Richard Beer-Hofmann

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Daten zur Person
Personenname Beer-Hofmann, Richard
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 6074
GND
Wikidata
Geburtsdatum 11. Juli 1866
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. September 1945
Sterbeort New York
Beruf Dichter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.09.2013 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Jüdischer Friedhof Unterer Friesenberg, Zürich
  • 18., Hasenauerstraße 59
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Richard Beer-Hofmann, *11. Juli 1866 Wien, † 29. April 1945 New York (Jüdischer Friedhof Unterer Friesenberg, Zürich), Dichter der Wiener Neuromantik. Früh verwaist, wurde er 1884 von seinem Onkel Alois Hofmann adoptiert. Nach Jusstudium (Dr. jur. 1888) war Beer-Hofmann ab 1891 literarisch tätig. Er bearbeitete Stücke (besonders bekannt wurde Goethes „Faust", 1932) und inszenierte für das Theater in der Josefstadt und das Burgtheater; im Auftrag Max Reinhardts arbeitete er in Wien und Berlin. Beer-Hofmann, der mit Schnitzler, Hofmannsthal und Herzl eng befreundet war, begann sein Schaffen in Gemeinschaft mit dem von Hermann Bahr geleiteten Kreis „Jung-Wien", fand aber bald seinen eigenen Weg; er gilt als Meister der kultivierten, melodischen Sprache. Das 1904 geschriebene, jedoch erst viel später aufgeführte Trauerspiel „Der Graf von Charolais" sollte sein größter Erfolg werden (Volks-Schillerpreis). 1906-1938 wohnte Beer-Hofmann 18, Hasenauerstraße 59; er unterstützte von Anfang an die zionistische Bewegung und besuchte 1936 jüdische Siedlungen in Palästina. Viele seiner Dichtungen beschäftigen sich mit der jüdischen Geschichte (unter anderem „Jakobs Träume", 1918; „Schlaflied für Mirjam", 1919; „Der junge David", 1933). 1938 mußte Beer-Hofmann emigrieren, ging über Zürich in die USA und hielt Gastvorlesungen an amerikanischen Universitäten; 1946 wurde in New York eine „Beer-Hofmann-Gesellschaft" gegründet, 1963 erschienen „Gesammelte Werke". Siehe auch Beer-Hofmann-Gasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Berlin: Duncker & Humblot 1953
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 235 ff.
  • Theodor Reik: Das Werk Richard Beer-Hofmanns. Wien [u.a.]: Löwit 1919
  • Solomon Liptzin: Richard Beer-Hofmann. Wisconsin: University 1930
  • Otto Oberholzer: Richard Beer-Hofmann. Werke und Weltbild des Dichters. Bern: Francke 1947
  • Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969, S. 33 ff.
  • Harry Zohn: "...ich bin ein Sohn der deutschen Sprache nur...". Jüdisches Erbe in der österreichischen Literatur. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1986, S. 35 ff.
  • Klaus Lohrmann [Hg.]: 1000 Jahre österreichisches Judentum. Ausstellungskatalog. Eisenstadt: Edition Roetzer 1982 (Studia Judaica Austriaca, 9), S. 380
  • Anatols Jahre. Beispiele aus der Zeit vor der Jahrhundertwende. 71. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1981 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 71), S. 110
  • Traum und Wirklichkeit. Wien 1870 - 1930. [Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz im Künstlerhaus]. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1985 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 93), S. 318 f.
  • Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. [Wien]: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 110 f. (Künstlerwohnung)
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967, S. 213 ff.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 24.09.1970
  • Die Presse, 13.05.1986