Papstbesuche

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Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Papstbesuch
Datum von 1782
Datum bis 2007
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 3514
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.08.2013 durch WIEN1.lanm08w13

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Papstbesuch. 1) Pius VI. (Gianangelo Graf Braschi; *25. Februar 1717 Cesena, † 29. August 1799 Valence [Drôme], Papst 15. Februar 1775-1729. August 1799). Pius, der in Rom entgegen den von Papst Innozenz XII. festgelegten Bestimmungen den Nepotismus noch einmal aufleben und sich trotz der schlechten Finanzlage des Kirchenstaats den riesigen Palazzo Braschi erbauen ließ, wurde außenpolitisch mit der gesteigerten Kirchenfeindlichkeit im Königreich beider Sizilien und im Österreich Josephs II. konfrontiert, die ihn zu Ostern 1782 zu einer Reise nach Wien veranlaßte (Abreise von Rom im Februar). Pius VI. war der erste Papst, der Wien besuchte. Er wurde von Joseph am 22. März 1782 in Neunkirchen (Niederösterreich) feierlich empfangen und bewohnte in Wien die Appartements Maria Theresias in der Hofburg. In den für die Kirche wesentlichen Fragen (Ordensauflassungen, Gleichstellung der Protestanten, Steuern für den Klerus, Verstaatlichung von Klostereigentum, Schließung von Ordensschulen) erzielte er keinen Erfolg. Der Papst hielt sich bis 22. April 1782 in Wien auf. Er gab mehrmals am Tag von der Amalienburg den päpstlichen Segen, las in der Stephanskirche die Ostermesse und eine weitere Messe in der Kapuzinerkirche, besuchte am Gründonnerstag und Karfreitag den Gottesdienst in der Augusterkirche (anschließend das Kloster und seine Bibliothek; der Papstbesuch war das letzte barocke Fest in der Kirche), außerdem das Waisenhaus (3) und die Peregrinikapelle der Servitenkirche (Gedenktafel) und besichtigte die Harrachsche Gemäldegalerie. Am 31. März 1782 (Ostersonntag) spendete er von der Balustrade der alten Jesuitenkirche Am Hof (die in ihrer Anlehnung an die Kirche Il Jesù wohl am stärksten römischer Architektur entsprechende Wiener Kirche) den Segen urbi et orbi, am 18. April 1782 segnete er das Volk von der Terrasse des Augartenschlosses, und am 20. April 1782 besuchte er Klosterneuburg (Propst Floridus Leeb). Am 22. April verließ Pius Wien, wurde von Joseph II. und dessen Bruder Max Franz bis Mariabrunn geleitet und dort vom Kaiser (nachdem er diesem den erbetenen Segen erteilt hatte) vor der Mariabrunner Kirche verabschiedet. Büste im Stephansdom von Johann Baptist Hagenauer (1783). 2) Johannes Paul II. (10.-13. September 1983 anläßl. des Katholikentags '83 [5.-13. September 1983] und der 300. Wiederkehr der Entsatzschlacht am Kahlenberg, durch die die zweite Türkenbelagerung Wiens beendet wurde): 10. September: Ankunft in Wien-Schwechat und Fahrt zum Heldenplatz; Veranstaltung des Katholikentags im Stadion; Übernachtung in der Nuntiatur. 11. September: Ansprache an die Vertreter der Kirche im Erzbischöflichen Palais, Eucharistiefeier im Donaupark auf der „Papstwiese" (Segen des Papstes), Besuch im Haus der Barmherzigkeit, Empfang beim Bundespräsidenten in der Hofburg, Empfang des Diplomatischen Corps in der Nuntiatur. 12. September: Messe im Stephansdom vor persönlich eingeladenen Teilnehmern, Ansprache im Kongreßzentrum der Hofburg vor persönlich eingeladenen Vertretern von Wissenschaft und Kunst, Treffen mit den österreichischen Bischöfen im Erzbischöflichen Palais, Besuch der UNO-City, Besuch der Kirche Am Hof (Ansprache zum Thema „Arbeit" vor in- und ausländischen Arbeitnehmern), Besuch der polnischen Gardekirche am Rennweg (Orgelweihe) und Treffen mit den Polen vor der Karlskirche. 13. September: Besuch auf dem Kahlenberg (Enthüllung einer Gedenktafel in der Josefskirche [rechts vom Kircheneingang]), Abflug nach Mariazell, Rückkehr und Abflug nach Rom. 3) Johannes Paul II. (23./24. Juni 1988): 23. Juni: Auf der Fahrt vom Flughafen Schwechat zur Stephanskirche Begrüßung durch Bürgermeister Helmut Zilk und weitere Vertreter der Stadt Wien bei der Marienstatue auf der Marienbrücke, Wortgottesdienst im Stephansdom, Begegnung mit dem Bundespräsidenten, der Bundesregierung und dem Diplomatischen Corps in der Hofburg. 24. Juni: Begegnung mit Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde in der Nuntiatur, Glockenweihe in der Salesianerinnenkirche. Abflug zum Besuch von Orten in den Bundesländern. 500-Schilling-Sondermünze.

Literatur

  • Ad 1:
  • Hans Kühner: Neues Papstlexikon, 1956, S. 152 f.
  • Georg Wacha: Papst Pius VI. in Österreich. In: Österreich zur Zeit Kaiser Josephs II. Mitregent Kaiserin Maria Theresias, Kaiser und Landesfürst. Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung, Stift Melk, 29. März - 2. November 1980]. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1980 (Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseums, N.F. 95), S. 153 ff und S. 495ff.
  • Elisabeth Kovács: Der Pabst in Teutschland (1983); Wiens denkwürdigste Ostertage. In: Blümml-Gugitz: Von Leuten und Zeiten im alten

Wien, 1922, S. 47 ff.

  • Herbert Killian: Ein historischer Abschied. Papst Pius VI. und Kaiser Joseph II. in Mariabrunn. In: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963, Heft 32, S. 189 ff.
  • Christian Brandstätter: Stadtchronik Wien. 2000 Jahre in Daten, Dokumenten und Bildern. Wien [u.a.]: Brandstätter 1986, S. 177
  • Herbert Killian: Ein historischer Abschied. Papst Pius VI. und Kaiser Joseph II. in Mariabrunn. In: Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963, Heft 49, S. 13
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 193 (Gedenktafel Servitenkirche)
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 79
  • Erwin Heinzel: Lexikon historischer Ereignisse und Personen in Kunst, Literatur und Musik. Wien: Hollink 1956, S. 590
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 56 und S. 254
  • Ad 2 und 3: Unterlagen des Diözesanarchivs Wien