Stukkateure
Das Handwerk des Stuckierens erfuhr in der italienischen Renaissance eine Wiederbelebung und sollte im Barock und Rokoko eine besondere Blüte erfahren. Mit der Zuwanderung italienischer Baumeister und Stukkateure fand der Stuck (ital. stucco) auch in Wien zunehmend Verwendung in der Baukunst; bereits in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts finden sich neben einem Dutzend italienischer Stukkateure nachweislich auch zehn deutsche Meister. 1669 wurde auf Bitten der heimischen Stukkateuren vom Stadtrat eine Handwerksordnung erlassen, nachdem es zu Konflikten mit dem Maurergewerbe gekommen war.
Der Stuck als plastische Ausformung von Mörteln aller Art[1] ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Begriff für Kanone (Stuckgießer war folglich ein Kanonengießer).
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien: Stukkateure
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Innungen und Handelsgremien, U: Urkunden: Gesamtserie aller Innungen (enthält Urkunden der Stukkateureinnung)
Literatur
- Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 134