Schmankerl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
 
{{Sonstiges
 
{{Sonstiges
 +
|Datum bis unbekannt=Nein
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}
eine uralte Süßspeise aus Hippenmasse (mit ganzen Eiern oder nur Eiklar, Zucker und Mehl). Die Masse wird auf ein leicht gefettetes, mit Mehl bestaubtes Blech dünn aufgetragen und rasch hellbraun gebacken, mit einem Messer oder einem Spatel vom Blech gelöst, zersplittert das Gebackene. Die knusprigen Schmankerl werden verschieden verarbeitet, mit Schlagobers oder Cremen serviert, ein "Schmankerlkoch" genanntes Dessert daraus bereitet oder in
+
Das Schmankerl ist eine uralte Süßspeise aus Hippenmasse (mit ganzen Eiern oder nur Eiklar, Zucker, Mehl und manchmal auch Obers). Die Masse wird auf ein leicht gefettetes, mit Mehl bestaubtes Blech dünn aufgetragen und rasch hellbraun gebacken. Den noch warmen Teig kann man auch zu Tüten ("Stanitzel") drehen. Erkaltet splittert der Schmankerlteig sehr leicht.
Eis eingearbeitet. Die Herkunft des in Bayern und Österreich gebräuchlichen Worts ist ungeklärt. Heute hat das Wort eine Bedeutungserweiterung erfahren und wird im Sinn von etwas Besonderem gebraucht (Schmankerl-Fußballspiel, Schmankerl-Weißbier), doch überwiegt noch der Zusammenhang mit besonders delikatem Essen.  
+
 
 +
Die knusprigen Schmankerl werden entweder mit [[Schlag]]obers, Eis oder Cremen serviert oder zum Schmankerlkoch oder Schmankerlmousse weiterverarbeitet. Im Rezept des Sacherkochbuchs werden Hohlhippen für die Schmankerlcreme verwendet.
 +
 
 +
Der Schmankerlteig ähnelt Béchamelsauce, weshalb sie in manchen Kochbüchern auch "Schmankelsuße" genannt wurde.
 +
 
 +
Heute hat das Wort eine Bedeutungserweiterung erfahren und wird auch außerhalb der Kulinarik  gebraucht, um etwas Besonderem zu bezeichnen, doch überwiegt der Zusammenhang mit besonders delikatem Essen (kleiner Leckerbissen).
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 +
*Katharina Prato: Die gute alte Küche. Neu editiert und kommentiert von Christoph Wagner. Wien: Pichler 2006, S. 82
 +
*Hans Dieter Pohl: Die österreichische Küchensprache. Ein Lexikon der typisch österreichisch kulinarischen Besonderheiten. Wien Präsens Verlag 2007, S. 130
 
* Richard Witzelsberger: Das österreichische Mehlspeisenkochbuch. Wien: Kremayr und Scheriau 1979, S. 10 f.
 
* Richard Witzelsberger: Das österreichische Mehlspeisenkochbuch. Wien: Kremayr und Scheriau 1979, S. 10 f.
 +
*Franz Maier-Bruck: Das große Sacher-Kochbuch. München: Schuler 1975, S. 571 f.

Version vom 15. November 2019, 12:21 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.11.2019 durch WIEN1.lanm09was

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Das Schmankerl ist eine uralte Süßspeise aus Hippenmasse (mit ganzen Eiern oder nur Eiklar, Zucker, Mehl und manchmal auch Obers). Die Masse wird auf ein leicht gefettetes, mit Mehl bestaubtes Blech dünn aufgetragen und rasch hellbraun gebacken. Den noch warmen Teig kann man auch zu Tüten ("Stanitzel") drehen. Erkaltet splittert der Schmankerlteig sehr leicht.

Die knusprigen Schmankerl werden entweder mit Schlagobers, Eis oder Cremen serviert oder zum Schmankerlkoch oder Schmankerlmousse weiterverarbeitet. Im Rezept des Sacherkochbuchs werden Hohlhippen für die Schmankerlcreme verwendet.

Der Schmankerlteig ähnelt Béchamelsauce, weshalb sie in manchen Kochbüchern auch "Schmankelsuße" genannt wurde.

Heute hat das Wort eine Bedeutungserweiterung erfahren und wird auch außerhalb der Kulinarik gebraucht, um etwas Besonderem zu bezeichnen, doch überwiegt der Zusammenhang mit besonders delikatem Essen (kleiner Leckerbissen).

Literatur

  • Katharina Prato: Die gute alte Küche. Neu editiert und kommentiert von Christoph Wagner. Wien: Pichler 2006, S. 82
  • Hans Dieter Pohl: Die österreichische Küchensprache. Ein Lexikon der typisch österreichisch kulinarischen Besonderheiten. Wien Präsens Verlag 2007, S. 130
  • Richard Witzelsberger: Das österreichische Mehlspeisenkochbuch. Wien: Kremayr und Scheriau 1979, S. 10 f.
  • Franz Maier-Bruck: Das große Sacher-Kochbuch. München: Schuler 1975, S. 571 f.