Peter Kubelka

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Daten zur Person
Personenname Kubelka, Peter
Abweichende Namensform
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 37362
GND 119027569
Wikidata
Geburtsdatum 23. März 1934
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Experimentalfilmer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 16.03.2015 durch WIEN1.lanm09pfo


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 11. Dezember 2001, Übernahme: 17. Jänner 2002)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 2005)
  • Internationaler Eckart Witzigmann Preis (Verleihung: 2012)
  • Großer Österreichischer Staatspreis (Verleihung: 1980)
  • Ehrenmitglied des FIAF (Féderation International des Archives du Film) (Verleihung: 2006)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 21. Oktober 2014, Übernahme: 6. Mai 2015)


  • Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main (1978 bis 2000)
  • Rektor Städelschule/Frankfurt am Main (1985 bis 1988)
  • Mitbegründer und Kurator des Österr. Filmmuseums (1964)

Peter Kubelka, * 23. März 1934 Wien, Experimentalfilmer.

Biographie

Kubelka wuchs in Taufkirchen an der Pram (Innviertel/Oberösterreich) auf. Nach seinem Umzug nach Wien war er von 1944 bis 1947 Wiener Sängerknabe und österreichischer Juniorenmeister im Diskuswerfen (1953). 1952 bis 1954 studierte Kubelka an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. Kubelka drehte in dieser Zeit eine Sportfilmdokumentation, die ihm ein Stipendium des Landes Oberösterreich einbrachte, mit dem er an der römischen Filmhochschule "Centro Sperimentale di Cinematografia" von 1954 bis 1956 das Regie-Studium absolvieren konnte.

Kubelkas Bestreben war es, den Film von der Knechtschaft des Geschichtenerzählens zu befreien und entwickelte unter anderem die Technik des "metrischen Films". Diese Technik war wiederrum die Grundlage für den strukturellen Film der 1960er und 1970er Jahre. Kubelka knüpfte an die Avantgardefilme der 1920er und 1930er Jahre (Dziga Wertov, Man Ray) an und betonte stets, dass das Einfachste, das Essenzielle, das den Film ausmacht, Ton und Schweigen, Licht und Dunkelheit sei.

Der erste experimentelle Film "Mosaik im Vertrauen" entstand 1955 gemeinsam mit Ferry Radax. Kennengelernt hatten sich die beiden 1953 an der Wiener Filmakademie, die damals noch als Abendschule organisiert war. Die metrischen Filme "Adebar" (1957), "Schwechater" (1958) und "Arnulf Rainer" (1960) sind heute Klassiker der österreichischen Filmgeschichte. Im Mai 1960 schockte Peter Kubelka das Wiener Publikum mit sechseinhalb Minuten audiovisueller, scheinbarer Anarchie: Sein Experimentalfilm "Arnulf Rainer" erforscht die vier Elemente des Kinematografischen – Licht, Dunkelheit, Ton, Stille. "Unsere Afrika-Reise" (1966) setzte Maßstäbe für den Tonfilm. In seiner theoretischen Arbeit definierte er die Grundlagen des Films als autonomes künstlerisches Medium.

Bereits in den späten 1950er Jahren organisierte Kubelka Filmveranstaltungen für die Internationalen Kunstgespräche der Galerie nächst St. Stephan in Wien, 1964 gründete er mit Peter Konlechner das Österreichische Filmmuseum.

Seit Mitte der sechziger Jahre hielt Kubelka kulturtheoretische Vorlesungen an zahlreichen europäischen und amerikanischen Universitäten, in denen das Kochen als kommunikatives künstlerisches Medium im Mittelpunkt stand. Legendär waren seine kunsttheoretischen Vorträge und Symposien wie beispielsweise "Ursprung und Zukunft des Designs am Beispiel Essen und Trinken" in Bremen. Das Kochen ist für Kubelka die älteste schöpferische Tätigkeit des Menschen. 1980 wurde er Professor für Film und war Inhaber des einzigen deutschen Lehrstuhls für "Film und Kochen als Kunstgattung" an der Kunsthochschule (Städelschule) in Frankfurt am Main, deren Rektor er für einige Jahre war.

Anlässlich seines 80. Geburtstags zeigte das Filmmuseum 2014 eine Retrospektive seines Filmschaffens.

Werke

Literatur von und über Peter Kubelka

Literatur

Links