Susanne Schmida

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Daten zur Person
Personenname Schmida, Susanne
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
PageID 43767
GND
Wikidata
Geburtsdatum 4. Dezember 1894
Geburtsort Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik)
Sterbedatum 1. Dezember 1981
Sterbeort
Beruf Philosophin, Yogalehrerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 26.08.2015 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Susanne Schmida, * 1894 Bystritz am Hostein (Bystřice pod Hostýnem, Tschechische Republik), † 1982, Philosophin, Yogalehrerin.

Biographie

Schmida besuchte die Schule von Eugenie Schwarzwald in Wien und studierte Philosophie an der Universität Wien. Als eine der ersten Frauen überhaupt promovierte sie bei Robert Reininger im Jahr 1919 mit Auszeichnung; das Thema ihrer Dissertation lautete “Die Philosophie der ewigen Wiederkehr“.

Bei Reininger, der zwischen 1912 und 1939 Obmann der philosophischen Gesellschaft an der Universität Wien war, lernte sie indische Philosophie kennen, aber auch Friedrich Nietzsche. Ihre Begeisterung für die Philosophie Nietzsches teilte sie mit zahlreichen anderen Ausdruckstänzerinnen. 1922 begründete Susanne Schmida einen wissenschaftlichen Zirkel, den “Reiningerkreis“, ein akademisch anerkanntes Diskussions- und Gesprächsforum, bei dem sich Philosophen, Naturwissenschaftler sowie Indologen zum interdisziplinären und interkulturellen Gespräch trafen, und das sich bis in die 1970er Jahre gehalten hat.

1923 heiratete Schmida den Philosophen Victor Brod, mit dem sie bis zu dessen Tod 1969 verheiratet war. Sie selbst sah Geschlechterrollen sowie Institutionen wie Religion und Familie mit sehr kritischem, feministisch motivierten Blick. Ihr ging es um die Aufhebung der Entfremdung des Menschen von sei-nem wirklichen Selbst.

In den 1920er Jahren studierte sie Yoga und anderes anhand der Schriften von Sivananda. Danach begann sie, Hatha-Yoga, Pranayama und Ausdruckstanz zu unterrichten. Im Jahr 1934 gründete sie eine Gymnastikschule mit dem Namen “Schule des Bundes für neue Lebensform“ – das heutige “Institut Dr. Schmida“, in dem Yoga gelehrt wird. Schmida grenzte sich deutlich von den nationalistischen und rassistischen Tendenzen der Zeit ab und drückte ihre Wertschätzung für außereuropäische Kulturen aus.

In den 1970er Jahren entwarf Schmida einen Schulungsweg für eine “Religiosität jenseits der Religionen“. Yoga, Rituale, Philosophie, Meditation sind die Säulen ihres “Weges“, bei dem visionäre Fähigkeiten ebenso wie ethische Reflexion und kritisches Denken mit dem Ziel, offen zu werden für das Absolute, geschult wurde.


2012 wurde in der Seestadt Aspern die Susanne-Schmida-Gasse nach der Philosophin benannt.

Literatur