Portois & Fix
Portois & Fix (3, Ungargasse 59-61), das früheste Werk von Max Fabiani, der mit dem 1899-1901 errichteten Gebäude, unbeeinflusst von Otto Wagner und den Secessionisten, den neuen Typus eines Wohn- und Geschäftshauses schuf. Die Neuerung liegt in der Unterscheidung von unterer Geschäfts- und oberer Wohnzone durch Material und Konstruktion; über der ursprünglich mit schwedischem Granit verkleideten Sockelzone sind die Hauptgeschosse mit einer geometrisch farbigen Fliesenverkleidung (zwei Grüntöne sind zu einer feingliedrigen Ornamentik kombiniert) versehen (eine ähnliche Lösung wie bei Wagners Majolikahaus, doch hier mit stärkerem Bezug zum keramischen Material); die Ornamentik betont die Fläche und wird durch das plastische Metalldekor der Fenster bereichert (Rotgussrahmungen und Metallschabrakken). Das Dachgeschoß tritt über dem schmiedeeisernen Traufgitter halbrund zurück. Das Gebäude ist Fabianis Hauptwerk in Wien. Im Hof Neubauten (1986/1987) von Peter P. Schweger, Wilhelm Meyer und Wolfgang Schneider.
Literatur
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 172 f.
- Andreas Lehne: Jugendstil in Wien. Architekturführer. Wien: J & V Ed. ²1990, S. 55 f.
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 134
- Felix Czeike: III. Landstraße. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1984 (Wiener Bezirkskulturführer, 3), S. 68 f.
- Ottokar Uhl: Moderne Architektur in Wien von Otto Wagner bis heute. Wien [u.a.]: Schroll 1966, Register
- Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 132
- Dietmar Steiner: Architektur in Wien. 300 sehenswerte Bauten. Wien: Magistrat 1984, S. 142