Wiener Linien

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Verkehrswesen
Datum von 1992
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 30023
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri

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Vereinigung von städtischen Autobus-, Straßenbahn- und U-Bahn-Linien; die Unternehmensmarke "Wiener Linien" (gekoppelt mit dem Slogan "Ganz Wien auf Ihrer Linie") wurde 1992 geschaffen und zielt auf moderne Dienstleistungsorientierung ab; gleichzeitig wurde die technikbezogene Selbstdarstellung zugunsten einer menschlich-nutzerorientierten Werbung aufgegeben.

Um die Wiener Stadtwerke (zu denen die Wiener Linien gehören) auf künftige Marktkonkurrenz vorzubereiten, wurde dem Unternehmen eine marktadäquate Gesellschaftsform gegeben. Im November 1996 wurde im Wiener Koalitionsübereinkommen zwischen Sozialdemokratischer Partei Österreichs und Österreichischer Volkspartei die Ausgliederung der Wiener Stadtwerke als Ziel festgeschrieben. Mit dem im Gemeinderat am 24. Juni 1998 gefassten Grundsatzbeschluss wurde die entscheidende Weichenstellung für die Ausgliederung der Stadtwerke und deren Umwandlung in eine Aktiengesellschaft vorgenommen. Am 11. Juni 1999 wurde die "Wiener Stadtwerke Holding AG" ins Firmenbuch eingetragen, am 12. Mai 1999 auch deren Tochter, die Wiener Linien. Im November 2001 wurde ein Vertrag abgeschlossen, in dem die Wiener Linien unter genau festgelegten Bedingungen mit der Erbringung der bisher gewohnten Dienstleistungen bis 2009 beauftragt wurden.

Eine umfassende Organisationsreform sorgt seit 2002 für straffere und effizientere Prozesse und unterstützt so das Kostenbewusstsein. Von 1990 bis 2000 konnte trotz Verringerung des Mitarbeiterstands um 3 Prozent die Leistung durch konsequente Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen sowie den Einsatz größerer Fahrzeugeinheiten bei Straßenbahn und U-Bahn signifikant gesteigert werden (Erhöhung der Sitzplatzkilometer um ein Drittel, der Fahrgastzahlen um ein Fünftel). 2002 betrug die Zahl der Wagennutzkilometer (gefahrene Kilometer im Linienverkehr) insgesamt 127,2 Millionen Kilometer (von denen 97,9 Millionen Kilometer auf den Schienen- und 293,5 Millionen Kilometer auf den Autobusbetrieb entfielen); die Zahl der Fahrgäste belief sich auf 722,4 Millionen (Straßenbahn 204,0 Millionen, U-Bahn 409,6 Millionen, Autobus 108,8 Millionen), womit auf die Wiener Linien im Rahmen des Gesamtverkehrsmarkts in Wien bei in den vorangegangenen Jahren steigender Tendenz ein (auch international hoher) Anteil von 34 Prozent (gegenüber 36 Prozent Anteil des motorisierten Individualverkehrs) erreicht wurde.

Die Gesamtlinienlänge belief sich 2002 auf 919,7 Kilometer (Straßenbahn 232,5 Kilometer, U-Bahn 61,6 Kilometer, Autobus 625,6 Kilometer). Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit betrug 2002 bei der Straßenbahn 15,7 Kilometer pro Stunde, auf der Linie U6 28,9 Kilometer pro Stunde, auf den Linien U1 bis U4 32,4 Kilometer pro Stunde und beim Autobus 19 Kilometer pro Stunde.

Vergleiche Straßenbahn, U-Bahn.

Netzkarte 1952, Vorderseite Annemarie Lindner
Netzkarte 1952, Rückseite

Tarife ab 1. März 2003:

  • Tagesfahrkarte (Vorverkauf 1,50 Euro, Senioren-2-Fahrten-Karte 2 Euro)
  • 8-Tage-Streifenkarte 24 Euro
  • übertragbare Wochenkarte 12,50 Euro
  • übertragbare Monatskarte 45 Euro
  • Jahreskarte 409 Euro (für Senioren 204 Euro)

Tarife 2014 (Beispiele):

  • Einzelfahrt 2,20 Euro (Senioren-2-Fahrten-Karte 2,80 Euro)
  • 8-Tage-Klimakarte 38,40 Euro
  • Wien-Karte (48 Stunden) 18,90 Euro
  • Wien-Karte (72 Stunden) 21,90 Euro
  • Wochenkarte 16,20 Euro
  • Monatskarte 48,20 Euro
  • Jahreskarte 365 Euro (für Senioren 224 Euro)

2004 gab es über 300.000 Jahreskartenbesitzer(innen), das entspricht etwa einem Viertel der erwachsenen Wiener Bevölkerung und 36,5 Prozent aller gekauften Tickets (1986 Übergabe der 100.000. Karte, 1992 rund 174.000 Karten, 2002 Übergabe der 300.000. Karte [etwa ein Drittel Seniorenkarten]). 2014 gab es rund 640.000 Jahreskartenbesitzer(innen).

Die Ausstattung der rund viertausend Haltestellen mit Umgebungsplänen und Fahrplänen, die auf den U-Bahn-Bahnsteigen begonnene, dann bei den Stationszugängen fortgesetzte und bei Straßenbahnhaltestellen begonnene elektronisch gesteuerte Leuchtschrift zur Angabe der Wartezeit auf die nächstfolgende Garnitur durch den Ausbau eines "Rechnergestützten Betriebsleitsystems" (RBL) sowie die Ampelbeeinflussung (beispielsweise Verlängerung der Rotphase in der Einstiegszeit, Verlängerung der Grünphase bei herannahender Straßenbahn [über zwei Drittel der von öffentlichen Verkehrsmitteln befahrenen Ampeln konnten 2004 bereits gesteuert werden]) sowie die im Ausbau befindlichen Funkleitstellen sind Beispiele für Verbesserungen, die den Fahrgästen zugute kommen. Seit 1999 erscheint sechsmal im Jahr eine Kundenzeitschrift, die an alle Haushalte versendet wird.

Videos

Personalwerbung Wiener Linien (A) (undatiert), Zitat: WStLA, Filmarchiv der media wien, 767 (Ausschnitt)

Literatur

  • Festschrift 100 Jahre Wiener Linien. 2003, S. 159 ff.
  • Rathauskorrespondenz, 18.11.2014

Weblinks