Philipp Haas

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Daten zur Person
Personenname Haas, Philipp
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 509
GND
Wikidata
Geburtsdatum 7. Juni 1791
Geburtsort Wien
Sterbedatum 31. Mai 1870
Sterbeort Bad Vöslau
Beruf Industrieller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 24.07.2013 durch WIEN1.lanm08w15
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 6., Mollardgasse 27 (Geburtsadresse)
  • 1., Stock-im-Eisen-Platz 4 (Wirkungsadresse)
  • 7., Kaiserstraße 8 (Wirkungsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Philipp Haas, * 7. Juni 1791 Wien 6, Mollardgasse 27, † 31. 5. 1870 Bad Vöslau, Niederösterreich, Industrieller, Sohn des Webers Philipp Haas sen. (* 1754, † 23. August 1818), der 1804 das Haus Schottenfeld 138 („Stadt Rom"; 7, Kaiserstraße 8) kaufte (Stammhaus der Familie Haas, das bis 1880 in Familienbesitz verblieb). Schüler der Manufaktur-Zeichenschule in Wien, mußte diese aber bereits 1807 verlassen, um in der Weberei zu arbeiten. In seiner Freizeit bildete er sich in Mechanik und Physik weiter, geriet aber wegen seiner fortschrittlichen Gedanken in Gegensatz zu seinem Vater. Als die Mechanisierung die Herstellung billiger textiler Massenartikel ermöglichte und außerdem die politische Konstellation günstig für die Österreichische Produktion war, richtete sich Haas mit dem Preisgeld aus einem Wettbewerb an der Manufaktur-Zeichenschule 1810 in Gumpendorf eine eigene Werkstätte ein. Sein stetig erweitertes Erzeugungsprogramm führte rasch zur Vergrößerung des Betriebs; 1825 entstand eine Abteilung zur Herstellung von Kleiderstoffen, dazu eine Zeugdruckerei; damit war das Grundstück verbaut. 1831 kaufte Haas (da in Gumpendorf keine Grundstücke erhältlich waren) eine alte Mühle in Mitterndorf (Niederösterreich) und richtete dort eine Handweberei zur Erzeugung von Möbelstoffen ein. Mitte der 40er Jahre betrieb er dort 30 mechanische Webstühle, 1845 begann er mit der Erzeugung von Teppichen. Bereits 1839 (auf der Gewerbeproduktenausstellung) und neuerlich 1845 erhielt er Preise in Wien, 1844 in Berlin und 1850 in Leipzig. Haas wandte sich auch dem Einzelhandel zu und eröffnete am Stock-im-Eisen-Platz 6 (heute 4) ein Verkaufsgeschäft. Seine beiden Söhne Robert und Eduard Haas wurden Teilhaber der Firma, die ab 1850 „Philipp Haas & Söhne" hieß und sich in der Folge sprunghaft entwickelte.


Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarb. von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • ÖBL; Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Constantin v. Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben, Wien: Verl. d. typograf.-literarisch-artist. Anstalt 1856
  • Andreas Lehne, Wiener Warenhäuser 1865-1914 (1990; FB 20), 124ff.
  • Josef Mentschl / Gustav Otruba: Österreichische Industrielle und Bankiers. Wien: Bergland-Verl. 1965 (Österreich-Reihe, 279 / 281), 86 ff.
  • Josef Mentschl: Österreichische Wirtschaftspioniere. Wien: Birken Verlag 1959, 23ff.
  • Gustav Holzmann, Unternehmer aus Niederösterreich, 63 f.
  • Heinrich Frauberger: Biographisches Lexikon der Wiener Weltausstellung. Wien: Selbstverlag 1873, H. 1/2, 49ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, 249, 305
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, 61
  • Konstitutionelle Vorstadt-Zeitung, 2.6.1870