Prüfung der eingebrachten Projekte zur Wasserversorgung 1862: Unterschied zwischen den Versionen
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*Sir John Rennie aus London schlug ebenfalls die Nutzung der Fischa-Dagnitz vor. | *Sir John Rennie aus London schlug ebenfalls die Nutzung der Fischa-Dagnitz vor. |
Version vom 4. Mai 2023, 16:36 Uhr
Ab Mai 1862 prüfte ein Spezialkomitee des Gemeinderates die zwölf im Zuge des Wettbewerbs zur Wasserversorgung eingebrachten Offerten und erstellte einen entsprechenden Bericht. Die Offerten beinhalteten neben Vorschlägen, Wasser aus verschiedenen Quellen zu beziehen, auch Projekte, welche Flüsse wie die Donau, die Traisen oder die Fischa-Dagnitz als mögliche Bezugsquellen nannten. Das eingerichtete Spezialkomitee des Gemeinderates und die Stadterweiterungskommission waren jedoch nicht in der Lage die Wasserversorgungsfrage nachhaltig zu klären.
Projekte
Die Teilnehmer an der Ausschreibung und eine kurze Beschreibung der eingereichten Projekte:
- Grifel und Ducwra aus London schlugen die vor, die Stadt mit Wasser aus der Donau zu versorgen.
- E. Fischer aus Wien schlug vor, eine dem Bedarf entsprechende Wassermenge des Traisenflusses nach Wien zu leiten.
- Albert Mayer, Ingenieur der Westbahn, machte den Vorschlag die Traisen nächst Wilhelmsburg abzuleiten und zum Reservoir der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung zu leiten.
- August Fölsch und Karl Hornbostel, Ingenieure aus Wien, beantragten die Zuleitung des Quellwassers der Fischa-Dagnitz mittels Aquädukt.
- Ein "Anonymus" unter dem Motto "Es ist Alles möglich" schlug die Nutzung von unterirdischen Quellen in der Wiener-Neustädter Ebene oder der Fischa Dagnitz vor.
- S. C. Homersham, Ingenieur aus London, wollte in der Nähe der Stadt nach Brunnen bohren.
- Thaddäus Hassmann, Bürger und Schneidermeister in Wien, teilte ohne genauere Angaben zu machen mit, in der Nähe von Wien Quellen entdeckt zu haben und schlug deren Nutzung vor.
- B. W. Croker, Ingenieur in Zeltweg, erklärte an der Ausschreibung teilnehmen zu wollen, für einen konkreten Projektvorschlag aber noch ausführliche Vorarbeiten und Ortsstudien machen zu müssen.
- H.C. Réné, Ingenieur agricole aus Paris,
- Radault de Buffon, Ingenieur aus Paris und
- G. Sagen, aus Paris, ersuchten um Zusendung weiterer Informationen und stellten sich zur Errichtung einer Wasserleitung zur Verfügung.
- G. Sigl, Wiener Fabrikant, stellte sich ebenfalls für den Bau einer Wasserleitung zur Verfügung.
Außerdem lagen dem Spezialkomitee auch noch folgende Projekte zur Prüfung vor:
- Sir John Rennie aus London schlug ebenfalls die Nutzung der Fischa-Dagnitz vor.
- Das Stadtbauamt befürwortete in einer dem Gemeinderat vorgelegten Denkschrift die Nutzung der Fischa-Dagnitz-Quelle oder die Gewinnung des Wassers aus dem Wienfluss.
Siehe auch: Erste Hochquellenleitung (Zeitleiste)
Literatur
- Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873