Reinhard Kamitz

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Datei:Reinhardkamitz.jpg
Reinhard Kamitz
Daten zur Person
Personenname Kamitz, Reinhard
Abweichende Namensform
Titel Dipl., Dr. rer. merc.
Geschlecht männlich
PageID 25056
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. Juni 1907
Geburtsort Halbstadt, Böhmen
Sterbedatum 9. August 1993
Sterbeort Wien
Beruf Wirtschaftspolitiker
Parteizugehörigkeit ÖVP
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.03.2014 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 16. August 1993
Friedhof
Grabstelle Döblinger Friedhof

http:///80px-“ enthält mit „/80px-“ eine ungültige Zuständigkeits- oder Pfadkomponente.

Bildname Reinhardkamitz.jpg
Bildunterschrift Reinhard Kamitz

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 19. Jänner 1956)
  • Raab-Gedächtnisring (Verleihung: 9. März 1978)


Reinhard Kamitz, * 18. Juni 1907 Halbstadt, Böhmen, † 9. August 1993 Wien (Döblinger Friedhof), Wirtschaftspolitiker (ÖVP), Sohn des Dr. Wenzel Kamitz, Präsident des Österreichischen Verwaltungsgerichtshofs (bis 1934). Kam mit seinen Eltern 1910 nach Wien, studierte an der Hochschule für Welthandel Wirtschaftswissenschaften (Dipl. 1929, Dr. rer. merc. 1933), praktizierte in Frankreich und in derTschechoslowakischen Republik, arbeitete 1934-1938 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Konjunkturforschung in Wien, habilitierte sich 1937 an der Hochschule für Welthandel und war 1939-1946 bei der Wiener Handelskammer tätig. 1946-1951 war Kamitz in der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft tätig (ab 1948 Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung, ab April 1950 stellvertretender Generalsekretär), war vom 23. Jänner 1952 bis 17. Juni 1960 Finanzminister und prägte in dieser Zeit die Regierungspolitik der unter Führung der ÖVP stehenden Koalitionsregierung („Raab-Kamitz-Kurs"; 1952 Vorlage Ökonomische Grundsätze, 1952-1955 Stabilisierung und strukturelle Änderungen im Aufbau der österreichischen Wirtschaft, 1955-1958 Konsolidierung und Aufbau nach dem Staatsvertrag, 1956 Verkauf von 40% des Aktienkapitals der zwei großen verstaatlichten Banken, 1957 Exportförderungsgesetz, 1958-1960 Überwindung der weltweiten Rezession von 1958); Kamitz stabilisierte die Währung (1959 Schilling-Konvertibilität für Devisenausländer), übertrug das Modell der Sozialen Marktwirtschaft auf Österreich und vertrat die Theorie des Steuerabbaus (1954 erste, 1955 zweite, 1958 dritte Steuersenkung). 1960-1968 war Kamitz Präsident der Oesterreichischen Nationalbank und ab 1960 Professor für Ökonomie, Wirtschaftspolitik und Finanzen an der Universität Wien. Großes Goldenes Ehrenzeichen am Band Republik Österreich, Großkreuze Bayerischer Verdienstorden, belgischer Kronenorden, Verdienstorden Bundesrepublik Deutschland und spanischer Zivil-Verdienstorden.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Unterlagen der Oesterreichischen Nationalbank