Technisches Museum (Institution)

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Daten zum Eintrag
Datum von 1918
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 11' 26.69" N, 16° 19' 4.39" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Museum, Technisches (14, Mariahilfer Straße 212; Technisches Museum für Industrie und Gewerbe).

1) Gebäude

Errichtet 1909-1913 (letzter großer Museumsbau der Monarchie in Wien) nach Plänen des städtischen Baurats Hans Schneider. Beim ausgeschriebenen Wettbewerb war dem Entwurf Otto Wagners der erste Preis zuerkannt worden, doch wurde der Auftrag dem damals längst arrivierten Architekten nach einer Intervention des Thronfolgers Franz Ferdinand (einem erklärten Gegner der modernen Kunst) nicht erteilt. Das schließlich zur Ausführung gelangte Gebäude weist keinen einheitlichen Stil, sondern einen eher unklassifizierbaren Mischstil auf. Das ursprüngliche Projekt Schneiders sah eine spätere Erweiterung durch zwei Seitentrakte vor. Eröffnet wurde das Museum, nach Einrichtung der Sammlungen, am 6. Mai 1918 (1922 wurde es Bundesmuseum). In der Eingangshalle befinden sich Büsten von Josef Ressel und Carl Ritter von Ghega. 1956/1957 wurde an der Nordseite ein Erweiterungsbau errichtet 1992 wurde das Museum für das Publikum geschlossen und einer Generalsanierung unterzogen. Am 13. Februar 1995 wurde die Anhebung der 230 Tonnen schweren Kuppel über der Osthalle um 12 Meter abgeschlossen; durch das Einziehen rundumlaufender Galerien wird die Ausstellungsfläche des Technischen Museums um 3.200 Quadratmeter vergrößert. Die Bauarbeiten sollen 1997 abgeschlossen werden; die Nutzfläche des Technischen Museums wird dann von 22.000 auf rund 28.500 Quadratmeter angewachsen sein.

2) Sammlungen

Die Anfänge des Museums gehen auf das 1806 gegründeten Fabriksprodukten-Kabinett zurück. Das Technische Museum besitzt eine große Zahl von Einzelschaustücken, Sammlungen und Ausstellungsreihen, die die Entwicklungsgeschichte der (vorwiegend österreichische) Technik, der Industrie und des Gewerbes sowie der mit ihnen verbundenen Grundwissenschaften anschaulich machen. Zu den bedeutendsten Objekten gehören eine Prunkuhr mit Planetarium (1555), der Schreibautomat von Friedrich von Knaus (1760), eine Rechenmaschine aus der Zeit Karls VI., die Originaldampfmaschine von Watt (um 1790), Jacquard-Webstuhl (1803), Zeichnungen und Modelle Josef Ressels zur Erfindung der Schiffsschraube (1812-1829), die Originalnähmaschine von Josef Madersperger (um 1815), die Gasanlage Prechtls (1818; Modell), Tischkameras von Johann Friedrich Voigtländer (1841), Handskizzen des Entwurfs Alois Negrellis zum schleusenlosen Durchstich der Landenge von Suez (1847), eine Lokomotive von Haswell (1848), Thonet-Bugholzmöbel (1849), ein Konzertflügel von Bösendorfer (um 1850), eine Schreibmaschine von Peter Mitterhofer (1864), der Benzinkraftwagen von Siegfried Marcus (1875), das Gleitflugzeug von Otto Lilienthal (1894), Originalflugzeugmodelle von Wilhelm Kreß (1877-1901), Hörbiger-Ventile (1895), das Elektromobil Lohner-Porsche (1900), ein Puch-Motorrad (1905) und die Etrich-Taube (1910/1911), weiters Modelle, Reliefs (darunter Reliefplan von Wien 1859) und Räume (beispielsweise Apotheke um 1700, Arbeitsraum Auer von Welsbach, Türmerstube St. Stephan). Auch das Post- und Telegraphenmuseum (gegründet 1889 vom k. k. Handelsministerium, seit 1913 Technisches Museum) und das Österreichische. Eisenbahnmuseum (gegründet 1886 von Dr. Viktor Roll, seit 1914 im Technisches Museum) sind integriert. Vor dem Museum: Kaplan-Turbine.

Literatur

  • Festschrift 50 Jahre Technisches Museum für Industrie und Gewerbe in Wien 1918-1968. 1968
  • Das Technische Museum für Industrie und Gewerbe in Wien. 1908
  • Der österreichische Museumsführer. 1985, S. 395 ff. (Auflistung bedeutender Objekte, gegliedert nach der ursprünglichen Aufstellung)
  • Erwin Zesch: Baugeschichte des Technischen Museums für Industrie und Gewerbe in Wien, in: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 25/1970, S. 89 ff.
  • Salzburger Nachrichten, Österreich Ausgabe, 14. Februar 1995, S. 17 (Anhebung der Kuppel)
  • Felix Czeike: XIV. Penzing. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 14), S. 47 f.
  • Maria Habacher: Das Technische Museum für Industrie und. Gewerbe in Wien, in: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 27/28, S. 117 ff