Siemens AG Österreich

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von 1879
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
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Letzte Änderung am 9.08.2016 durch WIEN1.lanm08wei

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Siemens & Halske

Im Jahr 1847 wurde das Unternehmen Siemens & Halske in Berlin als multinationales Unternehmen gegründet, welches vor allem im Telegraphengeschäft verankert war. 1858 eröffnete Siemens & Halske in Erdberg in der Kirchengasse 45-46, heute Apostelgasse 12 ein kleines Büro und eine Werkstatt. Die Filiale erhielt jedoch nur kleinere Aufträge von Eisenbahngesellschaften, Laboratorien und Gemeinden und musste 1864 mit einem Verlust von 30.000 Talern geschlossen werden. Die Lokalitäten wurden jedoch nicht verkauft sondern nur vermietet. Erst 1879 gelang die dauerhafte Errichtung einer Wiener Filiale unter der Leitung von Arnold von Siemens in der Magdalenenstraße 12. Die Installation von Beleuchtungskörpern und elektrischen Kraftübertragungsanlagen in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bildeten ein großes Hoffnungsgebiet des Unternehmens. Tatsächlich sorgten Aufträge für die Beleuchtung der Spanische Hofreitschule, des Südbahnhof und des Westbahnhof mit Differenziallampen für ein positives Image.[1]

1883 wurde das Büro in die Apostelgasse verlegt und eine eigenständige Produktion aufgenommen. Beschäftigt waren zunächst 50 Mechaniker und Schlosser. Hergestellt wurden Blockapparate und kleine Dynamos. Ab 1888 wurde die Allgemeine österreichische Elektrizitätsgesellschaft als Kunde gewonnen. Schon 1890 stieg die Beschäftigtenzahl auf 900 Arbeiter, 1896 auf 2.000, dazu 400 Angestellte. Die nunmehr bestehende Kabelfabrikation wurde nach Floridsdorf (ehemalige Gemeinde) verlegt. Als Eigenentwicklung des Unternehmens wurden Stationssicherungsanlagen mit Hilfe von Elektromotoren entwickelt. Für Industriebetriebe wurden Anlagen u.a. für die Leipnik-Lundenburger-Zuckerraffinerie und die Drehersche Brauerei in Budapest installiert.[2]

Im Jahr 1939 wurde das Kabel-, Leitungs- und Metallgeschäft der Österreichischen Siemens-Schuckert-Werke in Floridsdorf vom Vertriebsgeschäft von Siemens & Halske für Schwachstromkabel in die Wiener Kabel- und Metallwerke AG eingebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs blieb die Wiener Kabel- und Metallwerke AG, die im 21. Bezirk ein Warmwalzwerk zur Herstellung von Metallhalbzeug, eine Drahtzuganlage und eine Feindrahtspinnerei für die Produktion von Kabeln und Leitungen in Betrieb hielt unter der Kontrolle der verstaatlichten Siemens-Schuckert und der Siemens & Halske Ges.m.b.H. Ende der 1950er Jahre erwarb die Siemens-Holding Emcolux die Aktienmehrheit vom Staat zurück. Im Jahr 1969 kam es schließlich zu einer großen Fusion in der große Teile der ehemaligen Siemens-Schuckert und Siemens & Halske Werke und die Wiener Kabel- und Metallwerke AG in die Siemens Österreich AG, deren Aktienmehrheit vom Siemens-Konzern gehalten wurde, involviert waren. Ende der 1970er Jahre betrieb die Gesellschaft u.a. ein Gerätewerk in Floridsdorf, ein Werk für Fernschreib-, Signal- und Nachrichtentechnik in Wien-Landstraße und ein Werk für Elektromedizin in Wien-Josefstadt-

Die Entwickung und Arbeitsbereiche der Firma Siemens AG in jüngerer Zeit

Seit 2007 hat das Unternehmen Mrd. USD in den Zukauf von Softwareunternehmen investiert. Siemens arbeitet außerdem an der Integration und informationstechnischen Durchgängigkeit von Systemen und Produkten mit. Die Qualität, Innovationskraft und Erfahrung von Siemens Österreich manifestiert sich auch im Abschluss der Rahmenvereinbarung über die Lieferung und Installation von gasisolierten Schaltanlagen (GIS) für diverse 220/380­kV­Umspannwerke in Österreich. Mit einem Gesamtbetrag von rund 74 Mio. € ist der von der Siemens Aktiengesellschaft Österreich und dem Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid AG (APG) unterzeichnete Rahmenvertrag der größte, der jemals in Österreich vergeben wurde. Hierbei wird ein wichtiger Beitrag zur Sicherung einer nachhaltigen Stromversorgung und zur Modernisierung des österreichischen Stromnetzes geleistet.[3]

Die feste Verankerung des Weltunternehmens Siemens in Österreich zeigt sich auch an der Bestellung von weiteren neun railjet Zügen durch die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB). Die Auslieferung der siebenteiligen Garnituren, die auf der Weststrecke und für den Verkehr nach Italien eingesetzt werden, soll bis Dezember 2016 erfolgen.Die Endmontage der Railjets erfolgt im Siemens Werk in Wien Simmering. Die Fahrwerke kommen aus dem Siemens Werk in Graz. Siemens ist im Gesundheitswesen ebenfalls erfolgreich tätig. Unter Anderem ermöglicht der im Diagnostik Zentrum Graz in Betrieb genommene Computertomograph (CT) Somatom Force die Krebsfrüherkennung mit geringer Strahlendosis. Der erstmals in Österreich eingesetzte High­End­CT von Siemens ist auch für die Untersuchung besonders sensibler Menschen geeignet. Der Bereich Forschung und Entwicklung ist für Siemens ebenso stark von Bedeutung. Seit 2009 arbeiteten die Wiener Linien gemeinsam mit Siemens Österreich und den Partnerunternehmen Rail Tec Arsenal, SCHIG mbh, TU Wien sowie Vossloh Kiepe an einem vom Klima und Energiefonds (KLIEN) geförderten Projekt. EcoTram sparte in dieser Zeitspanne mehr als 13% Energie beim Lüften, Heizen und Kühlen ein. Das entspricht in etwa dem Jahresenergieverbrauch eines durchschnittlichen österreichischen Haushalts. Siemens beteiligt sich im Sektor Umwelt auch an Spenden im Katastrophenfall, wie z.B. bei der Flutkatastrophe in Südosteuropa. (Stand 2014) Siemens beschäftigt in 18 Ländern in etwa 19.300 Menschen. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2015 belief sich auf rund 4,4 Milliarden Euro. In manchen Bereichen und Zentraleinheiten geht die geschäftliche Zuständigkeit des Unternehmens über diese Region hinaus und umfasst auch weitere Länder in Europa.[4]


Literatur

  • Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 3, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 215-223.
  • Julia Kleindienst: Siemens in Österreich. Der Zukunft auf der Spur. Eine Unternehmensbiographie, Wien: Ueberreuter 2004.
  • Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 275-277.

Links

Einzelnachweise

  1. Julia Kleindienst: Siemens in Österreich. Der Zukunft auf der Spur. Eine Unternehmensbiographie, Wien: Ueberreuter 2004, S. 26-36
  2. Die Gross-Industrie Oesterreichs. Festgabe zum glorreichen fünfzigjährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. dargebracht von den Industriellen Oesterreichs 1898, Bd. 3, Wien: Leopold Weiss 1898, S. 215-223.
  3. https://w5.siemens.com/web/at/de/corporate/portal/SiemensInOesterreich/Pages/SiemensinOesterreich.aspx (03.08.2016)
  4. https://w5.siemens.com/web/at/de/corporate/portal/SiemensInOesterreich/Pages/SiemensinOesterreich.aspx (03.08.2016)