Sozialmedizinisches Zentrum Sophienspital: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Sophienspital (7, Apollogasse 19, Kaiserstraße 7-9, Neubaugürtel 12). Eduard Graf Kenyon (1785-1856) erwarb 1845 zwischen Kaiserstraße und Linienwall ein Grundstück und verpflichtete seine Gattin [[Eugenie Kenyon|Luise, geborene Turovsky]] (1807-1877), nach seinem Tod dieses für die Errichtung eines Spitals zu widmen. Aufgrund dessen stiftete die Familie Kenyon (Eugenie-Kenyon-Stiftung) dem von Karl Ludwig gegründeten Verein zur Versorgung der Kranken in den Bezirken Mariahilf, Neubau und Umgebung das parkähnliche Grundstück. 1872 wurde ein Komitee gebildet, an dessen Spitze Regierungsrat Dr. [[Rudolf Vivenot|Rudolf Ritter von Vivenot]] trat. Auf dem Areal wurde 1879/1880 nach Plänen von Baumeister Franz Wigang der Kenyon-Pavillon errichtet (Eröffnung des Spitals am 28. Mai 1881 durch [[Sophie|Erzherzogin Sophie]]); 1900 übernahm der Wiener Krankenanstaltenfonds das Spital und führte 1901-1906 weitgehende bauliche Umgestaltungen und erhebliche Vergrößerungen durch (Bau des Karl-Ludwig-Pavillons; im Lauf der Zeit Ausdehnung der verbliebenen Fläche auf 54.000 m²); aus den ursprünglichen 20 Betten des Kenyon-Pavilions wurden 218 Betten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Wien das Sophienspital; 1985-1987 wurde es nach Plänen von Ernst Hoffmann in das „Pflegezentrum Sophienspital" umgestaltet. | + | Sophienspital (7, Apollogasse 19, Kaiserstraße 7-9, Neubaugürtel 12). Eduard Graf Kenyon (1785-1856) erwarb 1845 zwischen Kaiserstraße und Linienwall ein Grundstück und verpflichtete seine Gattin [[Eugenie Kenyon|Luise, geborene Turovsky]] (1807-1877), nach seinem Tod dieses für die Errichtung eines Spitals zu widmen. Aufgrund dessen stiftete die Familie Kenyon (Eugenie-Kenyon-Stiftung) dem von Karl Ludwig gegründeten Verein zur Versorgung der Kranken in den Bezirken Mariahilf, Neubau und Umgebung das parkähnliche Grundstück. 1872 wurde ein Komitee gebildet, an dessen Spitze Regierungsrat Dr. [[Rudolf Vivenot|Rudolf Ritter von Vivenot]] trat. Auf dem Areal wurde 1879/1880 nach Plänen von Baumeister Franz Wigang der Kenyon-Pavillon errichtet (Eröffnung des Spitals am 28. Mai 1881 durch [[Sophie von Bayern|Erzherzogin Sophie]]); 1900 übernahm der Wiener Krankenanstaltenfonds das Spital und führte 1901-1906 weitgehende bauliche Umgestaltungen und erhebliche Vergrößerungen durch (Bau des Karl-Ludwig-Pavillons; im Lauf der Zeit Ausdehnung der verbliebenen Fläche auf 54.000 m²); aus den ursprünglichen 20 Betten des Kenyon-Pavilions wurden 218 Betten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Wien das Sophienspital; 1985-1987 wurde es nach Plänen von Ernst Hoffmann in das „Pflegezentrum Sophienspital" umgestaltet. |
Die Anlage besteht aus einer internen Abteilung mit Pflegeheim (44 Betten), einer physikalischen Therapiestation (Kenyon-Pavillon), einem Pflegeheim (105 Betten) mit Ambulanzen und Versorgungseinrichtungen (Karl-Ludwig-Pavilon) und dem im Trakt an der Kaiserstraße gelegenen Tageszentrum „[[Ingrid Leodolter]]" (die am Sophienspital tätig gewesen war) sowie den Bereichen von Direktion und Verwaltung. Im Garten befindet sich eine Sandsteinstatue der Heiligen Elisabeth. | Die Anlage besteht aus einer internen Abteilung mit Pflegeheim (44 Betten), einer physikalischen Therapiestation (Kenyon-Pavillon), einem Pflegeheim (105 Betten) mit Ambulanzen und Versorgungseinrichtungen (Karl-Ludwig-Pavilon) und dem im Trakt an der Kaiserstraße gelegenen Tageszentrum „[[Ingrid Leodolter]]" (die am Sophienspital tätig gewesen war) sowie den Bereichen von Direktion und Verwaltung. Im Garten befindet sich eine Sandsteinstatue der Heiligen Elisabeth. | ||
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
* Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 203 | * Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 203 |
Version vom 6. März 2015, 15:17 Uhr
48° 11' 52.02" N, 16° 20' 27.42" E zur Karte im Wien Kulturgut
Sophienspital (7, Apollogasse 19, Kaiserstraße 7-9, Neubaugürtel 12). Eduard Graf Kenyon (1785-1856) erwarb 1845 zwischen Kaiserstraße und Linienwall ein Grundstück und verpflichtete seine Gattin Luise, geborene Turovsky (1807-1877), nach seinem Tod dieses für die Errichtung eines Spitals zu widmen. Aufgrund dessen stiftete die Familie Kenyon (Eugenie-Kenyon-Stiftung) dem von Karl Ludwig gegründeten Verein zur Versorgung der Kranken in den Bezirken Mariahilf, Neubau und Umgebung das parkähnliche Grundstück. 1872 wurde ein Komitee gebildet, an dessen Spitze Regierungsrat Dr. Rudolf Ritter von Vivenot trat. Auf dem Areal wurde 1879/1880 nach Plänen von Baumeister Franz Wigang der Kenyon-Pavillon errichtet (Eröffnung des Spitals am 28. Mai 1881 durch Erzherzogin Sophie); 1900 übernahm der Wiener Krankenanstaltenfonds das Spital und führte 1901-1906 weitgehende bauliche Umgestaltungen und erhebliche Vergrößerungen durch (Bau des Karl-Ludwig-Pavillons; im Lauf der Zeit Ausdehnung der verbliebenen Fläche auf 54.000 m²); aus den ursprünglichen 20 Betten des Kenyon-Pavilions wurden 218 Betten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt Wien das Sophienspital; 1985-1987 wurde es nach Plänen von Ernst Hoffmann in das „Pflegezentrum Sophienspital" umgestaltet.
Die Anlage besteht aus einer internen Abteilung mit Pflegeheim (44 Betten), einer physikalischen Therapiestation (Kenyon-Pavillon), einem Pflegeheim (105 Betten) mit Ambulanzen und Versorgungseinrichtungen (Karl-Ludwig-Pavilon) und dem im Trakt an der Kaiserstraße gelegenen Tageszentrum „Ingrid Leodolter" (die am Sophienspital tätig gewesen war) sowie den Bereichen von Direktion und Verwaltung. Im Garten befindet sich eine Sandsteinstatue der Heiligen Elisabeth.
Literatur
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 203
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 288
- Elfriede Faber: Wien in alten Ansichten. S. 101