis)
  • Neue Freie Presse. Wien, 4.7. 1904 (Nachdruck: ebda., S. 168 ff.)
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986, S. 43 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, 93, S. 259 ff.; 108
  • Wiener Zeitung, 4. 7. 1904
  • Theodor Herzl: Ein echter Wiener. Feuilletons, kommentiert von Andre Heller. Wien: Edition Wien-Verlag 1986


  • Klaus Dethlogg: Theodor Herzl (1986)
  • Amos Elon: Theodor Herzl (1973)
  • Alex Bein: Theodor Herzl Biographie (1934)
  • Jüdisches Lexikon
  • Desmond Stewart: Theodor Herzl. Artist and Politician (Garden City, N. Y, 1974)