Schwechater Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Die Seite wurde neu angelegt: „{{Bauwerk |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien }} Schwechater Brauerei (NO). Schon am E. des 16. Jh.s waren in der Gegend von Schwechat 3 kleine Br…“)
 
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Bauwerk
 
{{Bauwerk
 +
|Art des Bauwerks=Gebäude
 +
|Jahr von=1632
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
Schwechater Brauerei (NO). Schon am E. des 16. Jh.s
+
Schwechater Brauerei (Niederösterreich). Schon am Ende des 16. Jahrhunderts waren in der Gegend von Schwechat drei kleine Brauereien in Betrieb. 1632 wurde die Brauerei Klein-Schwechat errichtet, die sehr bald die bestehenden Brauereien überflügelte und sie später in sich aufnahm. Der aus Württemberg stammende
waren in der Gegend von Schwechat 3 kleine Brauereien
+
[[Franz Anton Dreher]] begann 1794 in Klein-Schwechat die Bierbrauerei; nach seinem Tod (1820) nahm sein Sohn [[Anton Dreher der Ältere]] 1836 als Erbe den Betrieb auf und führte in Österreich die Erzeugung des untergärischen Biers ein, das er auf Studienreisen in England und Deutschland kennengelernt hatte. Er machte die Brauerei zur größten des Kontinents. 1842 entstanden in Schwechat die ersten großen Lagerkeller. Die Kühlung erfolgte zuerst mit Eis, später wurden die erste Linde'sche Kühlmaschine sowie die erste in einer Brauerei arbeitende Dampfmaschine aufgestellt (beide heute im Technischen Museum). Drehers Sohn
in Betrieb. 1632 wurde die Brauerei Klein-Schwechat err.,
+
[[Anton Dreher der Jüngere]] übernahm nach dem Tod seines Vaters (1863) den Betrieb, doch stand er bis 1870 unter der Vormundschaft des von seinem Vater eingesetzten Rechtsanwalts (und ab 1868 Bürgermeisters) Dr. [[Cajetan Felder]]. [[Anton Dreher der Jüngere]] heiratete die Brauerstochter Katharina Meichl ([[Simmeringer Brauerei]]) und erweiterte daraufhin den Betrieb beträchtlich vor allem durch den Export nach Übersee und eine wesentliche Expansion in Europa (Birra Dreher in Triest). 1913 gab Viktor Mautner Ritter von Markhof, dessen Familie seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts die ehemalige Bürgerspitalsbrauerei in St. Marx betrieb, die Einwilligung zu einer Fusionierung mit der Brauerei Drehers, der sich auch die Firma Th. & G. Meichl in Simmering anschloß ("Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering - Dreher, Mautner, Meichl AG"); die Aktien befanden sich überwiegend im Besitz der Familie Dreher. Unter dem Namen "Brauerei Schwechat" wurden die Produktionsstätten später zu einem einzigen Betrieb vereint. Durch große Zubauten, die Erweiterung des Sudhauses, ein großes Dampfsudwerk, neue Dampfkessel-, Dampfmaschinen- und Kälteanlagen und schließlich durch eine Dieselanlage zur Eigenstromversorgung wurde der Betrieb zunehmend rationalisiert. Ende der zwanziger Jahre wurden ein ca. 40.000 hl fassender neuer "Rostock & Bärlocher"-Gärkeller und drei Stockwerke tiefer ein 170.000 hl fassender Lagerkeller erbaut. Die Verkehrsmittel wurden durch Anschaffung zahlreicher Lastkraftwägen und Eisenbahnwaggons vervollständigt und modernisiert. 1939- 1941 wurde ein Silo errichtet, der Speicherraum für 1.200 Waggons Getreide oder Malz bietet. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Schwechater Brauerei durch 78 Bombentreffer große Schäden. Zugleich mit dem Wiederaufbau der technischen Anlagen (neues Sudhaus, Fertigstellung 1956) entstanden auch verschiedene soziale Einrichtungen (Wohnhausanlage, Betriebsarzt, Erholungsstätten) und die Werksfeuerwehr.
die sehr bald die bestehenden Brauereien überflügelte u.
 
sie später in sich aufnahm. Der aus Württ. stammende
 
Franz Anton ->• Dreher begann 1794 in Klein-Schwechat
 
die Bierbrauerei; nach seinem Tod (1820) nahm sein
 
So. Anton -» Dreher d. Ä. 1836 als Erbe den Betrieb auf
 
  
u. führte in Österr. die Erzeugung des untergär. Biers ein,
+
== Literatur ==
das er auf Studienreisen in Engl. u. Dtschld. kennengelernt
+
* Festschrift 325 Jahre Brauerei Schwechat. 1957
hatte. Er machte die Brauerei zur größten des Kontinents.
+
 
1842 entstanden in Schwechat die ersten großen
+
{{Überarbeiten}}
Lagerkeller. Die Kühlung erfolgte zuerst mit Eis, später
 
wurden die erste Linde'sche Kühlmaschine sowie die erste
 
in einer Brauerei arbeitende Dampfmaschine aufgestellt
 
(beide heute im Techn. Mus.). Drehers So. Anton -> Dreher
 
d. J. übernahm nach dem Tod seines Vaters (1863)
 
den Betrieb, doch stand er bis 1870 unter der Vormundschaft
 
des von seinem Vater eingesetzten Rechtsanwalts
 
(u. ab 1868 Bgm.s) Dr. Cajetan -> Felder. Anton d. J. heiratete
 
die Brauerstochter Katharina Meichl (-» Simmeringer
 
Brauerei) u. erweiterte daraufhin den Betrieb beträchtl.,
 
v. a. durch den Export nach Übersee u. eine wesentl.
 
Expansion in Europa (Birra Dreher in Triest). 1913
 
gab Viktor Mautner R. v. Markhof, dessen Familie seit
 
den 40er Jahren des 19. Jh.s die ehem. Bürgerspitalsbrauerei
 
in St. Marx betrieb, die Einwilligung zu einer Fusionierung
 
mit der Brauerei Drehers, der sich auch die
 
Firma Th. & G. Meichl in Simmering anschloß („Vereinigte
 
Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering - Dreher,
 
Mautner, Meichl AG"); die Aktien befanden sich
 
überw. im Besitz der Familie Dreher. Unter dem Namen
 
„B. Seh." wurden die Produktionsstätten später zu einem
 
einz. Betrieb vereint. Durch große Zubauten, die Erweiterung
 
des Sudhauses, ein großes Dampfsudwerk, neue
 
Dampfkessel-, Dampfmaschinen- u. Kälteanlagen u.
 
schließ!, durch eine Dieselanlage zur Eigenstromversorgung
 
wurde der Betrieb zunehmend rationalisiert. E. der
 
20er Jahre wurden ein ca. 40.000 hl fassender neuer „Rostock
 
& Bärlocher"-Gärkeller u. 3 Stockwerke tiefer ein
 
170.000 hl fassender Lagerkeller erb. Die Verkehrsmittel
 
wurden durch Anschaffung zahlr. LKWs u. Eisenbahnwaggons
 
vervollständigt u. modernisiert. 1939-41 wurde
 
ein Silo err., der Speicherraum für 1.200 Waggons Getreide
 
oder Malz bietet. Während des 2. Weltkriegs erlitt
 
die Seh. B. durch 78 Bombentreffer große Schäden. Zugl.
 
mit dem Wiederaufbau der techn. Anlagen (neues Sudhaus,
 
Fertigstellung 1956) entstanden auch versch. soziale
 
Einrichtungen (Wohnhausanlage, Betriebsarzt, Erholungsstätten)
 
u. die Werksfeuerwehr. (Mitarbeit Susanne C.
 
Pils)
 
Lit.: FS 325 J. li. Seh. (1957).
 

Version vom 6. September 2013, 14:06 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 15012
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 6.09.2013 durch WIEN1.lanm08w05

Es wurden noch keine Adressen zu diesem Bauwerk erfasst!

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 8' 41.86" N, 16° 28' 1.47" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Schwechater Brauerei (Niederösterreich). Schon am Ende des 16. Jahrhunderts waren in der Gegend von Schwechat drei kleine Brauereien in Betrieb. 1632 wurde die Brauerei Klein-Schwechat errichtet, die sehr bald die bestehenden Brauereien überflügelte und sie später in sich aufnahm. Der aus Württemberg stammende Franz Anton Dreher begann 1794 in Klein-Schwechat die Bierbrauerei; nach seinem Tod (1820) nahm sein Sohn Anton Dreher der Ältere 1836 als Erbe den Betrieb auf und führte in Österreich die Erzeugung des untergärischen Biers ein, das er auf Studienreisen in England und Deutschland kennengelernt hatte. Er machte die Brauerei zur größten des Kontinents. 1842 entstanden in Schwechat die ersten großen Lagerkeller. Die Kühlung erfolgte zuerst mit Eis, später wurden die erste Linde'sche Kühlmaschine sowie die erste in einer Brauerei arbeitende Dampfmaschine aufgestellt (beide heute im Technischen Museum). Drehers Sohn Anton Dreher der Jüngere übernahm nach dem Tod seines Vaters (1863) den Betrieb, doch stand er bis 1870 unter der Vormundschaft des von seinem Vater eingesetzten Rechtsanwalts (und ab 1868 Bürgermeisters) Dr. Cajetan Felder. Anton Dreher der Jüngere heiratete die Brauerstochter Katharina Meichl (Simmeringer Brauerei) und erweiterte daraufhin den Betrieb beträchtlich vor allem durch den Export nach Übersee und eine wesentliche Expansion in Europa (Birra Dreher in Triest). 1913 gab Viktor Mautner Ritter von Markhof, dessen Familie seit den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts die ehemalige Bürgerspitalsbrauerei in St. Marx betrieb, die Einwilligung zu einer Fusionierung mit der Brauerei Drehers, der sich auch die Firma Th. & G. Meichl in Simmering anschloß ("Vereinigte Brauereien Schwechat, St. Marx, Simmering - Dreher, Mautner, Meichl AG"); die Aktien befanden sich überwiegend im Besitz der Familie Dreher. Unter dem Namen "Brauerei Schwechat" wurden die Produktionsstätten später zu einem einzigen Betrieb vereint. Durch große Zubauten, die Erweiterung des Sudhauses, ein großes Dampfsudwerk, neue Dampfkessel-, Dampfmaschinen- und Kälteanlagen und schließlich durch eine Dieselanlage zur Eigenstromversorgung wurde der Betrieb zunehmend rationalisiert. Ende der zwanziger Jahre wurden ein ca. 40.000 hl fassender neuer "Rostock & Bärlocher"-Gärkeller und drei Stockwerke tiefer ein 170.000 hl fassender Lagerkeller erbaut. Die Verkehrsmittel wurden durch Anschaffung zahlreicher Lastkraftwägen und Eisenbahnwaggons vervollständigt und modernisiert. 1939- 1941 wurde ein Silo errichtet, der Speicherraum für 1.200 Waggons Getreide oder Malz bietet. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt die Schwechater Brauerei durch 78 Bombentreffer große Schäden. Zugleich mit dem Wiederaufbau der technischen Anlagen (neues Sudhaus, Fertigstellung 1956) entstanden auch verschiedene soziale Einrichtungen (Wohnhausanlage, Betriebsarzt, Erholungsstätten) und die Werksfeuerwehr.

Literatur

  • Festschrift 325 Jahre Brauerei Schwechat. 1957
Ueberarbeiten.png
Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Helfen Sie bitte mit, ihn zu verbessern, und entfernen Sie anschließend die Markierung {{Überarbeiten}}.