Strudlhofstiege: Unterschied zwischen den Versionen
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Ursprünglich stand hier der [[Strudelhof]] von [[Peter Strudel]]. | Ursprünglich stand hier der [[Strudelhof]] von [[Peter Strudel]]. |
Version vom 3. Juli 2017, 10:18 Uhr
Die Strudlhofstiege (9) stellt in der Strudlhofgasse, die zwischen der Währinger Straße und der wesentlich tiefer gelegenen Liechtensteinstraße verläuft, eine Verbindung für Fußgänger her. Sie wurde unter Karl Lueger nach einem Entwurf von Theodor Johann Jaeger (1874 - 1943) im Abschnitt der Gasse zwischen Boltzmanngasse und Pasteurgasse erbaut und am 29. November 1910 zur Benützung freigegeben. Die Kosten beliefen sich auf 100.000 Kronen.[1]
Ursprünglich stand hier der Strudelhof von Peter Strudel.
Die Stiege wird von einem zweigeteilten Beckenwandbrunnen („Strudlhofbrunnen") geschmückt, dessen oberes Becken an der Stiegenwandung eine Kopfmaske als Wasserspeier besitzt. Auf dem ersten Treppenabsatz befindet sich eine mosaikverkleidete Nische mit Fischmaul als Wasserspeier. Die Strudlhofstiege ist ein bedeutendes Bauwerk des Jugendstils.
Die an Otto Wagners Stadtbahn-Architektur erinnernden, grün gestrichenen Metallbeschläge waren ursprünglich blau.[2]
Durch den gleichnamigen Roman Heimito von Doderers (1951) wurde die Strudlhofstiege weltbekannt. Nach Renovierung (1962) Gedenktafel (mit Gedicht Doderers):
- Auf die Strudlhofstiege zu Wien
- Wenn die Blätter auf den Stufen liegen
- herbstlich atmet aus den alten Stiegen
- was vor Zeiten über sie gegangen.
- Mond darin sich zweie dicht umfangen
- hielten, leichte Schuh und schwere Tritte,
- die bemooste Vase in der Mitte
- überdauert Jahre zwischen Kriegen.
- Viel ist hingesunken uns zur Trauer
- und das Schöne zeigt die kleinste Dauer.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Neues Wiener Journal vom 30. November 1910 (ANNO)
- ↑ Wikipedia
- ↑ Heimito von Doderer: Die Strudlhofstiege: dtv 1254, München (3. Auflage) 1976
Literatur
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 49 f.
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S 72 f.
- Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 470