Reichsbrücke

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Brücke
Datum von
Datum bis
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Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 24038
GND
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.09.2013 durch WIEN1.lanm08w14
  • 2., Lassallestraße
  • 22., Wagramer Straße

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48° 13' 38.40" N, 16° 24' 28.71" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Reichsbrücke (2, 22).

1. Brücke:

Als "Kronprinz-Rudolph-Brücke" 1872-1876 im Zuge der Donauregulierung über das noch trockene Bett der (regulierten) Donau (vor dem Durchstich des Rollerdamms) erbaut (Gesamtlänge 1019,7 Meter ursprüngliche Gesamtbreite 11,4 Meter Fahrbahnbreite 7,58 Meter, vier Stromöffnungen mit etwa 80 Meter Lichtweite, Baukosten 7,38 Millionen Kronen). Für die Fundierung wurden erstmals in Wien Senkkasten verwendet, die mittels Druckluftverfahren auf den bis zu 17 Meter unter dem Nullwasserspiegel liegenden tragfähigen Grund abgesenkt wurden. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erfolgte (Stadtrat-Beschluss von 6. November 1919) die Umbenennung in Reichsbrücke.

2. Brücke:

1934-1937 wurde die Reichsbrücke nach Plänen von Siegfried Theiß und Hans Jaksch (künstlerische Gestaltung Clemens Holzmeister) neu erbaut und am 10. Oktober 1937 eröffnet. Nach Beschädigung 1945 wurde die Reichsbrücke wiederhergestellt, trug jedoch von 11. April 1946 bis 18. Juli 1956 den Namen "Brücke der Roten Armee". In den Morgenstunden des 1. August 1976 stürzte die Brücke ein.

3. Brücke:

Am 16. Oktober 1976 wurde eine Straßenbahnnotbrücke, am 21. Dezember 1976 eine Autonotbrücke fertiggestellt; bis Jänner 1977 waren die Brückenteile der eingestürzten Reichsbrücke aus dem Strom entfernt. Am 8. November 1980 wurde die neue Brücke dem Verkehr übergeben.

Ein 1998 erstelltes Instandsetzungskonzept wurde Ende Juni 2003 in Angriff genommen und soll bis Ende 2005 realisiert sein. Das Konzept beinhaltet neben der Erneuerung des Belags und der Abdichtung die Errichtung eines modernen Leitwandsystems mit einem Fluchtweg im Schutz zwischen den Leitwänden und der Randkonstruktion, eine Erneuerung der Untersichtfertigteile, die Neugestaltung der Mittelstreifenkonstruktion sowie die Adaptierung der Anschlüsse an die Rampen Donauinsel für die Ausbildung von Bushaltestellen der Nachtbuslinien, die Verbreiterung des Wegenetzes und die Veränderung der bestehenden Stiegenanlagen.

Am 10. Juni 2004 kollidierte das deutsche Donaukreuzfahrtschiff "MS Wiking-Europe" bei einem riskanten Wendemanöver flussaufwärts der Reichsbrücke mit dem Mittelpfeiler derselben, ohne jedoch größeren Schaden anzurichten.

Literatur

  • Walter Jaksch: Geschichte der Reichsbrücke. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien. Wien: Compress / Jugend & Volk 1946-1988. Heft 32 (1977), S. 293 ff.

Zu 1. und 2. Brücke:

  • Festschrift 100 Jahre Stadtbauamt 1835-1935 (1935), S. 119 f., S. 125
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 260 f.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1905. Band 1, 1905, S. 279 f.
  • Hans Smital: Geschichte der Großgemeinde Floridsdorf. Wien: Verlag der Gemeinde 1903, S. 286, S. 290
  • Wien 1848-1888. Denkschrift zum 2. December 1888. Band 1. Wien: Konegen in Comm. 1888, S. 306
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 181
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Leopoldstadt. Eine Insel mitten in der Stadt. Wien: Mohl 1978, S. 35 ff.

'Zu '3. Brücke:

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 109
  • wien.at aktuell. Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 15 (Oktober 2003), S. 11
  • Info-Unterlage der MA 29 (Brückenbau)