Stefan Weber

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Daten zur Person
Personenname Weber, Stefan
Abweichende Namensform
Titel Mag.
Geschlecht männlich
PageID 39957
GND 122495128
Wikidata
Geburtsdatum 8. November 1946
Geburtsort Wien
Sterbedatum 7. Juni 2018
Sterbeort
Beruf Lehrer, Musiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus / Handschriftensammlung
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 8.07.2020 durch DYN.misread
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Silbernes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 22. April 2004, Übernahme: 27. April 2005)
  • Amadeus Austrian Music Award für sein Lebenswerk (Verleihung: 2005)

Stefan Weber, * 8. November 1946 Wien, Rockmusiker, † 7. Juni 2018, Gründer der Underground-Band "Drahdiwaberl", Lehrer für bildnerische Erziehung.

Biografie

Stefan Weber wurde am 8. November 1946 in Wien geboren. Er studierte ab 1964 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse für Grafik und schloss sein Studium 1975 mit dem Diplom ab. 1970 legte er die Lehramtsprüfung für Allgemeinbildende Höhere Schulen ab und unterrichtete bis zu seiner krankheitsbedingten Frühpensionierung im Jahr 2000 bildnerische Erziehung am Gymnasium Waltergasse in Wien. Von 1971 bis 1973 besuchte er zusätzlich die Grafikklassen der Professoren Franz Herberth und Wolfgang Baminger an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien.

Stefan Weber war ab 1966 Mitglied der als "wildeste Band von Wien" firmierenden Truppe "wabbs crew" (später "wabbs gun"). Nach der Auflösung von "wabbs crew" gründete Weber im Jahr 1969 die Underground-Rock-Punk-Gruppe "Drahdiwaberl", die über vierzig Jahre lang eine exzeptionelle Rolle in der Wiener Alternativkultur spielte. Die Band verstand sich als exzessive Rockgruppe im Sinn des Wiener Aktionismus und war stark durch die Musik von Frank Zappa beeinflusst. Weber bezeichnete sie als "Kabarett-Rock-Exzess-Kultband". Viele heute prominente Musikerinnen und Musiker begannen ihre Karriere bei "Drahdiwaberl", wie etwa Falco und Jazz Gitti. Der erste offizielle Auftritt fand 1972 im Audimax der Universität Wien statt, wo das Tranchieren eines gebratenen Schweines für Aufsehen sorgte. Ihre größte Popularität genoss die Band in den 1980er-Jahren, teilweise auch mit äußerst provokativen Auftritten, die oft Verhaftungen, Auftrittsverbote und Gerichtsverfahren nach sich zogen. Schlagzeilen wie "Psychoterror in Österreich" und "Blutige Massenschlägerei vor 'Haus der Begegnung'" gingen durch die Medien. Aufmerksamkeit erlangte die Band dann noch einmal ab dem Jahr 2000, als sie des Öfteren bei den Donnerstagsdemonstrationen gegen die ÖVP-FPÖ-Bundesregierung auftrat. Das bislang letzte Konzert fand im Dezember 2009 im Wiener Gasometer statt. 2013 wurde Drahdiwaberl aufgelöst.

"Ich unterscheide sehr wohl zwischen der Bühne und dem Privatleben", sagte Weber 2002 in einem Interview mit dem Kurier über seine Auftritte, "ich hab die Fähigkeit, ganz ruhig zu sein, auf der Bühne ganz ekzessiv zu sein und danach sofort wieder umzuschalten".

1985 veröffentlichte Weber gemeinsam mit Hansi Dujmic, [[{Joesi Prokopetz]] und Peter Vieweger unter dem Namen "ULK (Unzulässige Lehrer Konzentration)" die Single "Na, so geht's ned".

Weber trat auch immer wieder im Fernsehen auf, zum Beispiel in den Serien "Kottan ermittelt", "Kaisermühlen Blues", "Trautmann" und "Kommissar Rex".

Die Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus besitzt einen Großteil des Archivs von Stefan Weber, das seinen großen Einfluss auf die Entwicklung der so genannten Wiener Szene belegt. In der Plakatsammlung finden sich fast vollständig die von Stefan Weber gestalteten Plakate, die wegen ihrer hohen künstlerischen Qualität immer wieder in Ausstellungen gezeigt werden.

An den Musiker erinnert der Stefan-Weber-Park.

Literatur

  • Rathauskorrespondenz, 27.04.2005, 28.11.2008
  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv
  • Michael Huber: Kapellmeister der Katastrophe. Interview mit Stefan Weber. In: Kurier, 26. Mai 2002, S. 18
  • Wienbibliothek im Rathaus: Drahdiwaberl: Anarchie & Alltag 1969 - 1981. URL: http://www.wienbibliothek-digital.at/ausstellung/drahdiwaberl/

Links