Sabine Haag

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Daten zur Person
Personenname Haag, Sabine
Abweichende Namensform
Titel Dr., Mag.
Geschlecht weiblich
PageID 37667
GND 13895576X
Wikidata Q1496167
Geburtsdatum 28. Februar 1962
Geburtsort Bregenz
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 18.05.2021 durch WIEN1.lanm09was


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  • Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums in Wien (01.01.2009)
  • Direktorin der Kunstkammer sowie der Weltlichen und Alten Geistlichen Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien (01.12.2007)

Sabine Haag, * 28. Februar 1962 Bregenz, Kunsthistorikerin, Museumsdirektorin.

Biografie

Sabine Haag wurde am 28. Februar 1962 in Bregenz geboren, dort wuchs sie auch auf und besuchte die Schule. Nach der Reifeprüfung und einem Aufenthalt im kalifornischen Santa Barbara studierte sie von 1981 bis 1983 Anglistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte an der Universität Innsbruck und von 1983 bis 1989 Kunstgeschichte an der Universität Wien. Ihre Diplomarbeit behandelte das Thema "Angelika Kauffmann als Porträtistin". 1990 begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien und führte bis 1995 die Inventarisierung und Katalogisierung der Bestände der Kunstkammer, der Weltlichen und Geistlichen Schatzkammer sowie der Tapisseriensammlung durch. Haag arbeitete wissenschaftlich an verschiedenen Ausstellungsprojekten der Kunstkammer mit. 1995 schloss sie ihre Dissertation mit dem Titel "Zur Elfenbeinskulptur des 17. Jahrhunderts. Vorarbeiten für einen systematischen Katalog der Elfenbeinarbeiten des Kunsthistorischen Museums Wien" ab, wurde promoviert, Kustodin der Sammlungen Kunstkammer und kaiserliche Schatzkammer und widmete sich vorwiegend ihren Spezialgebieten Bernstein und Elfenbein.

Im Dezember 2002 wurde Haag zur stellvertretende Direktorin der Kunstkammer und Schatzkammer des Kunsthistorischen Museums, im Dezember 2007 zu deren Direktorin und leitete deren Neugestaltung. Sie gestaltete mehrere Ausstellungen im Kunsthistorischen Museum, so etwa 2005 "Des Kaisers Elfenbein", kuratierte Ausstellungen im Ausland, wie die Schau "Kaiser Rudolf II. zu Gast in Dresden" oder "Masterworks from the Kunsthistorisches Museum, Vienna" im Guggenheim Museum Bilbao.

Seit Jänner 2009 ist Haag Generaldirektorin des KHM Museumsverbandes, zu dem auch das Schloss Ambras in Innsbruck, das Theatermuseum und das Weltmuseum Wien gehören. Sie hatte sich um die Position nicht beworben, sondern war von der damaligen Kulturministerin Claudia Schmied angesprochen und bestellt worden. Haags Vertrag wurde 2013 um weitere 5 Jahre verlängert. Unter ihrer Leitung wurde die Kunstkammer umgebaut und nach Jahrzehnten der Schließung 2013 wiedereröffnet. Es wurde ein Zentraldepot in Himberg errichtet und im Oktober 2017 das seit 2004 geschlossene, ehemalige "Völkerkundemuseum" als "Weltmuseum" wiedereröffnet.

Haag öffnet das Museum für Neues: In der Gemäldegalerie wurde 2010 die - u.a. mit dem Nestroy 2011 prämierte - Theaterproduktion "Ganymed Boarding" gezeigt, die seither in sechs Fortsetzungen zu sehen war, zuletzt 2019 "Ganymed in Love". Für die Klimt-Schau 2012 wurde im Stiegenhaus des Hauses eine Brücke gebaut, die den Besucherinnen und Besuchern neue Perspektiven auf die Deckengemälde und die Architektur des Hauses ermöglichte. 2013 wurde die zeitgenössische Schiene "Modern & Contemporary" eingeführt, in deren Rahmen etwa die weltweit beachtete Lucian Freud-Ausstellung realisiert wurde.

Trotz der Erfolge wurde im Herbst 2017 bekanntgegeben, dass Haags Direktionszeit nicht verlängert und ihr Eike Schmidt in der zweiten Jahreshälfte 2019 in der Funktion als Generaldirektor nachfolgen würde. Doch der Leiter der Uffizien sorgte 2019 für einige Verwunderung und Überraschung als er verkündete, den Posten nicht antreten zu wollen und in Florenz zu bleiben. Die Generaldirektion wurde neu ausgeschrieben, Haag bewarb sich und wurde erneut mit der Leitung des KHM Museumsverbands bis 2025 betraut.

Im März 2021 sorgte die Ausschreibung der neu geschaffenen Position eines/einer "Leiter/in der Sammlungen und Forschung" für Spekulationen und aufgeheizte Diskussionen, da der beschriebene Aufgabenbereich weitgehend jenen der durch Haag besetzten wissenschaftlichen Geschäftsführung umfasste, dieser unterstellt wäre und somit eine neue hierarchische Eben einzöge, was einer Entmachtung der Direktion gleichkäme. Im April 2021 war Haag aufgrund der Besetzungspolitik des Hauses in Kritik geraten, da offenbar nicht auf eine Quote bei der Besetzung geachtet wird und nur wenige Frauen in Führungspositionen zu finden sind. Die beiden Neubesetzungen, Peter Kerber als Direktor der Gemäldegalerie und Jonathan Fine als Direktor des Weltmuseums (beide ab 1. Juli 2021), wurden zwar prinzipiell positiv aufgenommen, jedoch das Ignorieren jeglicher Quote kritisiert. Dass Kerber nun zusätzlich die Funktion des "Leiters der Sammlungen und Forschung“ übernimmt, kann als Schadensbegrenzung verstanden werden. Eine Doppelfunktion als primus inter pares scheint ganz anders verortet als es jemand in einer unabhängig von den Sammlungen agierenden, eigenen Leitungsfunktion gewesen wäre.

Literatur

Links