Relief zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die Zahlen 1938 und 1945 weisen - mit etwas Vorwissen - auf Zeit des | + | Die Zahlen 1938 und 1945 weisen - mit etwas Vorwissen - auf Zeit des Nationalsozialismus (beziehungsweise die Zeit der [[Gestapoleitstelle Wien]] im Haus]] hin, die Galgen und das Fallbeil auf die Hinrichtungen von ZivilistInnen und Soldaten im [[Landesgericht]] Wien. |
− | Direkt gegenüber | + | Direkt gegenüber dem Relief befindet sich das [[Mahnmal Niemals Vergessen für die Opfer der Gestapo]]. |
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | *Dokumentationsarchiv des | + | *Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 53 |
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+ | [[Datei:Relief Detail, 1010, Leopold-Figl-Hof - Morzinplatz.jpg|390px|thumb|right|Details des Reliefs (Fallbeil, Grabsteine, Zahl 1945), 1010, Leopold-Figl-Hof, Morzinplatz]] |
Aktuelle Version vom 14. April 2021, 19:22 Uhr
48° 12' 47.39" N, 16° 22' 27.52" E zur Karte im Wien Kulturgut
Das Relief zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wurde am 31. Dezember 1967 an der Fassade des Leopold-Figl-Hofs in 1., Morzinplatz 4, angebracht. Es erinnert an die Zentrale der Gestapo im ehemaligen Hotel Métropole, in dem während des nationalsozialistischen Regimes mit brutalen Mitteln und unter Folter Verhöre stattfanden. Das Haus wurde zerstört, an derselben Stelle der Leopold-Figl-Hof errichtet. Stifter des Reliefs war das den Wohnbau errichtende Unternehmen.
Das Relief zieht sich über die Länge von vier Balkonen und thematisiert bildlich folgende Themen:
- Links die Zahl "1938" in römischer Zahlschrift ("MCMXXXVIII"), rechts die Zahl "1945" in römischer Zahlschrift ("MCMXXXXV"), jeweils umgeben von zahlreichen Grabsteinen.
- Zwei Würgegalgen (links), ein Fallbaill (rechts).
- Ein durch Stachel/Dornen gemarterter Körper, vierzig Köpfe (teils seitlich, teils frontal).
Die Zahlen 1938 und 1945 weisen - mit etwas Vorwissen - auf Zeit des Nationalsozialismus (beziehungsweise die Zeit der Gestapoleitstelle Wien im Haus]] hin, die Galgen und das Fallbeil auf die Hinrichtungen von ZivilistInnen und Soldaten im Landesgericht Wien.
Direkt gegenüber dem Relief befindet sich das Mahnmal Niemals Vergessen für die Opfer der Gestapo.
Literatur
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Gedenkstätten zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung. Eine Dokumentation. Wien: Deuticke 1998, S. 53