Saliterei

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Saliterei ("Saliterey"). Der Name leitet sich von Saliter = Salpeter (Salz der Salpetersäure) ab. Es wurde aus Pflanzen, die diese Säure halten, gewonnen und fand bei der Herstellung von Schießpulver Verwendung. Die Saliterei (wie die entsprechende kriegswirtschaftlich bedeutsame Werkstatt genannt wurde) befand sich nächst dem neuen Kärntnertor. Im Mittelalter bezog die Stadt Wien den Salpeter von Gärtnern auf dem Marchfeld und im Raum Pottendorf-Schwadorf. In den Kasematten der 1548-1552 erbauten Augustinerbastei (sub eins) bestand schon vor 1758 eine Saliterei. (ohne archivalischen Beleg wird eine am 15. Dezember 1752 hier stattgefundene Explosion erwähnt). 1806 wurde die Saliterei auf das Josefstädter Glacis verlegt (nach heutigen Begriffen etwa 8, Lenaugasse-Wickenburggasse- Florianigasse-Landesgerichtsstraße) ; die Hütten mit den 142 Erdpyramiden boten einen seltsamen Anblick. Auf Betreiben des Grundrichters der Josefstadt, Franz Gerl (1810-1825), erwog die k. k. Militärverwaltung schon 1818/1819 einen Verkauf des Geländes und die Verlegung der Saliterei. Die von Franz I. 1827 genehmigte Lizitation blieb ergebnislos. Nachdem man 1838 den Parzellierungsplan geändert hatte (nunmehr 23 Grundstücke), konnten diese 1839 einzeln veräußert werden. Die Saliterei war schon 1826 an den äußeren Rand der Vorstadt Schottenfeld, dicht an den Linienwall, verlegt worden (Schottenfeld Nr. 5; 7, Neubaugürtel 6); noch 1846 befand sich dort das "k. k. Saliter- Magazin". 1857 kam das Grundstück samt zwei angrenzenden Parzellen durch Kauf an den Lazaristenorden (Lazaristenkirche [7]).

Literatur

Lit.: GStW4 (191J), 218ff., bes. 237; Brunner, Finanzen, 298; Walter Hummelberger, Kurt Peball, Die Befestigungen W.s (1974; WrGB 14), 66; Ringstraße 5, 104ff.; Neubau, 59f.; Josefstadt, 55, 259; Messner, Mariahilf, 209; dsbe., Josefstadt, 29.